Bergischer HC Vortmann bringt den BHC zur Verzweiflung

Wuppertal · Im einzigen Bundesliga-Spiel des Monats April wollte der Bergische HC an die Leistung aus den Partien vor der Handball-Länderspielpause anknüpfen. Gegen Aufsteiger SC DHfK Leipzig, der bereits aller Abstiegssorgen ledig ist, gab es allerdings eine 28:31 (14:17)-Niederlage in der Wuppertaler Unihalle. Ausschlaggebend dafür waren eine ganz starke Leistung des Gäste-Torhüters und eigene Unzulänglichkeiten in Angriff und Abwehr.

 Jens Vortmann schreit seine Freude heraus: Der Torwart zeigte für Leipzig stolze 19 Paraden gegen den BHC.

Jens Vortmann schreit seine Freude heraus: Der Torwart zeigte für Leipzig stolze 19 Paraden gegen den BHC.

Foto: imago sportfotodienst

Die Hausherren starteten gut, Kristian Nippes mit einem Doppelschlag und Alexander Hermann stellten auf 3:0, da waren gerade einmal vier Minuten gespielt. Doch in der Folge deckte Leipzig mehr und mehr auf, was BHC-Trainer Sebastian Hinze gemeint hatte, als er den Ausfall von Maximilian Hermann als schmerzhaft bezeichnet hatte — die Abwehr der Gastgeber stand ohne den mit Brüchen im Gesicht fehlenden Österreicher überhaupt nicht. Dazu kam von Torwart Björgvin Gustavsson zu wenig — so entwickelte sich ein Schützenfest, das Leipzig bis zur Halbzeit mit 17:14 gewann.

Zu den Abstimmungsproblemen in der Abwehr gesellten sich zu allem Überfluss unnötige Fehler in der Offensive: Alex Hermann vertändelte zwei Mal den Ball, Max Weiß setzte einen Gegenstoß über das Tor, Arnor Gunnarsson und Christian Hoße verwarfen in den ersten 30 Minuten je einen Siebenmeter, beide scheiterten auch frei am glänzend aufgelegten Gäste-Keeper Jens Vortmann, womit sie allerdings in bester Gesellschaft ihrer Mitspieler waren. Der Leipziger Torwart kam so in Halbzeit eins bereits auf beeindruckende elf Paraden, Gustavsson lediglich auf sieben.

Nach dem Seitenwechsel wiederholte sich Vieles aus Hälfte eins: Der BHC startete mit einem Erfolgserlebnis, weil Alex Hermann zum 15:17 traf, Leipzig brauchte einige Minuten, um selbst zu treffen. Allerdings: Vortmann verhinderte, dass die Hausherren die Partie zu ihren Gunsten drehen konnten, unter anderem parierte er gegen den freien Moritz Preuss. Den Bergischen fiel nun immer weniger ein, wie sie Vortmann oder die Abwehr der Gäste in Verlegenheit bringen konnten, selbst aus einer Überzahl, die aus der Roten Karte resultierte, die sich Maximilian Janke nach einem Gesichtstreffer gegen Nippes eingefangen hatte, schlugen sie kein Kapital, im Gegenteil: Leipzig zog auf 23:19 davon (44. Minute).

Der BHC steckte aber nicht auf, mit Christopher Rudeck für Gustavsson und Inal Aflitulin für Alexander Oelze auf der Mitte setzte Hinze neue Impulse — mit Erfolg, beim 25:27 durch den zweiten Treffer von Weiß in Folge war die Partie wieder komplett offen (51.), erst recht bei Hermanns 26:27 (53.) und Gunnarssons 27:27 (54.). Doch erneut war es immer wieder Vortmann, der mit insgesamt 19 Paraden eine Führung der Gastgeber verhinderte, und so nahm Leipzig beide Punkte mit.

(ame)
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