Bergischer HC Kölker etabliert Damen-Handball im BHC

Solingen · Vor der Premiere im Finalturnier des nationalen Pokals verkünden Sponsor und Klub eine neue Partnerschaft.

 Präsentieren das Sondertrikot für das Finalturnier im nationalen Pokal: BHC-Kapitän Viktor Szilágyi, Sponsor Michael Kölker, Trainer Sebastian Hinze (v. li.).

Präsentieren das Sondertrikot für das Finalturnier im nationalen Pokal: BHC-Kapitän Viktor Szilágyi, Sponsor Michael Kölker, Trainer Sebastian Hinze (v. li.).

Foto: Amend

Die Teilnahme am Finalturnier des nationalen Handball-Pokals, kurz "Final Four" genannt, lohnt sich. Jede teilnehmende Mannschaft erhält unabhängig von ihrem Abschneiden eine Prämie in Höhe von 90.000 Euro. Also auch der Bergische HC, der morgen (17.45 Uhr, Barclaycard Arena Hamburg) gegen den Bundesliga-Konkurrenten SC Magdeburg antritt.

Das Final Four lohnt sich aber auch für Sponsoren. Eine "Reichweite von 44,5 Millionen" Menschen und "Werbeträgerkontakte von 242 Millionen" nennt BHC-Beirat Jörg Föste da, eine "Einschaltquote von "über einer Million" für die bei Sport 1 zu sehenden Live-Spiele, die "in über 40 Länder übertragen werden", wie es Geschäftsführer Philipp Tychy berichtet - das ist auch für ein weltweit agierendes Unternehmen wie die Forst Technologie GmbH aus Solingen interessant, die einen Jahresumsatz von rund 500 Millionen Euro macht. Ihr Chef Michael Kölker hat die Chance, die das Final Four bietet, ergriffen und wird mit seiner Firma werbewirksam auf den Trikots und Warmmach-Shirts des BHC platziert.

Das ist aber nur der "Beginn der Partnerschaft" wie Föste erklärt. Kölker ergänzt: "Wir können hier ein Novum verkünden. Viele wissen, dass ich im Damen-Handball sehr aktiv bin, und jetzt haben wir mit der FALS eine Kooperation beschlossen, um im BHC wieder eine Damenriege zu etablieren." Lange hatte er die Drittliga-Handballerinnen des HSV Gräfrath unterstützt, bis es zum Bruch gekommen war. Nun soll es also mithilfe der Sportschule und dem Handball-Bundesligisten weitergehen. "Ich habe eine Bleibe für meine Damen gesucht", berichtet Kölker, der dafür überlegt hatte, einen neuen Verein zu gründen, sich aber nun für den BHC entschied, mit dessen Beiratsmitglied Föste er sich so gut versteht, dass beide nicht einmal einen Vertrag für ihre Zusammenarbeit bräuchten, wie der Forst-Chef versichert.

Beide haben nun dieselben Ziele: "Wir planen gemeinschaftlich, ein Leistungszentrum für Handball in Solingen einzurichten", sagt Kölker, der als weitere Idee den Bau einer neuen Halle - unabhängig von der noch zu realisierenden Bergischen Arena (Kölker: "Die brauchen wir auf jeden Fall.") - für die Teams des BHC einbringt, auch für die bald im Verein neuen Handballerinnen.

Wie das alles genau ablaufen soll, darüber will man noch gesondert und ausführlich informieren. "Im Wesentlichen wollen wir die Damen-Abteilung über die Jugend aufbauen", meint Kölker. "Ich gehe davon aus, dass wir mit einer ersten Mannschaft starten werden." In welcher Klasse, könne er noch nicht sagen, aber: "Den Mädels, die mitgehen, ist vollkommen gleich, wo wir anfangen." Damit sind auch Spielerinnen gemeint, die zuletzt beim HSV Gräfrath aktiv waren: "Teile der Damen-Mannschaft aus der dritten Liga rutschen da mit rein", gibt Kölker zu. "Die wichtigste ist Kamila." Caluzynska mit Nachnamen. Die polnische Spielgestalterin hat unlängst bereits ihr letztes Spiel für die Gräfratherinnen absolviert, bei den anstehenden Relegationspielen des Tabellenvorletzten wird sie nicht mehr dabei sein. Jetzt wird auch klar, warum: Ihr Vertrag endet heute. Als weitere Spielerin nennt Kölker Michaela Kovacova, die nach ihrer Zeit beim HSV für den Solinger TB aktiv war.

Wie groß das Volumen des Sponsorings im BHC ist, sagt Kölker nicht. "Das kann ich auch nicht. Es steht ja nicht fest. Ich werde die Damen unterstützen, aber wir wissen ja noch nicht, was wir alles aufbauen müssen." Dass sein Engagement als Trikotsponsor beim Final Four mit der Gründung einer Damen-Abteilung im BHC verquickt sein könnte, verneint Kölker: "Das ist ein ganz neutrales Zusammenkommen. Das ist schön, das macht mir Spaß. Es gibt keine Dinge, woran das gebunden ist. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem BHC und Jörg Föste."

(ame)
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