Bergischer Hc Offensive Abwehr behagt dem BHC nicht

Solingen · Handball-Erstligist Bergischer HC liegt mit drei Treffern in Front, als der HC Erlangen seine Deckung umstellt. Nach der verspielten Führung und einer doppelten Unterzahl müssen die Löwen mit dem 25:25 (13:13)-Remis zufrieden sein.

 Christian Hoße (l. / im Zweikampf mit Oliver Hess) agierte in der 5:1-Deckung als Positionsverteidiger. Das machte der Linksaußen so gut, dass der HC Erlangen sein Fünf-Tore-Polster innerhalb von sechs Minuten einbüßte.

Christian Hoße (l. / im Zweikampf mit Oliver Hess) agierte in der 5:1-Deckung als Positionsverteidiger. Das machte der Linksaußen so gut, dass der HC Erlangen sein Fünf-Tore-Polster innerhalb von sechs Minuten einbüßte.

Foto: ISPFD / Imago (2) / BHC

Für Frank Bergemann war das Handball-Duell aus alten Zweitliga-Zeiten ähnlich wie ein Schachspiel. "Der Eine hat einen taktischen Zug gemacht, der Andere einen anderen dagegen - und so weiter." Letztendlich ist weder dem Trainer des HC Erlangen noch seinem Kollegen Sebastian Hinze die alles entscheidende Maßnahme gelungen, um den jeweiligen Kontrahenten mattzusetzen. Nach 60 Minuten einer kämpferisch intensiv geführten Partie trennte sich der Bergische HC vom Aufsteiger mit einem 25:25 (13:13)-Unentschieden. "Wenn man die letzten beiden Minuten isoliert betrachtet, nehmen wir den einen Punkt sehr gerne mit", muss Hinze zugeben.

Dem Löwen-Coach war es nicht gelungen, seine Mannschaft in einer Auszeit so einzustellen, dass sie in den letzten zehn Minuten ihren hart erarbeiteten Drei-Tore-Vorsprung über die Zeit gebracht hat. Sebastian Hinze hatte durchaus den adäquaten Lösungsansatz parat, nur haben ihn Alexander Oelze und Co. nicht entsprechend umgesetzt. "Nach der offensiven Umstellung in der Erlanger Deckung haben wir nicht mehr die Zweikämpfe angenommen und sind nicht mehr in die Tiefe gegangen." Stattdessen wurde der Ball fernab des Wurfkreises verteilt, ohne Druck auf das Gehäuse des starken HCE-Torhüters Nikolas Katsigiannis auszuüben.

In diese offensive Schwächephase hinein erwischte es die Bergischen mit einer Zeitstrafe und einer Roten Karte, die zu keinem anderen Zeitpunkt unglücklicher hätten erfolgen können. Arnor Gunnarsson hatte nach Meinung der Schiedsrichter vorgetäuscht, bei einem Foul von Sebastian Preiß im Gesicht getroffen worden zu sein. Für Simulieren schickte Tobias Tönnies den Rechtsaußen für zwei Minuten vom Feld. Im Gegenangriff hätte sich Mario Huhnstock die gleiche Entscheidung von den Unparteiischen gewünscht, als Martin Stranovsky nach seinem Treffer zum 23:23-Ausgleich am Boden liegenblieb. Die Ansicht des BHC-Keepers teilten die Referees jedoch nicht und zeigten zum zweiten Mal in diesem Spiel einem BHC-Akteur die Rote Karte: Nach Benjamin Meschke (7.) war jetzt für Max Weiß die Partie vorzeitig beendet.

Wie vor einer Woche im Heimspiel gegen den SC Magdeburg überstanden die Löwen auch in der Arena Nürnberg die doppelte Überzahl ohne weitreichende Folgen. Einzig Ole Rahmel traf per Siebenmeter (58. / 24:23). Als zumindest Arnor Gunnarsson aufs Feld zurückgekehrt war, glich Maximilian Hermann wieder aus. Nun war Kreisläufer Sebastian Preiß für den HC Erlangen wieder am Zug. Den ersten Versuch, den erneuten Rückstand zu beantworten, vereitelte Nikolas Katsigiannis mit einer Glanzparade gegen Alexander Oelze. Dessen Teamkollege Viktor Szilágyi fackelte nicht lange, als sich 23 Sekunden vor Spielende nach einem Erlanger Abspielfehler die Chance auf einen Schnellangriff bot. Angesichts der Probleme im Positionsangriff setzte der Österreicher auf einen Durchbruch, bei dem er nur durch ein Foul gestoppt werden konnte.

 Bereits in der 7. Minute sah Benjamin Meschke (r.) die Rote Karte.

Bereits in der 7. Minute sah Benjamin Meschke (r.) die Rote Karte.

Foto: imago sportfotodienst
 Ist Arnor Gunnarsson in dieser Szene von Sebastian Preiß im Gesicht getroffen worden ? Die Schiedsrichter jedenfalls verhängten eine Zeitstrafe für Simulieren.

Ist Arnor Gunnarsson in dieser Szene von Sebastian Preiß im Gesicht getroffen worden ? Die Schiedsrichter jedenfalls verhängten eine Zeitstrafe für Simulieren.

Foto: imago sportfotodienst

Sieben Sekunden blieben dem Team von Trainer Frank Bergemann nach Arnor Gunnarssons 25:25 noch Zeit, dessen letzten angesagten taktischen Zug umzusetzen. Sigurbergur Sveinsson kam nach der Auszeit als siebter Feldspieler, wurde freigespielt, um dann beim Anlauf nehmen zum womöglich entscheidenden Wurf auszurutschen. Den Versuch, den die Erlanger nach Sveinssons Ableger noch aufs Tor brachten, bedeutete für Mario Huhnstock keine Herausforderung.

(gra)
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