Bergischer HC Gustavsson fehlt dem BHC in Mannheim

Solingen · Der Torwart hat einen Kapselriss in der Schulter. Für ihn fährt David Ferne morgen mit zu den Rhein-Neckar Löwen.

Die 25:30-Niederlage im Viertelfinale der Handball-WM gegen Dänemark war für Björgvin Gustavsson in zweierlei Hinsicht schmerzhaft: Zum einen musste der isländische Torwart das Aus verkraften, zum anderen verletzte er sich bei diesem Duell: Der Däne Mads Mensah Larsen knallte mit Gustavsson zusammen, der sich dabei einen Kapselriss in der rechten Schulter zuzog. "Er fällt diese Woche aus", erklärt sein Klubtrainer Sebastian Hinze vor der Partie des Bergischen HC morgen (19 Uhr) in der Mannheimer SAP-Arena.

Dort wird es demnach nicht zur erneuten Begegnung zwischen Mensah Larsen und Gustavsson kommen, denn anders als der Rückraumspieler der in Mannheim beheimateten Rhein-Neckar Löwen muss der Torwart des Bergischen HC passen. "Björgi ist direkt nach der WM nach Hause geflogen und hat sich untersuchen lassen. Und die Ärzte haben im MRT etwas gesehen. Jetzt müssen wir Montag gucken, wie es weitergeht", erklärt Hinze, der für Gustavsson David Ferne als zweiten Torwart neben Mario Huhnstock mitnimmt.

Wer auch immer im Tor steht - er dürfte Schwerstarbeit zu verrichten haben. "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass wir da etwas mitnehmen", sagt Hinze und meint mit Blick auf den 24:23-Sensationssieg im Hinspiel: "Selbst wenn wir wieder einen Sahnetag erwischen - die spielen zu Hause noch besser, vor allem im Gegenstoß, und sind bestimmt noch angepiekst vom Hinspiel. Dass sie da nicht mit 100 Prozent in die Partie gehen, kann man also ausschließen."

So lautet die Marschroute des Trainers: "Wir müssen auf unsere Leistung gucken, aber es wird wahrscheinlich nicht zu zwei Punkten reichen. Natürlich hat man immer eine Chance, und wenn sie sich bietet, wollen wir auch zugreifen, aber von einer realistischen Chance auf zwei Punkte zu sprechen, halte ich für vermessen."

Dafür ist - unabhängig vom Hinspiel - der Unterschied in der individuellen Qualität zum Tabellenzweiten zu groß. "Wir wissen, wo wir hingehören", sagt Hinze und ergänzt mit Blick auf die Saisonverlauf, der den BHC auf einen guten, aber noch keineswegs sicheren zwölften Platz geführt hat: "Wir wissen, dass wir es bislang gut gemacht haben, aber auch, dass wir noch mindestens das gleiche noch einmal abrufen müssen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Dass es eine heiße Kiste wird, wussten wir vorher."

Der Trainer sieht sein Team nach der WM-Pause dafür aber gut gerüstet: "Wir haben sehr, sehr viel von dem, was wir uns vorgenommen hatten, umgesetzt. In den ersten zwei Wochen haben wir körperlich viel getan, weil das für unsere Spielweise wichtig ist. Konditionell sind wir voll da. Und auch mit den Nationalspielern ist es besser gelaufen, wir hatten sie diesmal zehn Tage im Training und nicht, wie im letzten Jahr, nur drei, vier." Zudem hat Hinze an einer neuen Abwehrvariante gefeilt: Die 6:0-Deckung, die schnell zu einer 3:3 wird, kann im Bedarfsfall nun durch eine 5:1 abgelöst werden, die - analog zur "versteckten" 3:3 - bei der Auftakthandlung des Gegners zu einer 3:2:1-Deckung wird. Damit soll der von Hinze oft zitierte "Stress", den man beim Gegner auslösen will, hochgehalten werden. "Taktisch haben wir ein paar Feinheiten verändert, und im Deckungssystem etwas probiert. Das dauert, bis sich das festsetzt, aber so haben wir eine Alternative, die wir unter Wettkampfbedingungen testen müssen - wenn es möglich ist", erklärt Hinze.

(ame)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort