Lokalsport BHC will Erlangen nicht jubeln lassen

Solingen · Morgen Abend (19.45 Uhr) steht in der Handball-Bundesliga ein für beide Teams sehr wichtiges Kellerduell an.

Der HC Erlangen ist Aufsteiger in die Handball-Bundesliga. Das gilt normalerweise als Indikator für eine Mannschaft, die ein in dieser Spielklasse etabliertes Team schlagen "muss", wie es so einfach heißt. Der Bergische HC gehört nach Aussage von Beirat Jörg Föste zum "erlesenen Dutzend", das in den vergangenen vier Jahren durchgängig im Oberhaus war. Demnach müsste es auch für sein Team gelten, dass es einen Aufsteiger schlagen "muss".

Trainer Sebastian Hinze warnt allerdings: "Erlangen ist extrem heimstark. Gegen Kiel und Wetzlar haben sie zwar verloren, aber das ändert daran nichts. Sie hatten schon in der Zweiten Liga Erstliga-Qualität und haben sich nach dem Aufstieg mit Nikolas Katsigiannis im Tor, sowie Michael Haaß und Isaias Guardiola im Rückraum noch einmal extrem verstärkt. Da haben sie allein mit diesen dreien auf einen Schlag Erfahrung aus 700 Bundesligaspielen hinzubekommen. Das zeigt sich." Und weiter: "Sie haben viel Ruhe im Spiel, stellen eine kompakte 6:0-Abwehr, haben einen torgefährlichen Rückraum und mit Haaß das Gehirn von Erlangen. Das ist eine hohe Qualität, die uns erwartet."

Allerdings schiebt der BHC-Trainer auch direkt nach: "Das ist eine Qualität, die wir stoppen wollen, und wir sind davon überzeugt, dass wir das auch können." Als Basis dafür wurde die 24:26-Niederlage am Sonntag gegen den Deutschen Meister aufgearbeitet. "Wir müssen wissen, dass wir in Erlangen besser spielen müssen als gegen die Rhein-Neckar Löwen", verdeutlicht Hinze. "Wir haben viel am Angriffsspiel gearbeitet und am Umgang mit kritischen Situationen. Da die Rhein-Neckar Löwen die beste Abwehr stellen, gab es da viel Material." Das wurde im Video aufbereitet. "Wir müssen die Kontrolle über unser Spiel behalten, dadurch finden wir zu Stabilität", sagt Hinze. Hinzu kommen "Grundtugenden wie Abwehr-Einstellung", bei denen der Coach gegen den Meister eine deutliche Steigerung gesehen hat: "Das, was wir am Sonntag an Zweikampf- und Laufbereitschaft, am gegenseitigen Helfen, an Aggressivität gezeigt haben, ist das, was uns in die Lage bringt, Bundesliga-Spiele gewinnen zu können."

Fehlen wird weiterhin Kreisläufer Moritz Preuss, dessen Entzündung im Fuß noch mindestens bis nach dem Magdeburg-Spiel am Mittwoch auskurieren soll. Mittelmann Alexander Oelze, der nach seiner Fußverletzung noch etwas hintenansteht - gegen die Rhein-Neckar Löwen saß er komplett auf der Bank - bringe sich "extrem in die Form, dass er eine Alternative ist und uns helfen kann", berichtet Hinze, der bei Oelzes Spielmacherkonkurrent Tomás Babák in den vergangenen beiden Spielen ein positives Gefühl hatte und ihm das Vertrauen geschenkt hat. Wer nun in Erlangen auf der Mitte spielen wird, hänge "von jedem Spiel ab und davon, was wir vorbereiten".

Erstmals hat der BHC, der heute nach Erlangen reist, vom Gegner keine Halle für ein Abschlusstraining erhalten können. "Das sind Sachen, die wir nicht beeinflussen können", sagt Hinze. "Wenn da Schule ist, ist da Schule." Er sucht eine Alternative, damit sich die Spieler morgen Früh bewegen können.

(ame)
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