Bergischer HC Zweite Runde gegen den SC Magdeburg

Solingen · Der Bergische HC will am Samstag in der Wuppertaler Unihalle Revanche gegen den frisch gekrönten Handball-Pokalsieger.

 Fabian Gutbrod gab beim Final Four in Hamburg ein starkes Comeback, ist physisch aber noch nicht wieder bei hundert Prozent.

Fabian Gutbrod gab beim Final Four in Hamburg ein starkes Comeback, ist physisch aber noch nicht wieder bei hundert Prozent.

Foto: imago

Ein bisschen entspannter ist Sebastian Hinze während der laufenden Trainingswoche schon. "Entspannt in der Hinsicht, dass ich in Vorbereitung auf den Gegner nur zwei zusätzliche Videos sichten musste", erläutert der Trainer des Bergischen HC. Die Handballer treffen am Samstag schließlich erneut auf den SC Magdeburg, gegen den sie am vergangenen Wochenende nach Verlängerung im Halbfinale des nationalen Pokals scheiterten. Es war eine bittere Niederlage, doch das Treffen in der Bundesliga ist für die Bergischen wichtiger. Schließlich kämpft die Mannschaft weiterhin um den Klassenerhalt.

"Die Rollen sind anders verteilt", weiß Hinze. Denn im Pokal standen die Magdeburger ein Stück weit mehr unter Druck, während der BHC frei aufspielen konnte. In der Liga ist die Situation umgedreht. Als Tabellenzehnter geht es für den SCM nicht mehr um viel. Dass der überraschende Pokalerfolg der Ostdeutschen und die damit verbundenen Feierlichkeiten dem BHC in die Karten spielen könnten, hält Hinze für abstrus. "In der Landesliga könnte ich vielleicht davon ausgehen, im Profi-Handball aber wohl eher nicht. Die werden seit Dienstag trainieren und versuchen bei uns die Punkte zu holen", stellt der Coach klar. "Wir haben im Pokal eine für uns fast optimale Leistung gezeigt. Am Samstag wird es unsere Aufgabe sein, das Spiel wieder so zu gestalten. Das wird ganz schwer."

Die Magdeburger Achse mit Michael Damgaard und Marko Bezjak haben die Bergischen gut verteidigt. "Wir hatten sie besser im Griff als Flensburg im Finale", lobt der Trainer. "Dafür haben wir außen mehr Platz gelassen." Die dichte Abfolge der beiden Partien reizt den Coach. "Es ist interessant zu sehen, ob und wie wir sie noch besser verteidigen können." Seine Handballer haben sich mit der Leistung vom vergangenen Wochenende ein gutes Gefühl verschafft, weil sie wissen, was besser und schlechter funktioniert. "Das ist ein Faktor, mit dem wir arbeiten können - den Magdeburg aber natürlich auch hat."

Die Enttäuschung über die Halbfinal-Niederlage hat der BHC inzwischen verdaut. "Am Samstag und Sonntag war es extrem. Aber beim Training war der Fokus direkt wieder da." Der liegt natürlich auf dem Verbleib in der Bundesliga. Nur einen Punkt trennt die Mannschaft derzeit von einem Abstiegsplatz. Mit einem Sieg würde sich der Klub Luft verschaffen.

Auch wenn die Bergischen in dieser Saison noch kein Ligaspiel in der Unihalle gewonnen haben, stehen die Chancen nicht schlecht. Personell wird die Mannschaft erneut fast komplett antreten. Max Hermann fällt mit Frakturen im Gesicht weiterhin aus, musste sogar das Training mit Maske einstellen, weil der Druck zu unangenehm war. Fabian Gutbrod wird, nach seinem furiosen Comeback in der zweiten Hälfte des Pokal-Fights, erneut zur Verfügung stehen. Wie lange er spielen kann, ist aber noch offen. "Es war eigentlich in Hamburg schon zu viel. Er meinte, das Adrenalin habe ihn getragen", berichtet Hinze. Torhüter Björgvin Gustavsson hat in den vergangenen Tagen mit Schulterproblemen zwar nicht trainiert, steigt aber heute wieder ein und dürfte damit am Samstag starten.

(RP)
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