Bergischer Hc Ein Kopfproblem kostet den BHC Punkte

Solingen · Die 24:29 (13:14)-Niederlage bei Hannover-Burgdorf ist vermeidbar. Knackpunkt ist eine Überzahl in Hälfte zwei.

 BHC-Torwart Björgvin Gustavsson zeigt es an: Mit Köpfchen gewinnt man enge Spiele. In Hälfte zwei verließ die Bergischen in Hannover aber die Konzentration.

BHC-Torwart Björgvin Gustavsson zeigt es an: Mit Köpfchen gewinnt man enge Spiele. In Hälfte zwei verließ die Bergischen in Hannover aber die Konzentration.

Foto: Hauke Schilling

Zu wenig hatte der Bergische HC aus der ersten Halbzeit bei der TSV Hannover-Burgdorf mitgenommen. Aus einer starken Abwehr heraus waren die "Löwen" zu vielen guten Gelegenheiten gekommen, die teilweise verpufften, weil der letzte Pass fehlte. Die fällige Führung zur Halbzeit, die Alex Hermann per Kempa-Trick erzielen wollte, vereitelte TSV-Keeper Martin Ziemer. Im Gegenzug markierte Runar Karason für die Hausherren das 14:13.

Hätte der BHC auch nach Wiederanpfiff konzentriert weitergespielt, hätte er mit einem kleinen Lauf den Hannoveranern enteilen können. Die 5:1-Deckung, die Torhüterleistung von Björgvin Gustavsson und das variable Angriffsspiel hatten in den ersten 30 Minuten gestimmt. Doch mit Beginn der zweiten Hälfte wirkten die Gäste offensiv ideenlos. Alexander Oelze und Arnor Gunnarsson hatten bei ihren Versuchen, die der eingewechselte Malte Semisch im TSV-Gehäuse entschärfte, noch etwas Pech, doch je länger die Partie dauerte, desto schwächer wurden die Entscheidungen, die die BHC-Angreifer trafen.

 Und wieder in den Block: Fabian Gutbrod trifft eher den Hannoveraner Erik Schmidt (Nummer 28) als ins Tor, Mait Patrail (Nr. 9) und Morten Olsen brauchen gar nicht erst eingreifen.

Und wieder in den Block: Fabian Gutbrod trifft eher den Hannoveraner Erik Schmidt (Nummer 28) als ins Tor, Mait Patrail (Nr. 9) und Morten Olsen brauchen gar nicht erst eingreifen.

Foto: Schilling

Eine Zeitstrafe gegen Erik Schmidt brachte die "Löwen" zurück ins Spiel. Max Hermann und Fabian Gutbrod verkürzten auf 16:17 und sorgten so für neue Hoffnung. Doch als Schmidt ein weiteres Mal vom Feld musste, war es Hannover, das daraus seine Stärke zog. Max Hermann kassierte ein Stürmerfoul, und Gutbrod warf zum wiederholten Male in den gegnerischen Block. Kurz darauf stand es 20:17 für Hannover, und die Chancen der "Löwen" schmolzen dahin.

Die Mannschaft wirkte durch die Bank verunsichert, machte das Spiel nicht mehr breit und versuchte folglich alles durch die Mitte, wo die Gastgeber im Innenblock sehr stark besetzt waren. Es folgten weitere Abschlüsse in den Block von Gutbrod und Oelze, die es den Hannoveranern einfach machten, das Spiel unter ihre Kontrolle zu bringen. "Wir haben in der zweiten Halbzeit im Angriff einfach zu statisch gespielt und im Endeffekt keine guten Entscheidungen getroffen. Das war ein Stück weit auch ein Kopfproblem", beschrieb BHC-Trainer Sebastian Hinze den Grund für die Niederlage. "Nachdem wir die zweite Überzahl nicht genutzt hatten, wurde es schwer. Wir hatten zwei Stürmerfouls in der Phase und haben Hannover insgesamt schlecht bewegt. Es ist schon bitter, weil die zweite Hälfte ein Spiegelbild der ersten war - mit vertauschten Rollen eben."

Ähnlich sah es BHC-Finanzchef Jörg Föste: "Um mit unserer derzeitigen Besetzung in Hannover bestehen zu können, müssen wir unseren besten Handball bieten. Das ist uns 40 Minuten gelungen. Nach der zweiten Zeitstrafe ging der Glaube an einen Sieg dann zusehends verloren." Noch krasser bewertete Max Hermann die Partie unmittelbar nach dem Spiel: "Wir haben hier eigentlich Punkte weggeschenkt", meinte der fünffache Torschütze. "Weil wir zwischenzeitlich wieder eine Phase hatten, in der wir unkonzentriert spielen und blöde Fehler machen." Christopher Rudeck, der in den letzten acht Minuten für Gustavsson im Tor stand, fand: "Wir haben teilweise zu früh geschossen. Und es ist klar, dass wir zwei so lange Phasen ohne Tor kaum kompensieren können."

Mit seinem Einsatz war der Zugang im Übrigen zufrieden. "Nur der letzte Wurf hat mich geärgert." Den hatte Olafur Gudmundsson in der Schlusssekunde aus elf Metern in der kurzen Ecke untergebracht. "Wenn ich den nicht halte, welchen dann?", fragte der 20-Jährige.

Trotz der Niederlage können die "Löwen" auf der ersten Halbzeit aufbauen. Der Druck vor dem Heimspiel gegen Eisenach ist freilich hoch. Da waren sich Hinze und Föste einig: "Am Mittwoch sollen die ersten Punkte der Saison her."

(trd)
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