Bergischer Hc Für Lemgo hat das Duell Endspielcharakter

Solingen · Der Bergische HC tritt heute beim TBV Lemgo an und will einen weiteren großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen.

 Moritz Preuss war in Kiel mit fünf Treffern der erfolgreichste Torschütze des Bergischen HC.

Moritz Preuss war in Kiel mit fünf Treffern der erfolgreichste Torschütze des Bergischen HC.

Foto: Imago

Etwas Sorge war schon da nach der bitteren 17:32-Schlappe des Bergischen HC beim THW Kiel. Viktor Szilágyi hatte nur zu Beginn der Partie gespielt und war in der zweiten Hälfte nicht mehr wiedergekommen. Inzwischen steht fest, dass dem Spielmacher des Bergischen HC der Hüftbeuger zu schaffen gemacht hatte. "Er muss im Training noch etwas kürzer treten, aber wir gehen nach der Untersuchung davon aus, dass er gegen den TBV Lemgo spielen kann", sagte Pressesprecher Thorsten Hesse.

Keine Frage, auf die Qualitäten des Österreichers wird es, wie eigentlich in allen Partien des Bergischen HC, auch heute Abend ankommen. Der TBV Lemgo empfängt die Bergischen zu einem Abstiegsgipfel der Handball-Bundesliga. Davon ist weniger der BHC betroffen, als viel mehr die Lipperländer. Die stehen mit dem Rücken zur Wand und belegen derzeit mit 18 Punkten einen Abstiegsplatz. Seitdem Florian Kehrmann die Trainerposition in Lemgo übernommen hat, ist für den Club aber wieder Rettung in Sicht. Unter der Führung des ehemaligen Publikumslieblings der damaligen SG Solingen hat der TBV sieben Spiele in Folge nicht verloren. Erst zuletzt musste die Truppe auch wieder einige Misserfolge einstecken.

"Für Lemgo ist es ein 'Muss-Spiel'", formuliert es BHC-Coach Sebastian Hinze. "Für uns ist es ein weiteres Match im Kampf um den Klassenerhalt. Das ist eine Situation, die wir uns in dieser Saison hart erarbeitet haben." 25 Punkte bedeuten sechs Zähler Abstand auf einen Abstiegsrang. "Wenn wir es schaffen, in Lemgo zu gewinnen, wäre das natürlich ein großer Schritt für uns", meint Kreisläufer Moritz Preuss. Ein Stein falle ihm und der Mannschaft aber erst vom Herzen, wenn der Abstieg auch theoretisch nicht mehr in Frage komme.

Um in der rappelvollen Lipperlandhalle bestehen zu können, muss sich der BHC allerdings besser präsentieren, als in der zweiten Hälfte beim THW Kiel. Dort kassierten die Löwen zwischenzeitlich einen 3:16-Lauf und konnten aus einer guten ersten Halbzeit (9:11) kein Kapital schlagen. "Über die zweiten 30 Minuten bin ich schon enttäuscht", gibt Sebastian Hinze zu. "Klar haben wir am Ende nicht wirklich die Chance auf Punkte, aber vor allem defensiv haben wir viel zu wenig entgegenzusetzen gehabt." Die offensive 6:0-Deckung ist es schließlich, mit der die Löwen ihrem Gegner den Zahn ziehen wollen. "Das hat in der ersten Halbzeit auch grandios funktioniert", blickt der Coach zurück. "Die Zeitstrafen müssen wir aufgrund des Systems natürlich in Kauf nehmen. Wichtig ist, dass jeder jedem hilft. Dann wird das im Lemgo auch wieder gut funktionieren."

Einen mentalen Einbruch sieht Hinze aufgrund einer schwachen Halbzeit freilich nicht: "Schlechte Phasen gibt es in jedem Spiel, aber wir müssen zusehen, dass wir die so kurz wie möglich halten." In Kiel sei der Mannschaft mit stark reduziertem Kader zudem die Kraft ausgegangen. "Dadurch wurden die getroffenen Entscheidungen auf dem Feld natürlich auch schlechter."

Heute ist die Personallage zumindest etwas entspannter. Neben Szilágyi wird auch Max Weiß im Kader zurückerwartet. Der Kreisläufer, der in den vergangenen beiden Partien erkrankt aussetzen musste, wird Moritz Preuss entlasten. Der war bei den Norddeutschen schließlich 60 Minuten auf sich alleine gestellt. "Moritz hat großartig gearbeitet", lobt Hinze den 20-Jährigen.

(trd)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort