Bergischer Hc Huhnstock verlässt den BHC

Solingen · Nach dem Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt erfuhr der Torwart, dass sein Kollege verlängert hat, was gleichbedeutend mit seinem Aus ist.

 Mario Huhnstock ist enttäuscht.

Mario Huhnstock ist enttäuscht.

Foto: imago sportfotodienst

Mario Huhnstock wirkte nach dem Schlusspfiff des Sensationssieges gegen die SG Flensburg-Handewitt (36:31) etwas irritiert. Denn die Neuigkeit, dass Björgvin Gustavsson für zwei Jahre beim Bergischen HC verlängert hatte, kannte der Torhüter des Handball-Bundesligisten noch nicht. "Ich höre das gerade zum ersten Mal", sagte der 28-Jährige und machte dabei einen etwas konsternierten Eindruck. Auf die Frage, ob er sich vom BHC mehr Wertschätzung gewünscht hätte, zögerte er kurz und erklärte dann: "Da möchte ich nichts zu sagen."

BHC-Geschäftsführer Jörg Föste gab sich auf der Pressekonferenz nach dem Spiel zur Torhüterfrage zwar nicht einsilbig, er antwortete aber verklausuliert: "Wir haben immer gesagt, dass wir im Gespräch sind mit unseren gegenwärtigen Torhütern. Gustavsson hat gestern einen Vertrag bis 30. Juni 2017 unterschrieben und bildet das Torhütergespann mit Christopher Rudeck für die nächsten zwei Jahre." So hatte Föste das Aus von Huhnstock beim BHC verkündet, ohne es explizit zu nennen.

Das war dem Verein zudem gerade einmal einen Satz am Ende des Spielberichtes auf der eigenen Homepage wert: "Die Entscheidung für das Gespann Gustavsson/Rudeck ist gleichbedeutend mit dem Abgang von Mario Huhnstock, der den Club im Sommer nach acht Jahren verlassen wird."

Huhnstock selbst erklärte: "Dass ich mich entschieden habe, nicht zu bleiben, habe ich Seppel (Sebastian Hinze, BHC-Trainer, Anm. d. Red.) nach dem Spiel in Balingen gesagt. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass man mir mitteilt, wenn Björgvin verlängert", schloss Huhnstock am Samstag. Darauf angesprochen erklärte Föste gestern lediglich: "Zu dem Thema ist alles gesagt." Wann oder ob man den Spieler informiere, sei Interna.

Nachdem der BHC Mario Huhnstock im Dezember ein reduziertes Angebot unterbreitet hatte, gab es noch eine zweite Verhandlungsrunde mit Geschäftsführer Föste, der dem Keeper aber wohl nicht das Gefühl vermittelte, dass man ihn unbedingt halten wolle. Huhnstock, der gerne im Bergischen geblieben wäre, reagierte, indem er die Verhandlungen für gescheitert erklärte. Im Anschluss daran gab es das Gespräch mit Hinze in Balingen.

So entschied sich der Wahl-Solinger, seine Zelte hier abzubrechen oder zumindest die Weichen dafür zu stellen. Er meldete Tochter Martha aus der KiTa ab und kündigte seine Wohnung. Wie es weitergeht, steht noch nicht fest. "Es geht nicht darum, auf Biegen und Brechen Bundesliga zu spielen", erklärte er. "Ich bin nicht der Typ, der für ein Jahr irgendwo hingeht und dann weiterzieht. Ich möchte schon eine gute Perspektive bei dem Verein sehen, zu dem ich dann gehe." Fest steht, alleine wechselt Huhnstock nicht. Er wird auf jeden Fall seine Familie, also Lebensgefährtin Franziska List und die kleine Martha, mitnehmen.

(trd)
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