Bergischer HC Trotz Handicap: Die ersten Punkte sollen her

Solingen · In der Klingenhalle startet der Bergische HC morgen gegen Aufsteiger SG Bietigheim in die neue Saison der Handball-Bundesliga.

 Jan Artmann setzt sich trotz Gegenwehr im Testspiel gegen Hafnarfjörour durch und schließt ab. Auch die SG Bietigheim wird dem Bergischen HC wohl kaum kampflos Raum überlassen. Die Löwen rechnen gegen den Aufsteiger mit einem heißen Tanz.

Jan Artmann setzt sich trotz Gegenwehr im Testspiel gegen Hafnarfjörour durch und schließt ab. Auch die SG Bietigheim wird dem Bergischen HC wohl kaum kampflos Raum überlassen. Die Löwen rechnen gegen den Aufsteiger mit einem heißen Tanz.

Foto: Stephan Köhlen

Mit 37:22 gewann der Bergische HC beim VfL Potsdam und ist damit in die zweite Runde des DHB-Pokals eingezogen. "Das war schon eine ordentliche Leistung", sagt Trainer Sebastian Hinze. Trotzdem sei der Qualitätsunterschied zu groß gewesen, um daraus ernsthafte Erkenntnisse für den morgigen Saisonstart in der Bundesliga zu ziehen. Die SG Bietigheim ist zu Gast in der Klingenhalle und wird als Aufsteiger natürlich hochmotiviert antreten. Trotzdem sind die Löwen favorisiert. "Und ich will gar nicht drum herum reden. Die beiden Punkte wollen wir natürlich mitnehmen."

Die SG Bietigheim hat sich im Vergleich zur vergangenen Saison vor allem im Tor, am Kreis und auf den Außenpositionen des Rückraums verstärkt. "Da steckt schon Qualität drin", ist sich Hinze sicher. "Wir müssen damit rechnen, dass die Bietigheimer sehr druckvoll und schnell spielen werden." Die neue Abwehr der Löwen dürfte also morgen erstmals auf dem Prüfstand stehen. "Da können wir im Vergleich zur Partie in Potsdam auch noch eine Schippe drauf legen", meint der Coach und ergänzt: "Auch die Zweite Welle werden wir hoffentlich noch schneller spielen." Mit der Vermeidung der Technischen Fehler ist Hinze in Potsdam allerdings sehr zufrieden gewesen. "Wir haben diszipliniert agiert."

Mit dem Zustand seines Teams ist der Trainer grundsätzlich zufrieden. "Ich hoffe natürlich, dass wir bei fünf Prozent sind und im Laufe der Saison hundert erreichen", sagt der 35-Jährige scherzhaft. Doch die Integration der Neuzugänge habe sehr gut funktioniert. Nils Artmann hat die Rolle hinter Arnor Gunnarsson auf der rechten Außenposition erfolgreich angenommen. "Alle Sorgenfalten, die bei einzelnen vorhanden waren, sind inzwischen völlig weg. Er hat bewiesen, dass man ihn zu jedem Zeitpunkt einfach hineinwerfen kann." Dazu werde die Kommunikation mit Milos Dragas trotz dessen sprachlicher Defizite immer besser. "Er nimmt drei Mal die Woche Einzelunterricht, um die deutsche Sprache zu erlernen", sagt Sebastian Hinze. "Natürlich muss er sich noch stark an Vorgaben halten, weil durch die Sprachbarriere nicht viel Raum für Kreativität bleibt." Das sei zum Beispiel anders, wenn Fabian Gutbrod, Alexander Oelze und Kristian Nippes die Rückraumachse bilden.

Die Rollenverteilung innerhalb der Mannschaft ist nur auf wenigen Positionen klar verteilt. Im Tor haben zum Beispiel Björgvin Gustavvsson und Mario Huhnstock ähnlich starke Leistungen gezeigt. Auch Jan Artmann schließe die Lücke Richtung Christian Hoße immer mehr. Max Weiß ist die Nummer Eins am Kreis, und Alexander Oelze in der Mitte. Letzteres gilt jedoch nur an diesem Wochenende, da der Bergische HC mit einem Handicap leben muss. Viktor Szilágyi muss fast sicher aussetzen. Der Österreicher hat sich eine Entzündung im Ellbogen zugezogen und wird wohl erst in der kommenden Woche wieder ins Training einsteigen. "Die Chance, dass er gegen Bietigheim spielt, liegt bei einem halben Prozent", stellt der Coach klar. "Aber Alexander Oelze hat mein volles Vertrauen. Das ist mit Blick auf die Vorbereitung und die Spiele in der vergangenen Saison auch gerechtfertigt."

Ausgeschlossen ist im Übrigen ein Einsatz von Max Hermann (Schulter), der wohl erst in drei Wochen wieder am Spielbetrieb teilnehmen darf. Wieder fit ist hingegen Moritz Preuss, der die Innenbandzerrung im Ellbogen überwunden hat. Der Kreisläufer könnte also zu seiner Premiere vor heimischem Publikum kommen. In der Klingenhalle wollen die BHC-Handballer freilich mit einem Sieg starten. "Es würde uns guttun", ist sich Jan Artmann sicher. "Und ich denke auch, dass wir genau das machen werden." Ihren Fokus würden die Handballer aber auch nicht verlieren, wenn die Spielzeit mit einem Misserfolg beginne. "Es wäre kein kompletter Weltuntergang für uns. Aber es stimmt schon, dass ein Sieg auch für Ruhe sorgen würde."

(trd)
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