Lokalsport BSC Union glücklos im Abstiegskampf

Solingen · Uwe Rütjes ärgert sich trotz Siegs über einen "Totalausfall", Sahin Sezer über Fehlentscheidungen des Unparteiischen.

 Schöne Aktion der Spieler des VfB Solingen für den verletzten Kollegen Mensur Pjetrovic und den erkrankten Betreuer Jürgen Schmidt vor dem Anpfiff der Begegnung gegen Burscheid .

Schöne Aktion der Spieler des VfB Solingen für den verletzten Kollegen Mensur Pjetrovic und den erkrankten Betreuer Jürgen Schmidt vor dem Anpfiff der Begegnung gegen Burscheid .

Foto: Stephan Köhlen

SV DITIB Solingen - BSC Union 1:0 (1:0). So brutal können Fußball und der Abstiegskampf sein. Das musste jetzt auch wieder der BSC Union im Stadtderby der Fußball-Bezirksliga beim SV DITIB erfahren. Schon alleine aufgrund der Mehrzahl an hochkarätigen Chancen und Spielanteilen hätten die Ohligser den Weyersberg als Sieger verlassen müssen. "Doch wir machen unsere Tore nicht und schenken DITIB durch einen Stellungsfehler die Führung", ärgerte sich BSC Union-Coach Marc Schmale. "Aber wenn du unten stehst, hast du eben kein Glück." Ganz anders war dagegen die Gemütslage bei Necmettin Gül, der an der Seitenlinie 90 Minuten lang engagiert, stimmgewaltig und mit großer Laufbereitschaft mitgeholfen hatte, den Derbysieg einzufahren. "Es war das erwartete Kampfspiel. Man hat gemerkt, dass wir es schwer hatten, unsere vielen personellen Ausfälle zu kompensieren. Trotzdem denke ich, dass unser Sieg verdient war. Ein Kompliment an die Mannschaft", erklärte der DITB-Coach.

"Wir hätten das Spiel niemals verlieren dürfen", trauerte Schmale den vielen hundertprozentigen Möglichkeiten in der zweiten Halbzeit nach - in einem Spiel fast nur auf ein Tor. Nur selten konnte die Elf vom Weyersberg sich ein wenig Luft verschaffen - durch Konter, die allerdings alle nicht gut ausgespielt wurden.

Dass DITIB am Ende drei weitere Punkte "im Kampf um den Klassenerhalt" (Gül) holte, lag aber auch an SV-Torhüter Maikel Schleiden, der mit einigen tollen Paraden seinen Kasten gestern sauber hielt. Allerdings profitierte er dabei auch von der eklatanten Abschlusschwäche der Unioner, die nach durchweg guten Kombinationen auch freistehend und aus kürzester Distanz den Ball nicht über die Linie brachten. Das Tor des Tages fiel bereits in der 15. Minute durch Burak Balim.

VfB Solingen - BV Burscheid 2:0 (2:0). Eine ganz schwache Vorstellung zeigte der VfB Solingen gegen den abstiegsbedrohten BV Burscheid. "Die Konkurrenz hat für uns gespielt, deshalb freuen wir uns angesichts der Tabelle", sagte Trainer Uwe Rütjes. "Aber mit der Leistung werden wir in dieser Saison nicht mehr viele Spiele gewinnen." Da die Baverter gerne am Ende als Zweiter abschließen und damit Relegation spielen würden, wird eine Steigerung nötig sein. "Denn diese Vorstellung grenzte an einen Totalausfall." Der individuellen Klasse von Nikola Aleksic hatten die Gastgeber die Führung zu verdanken. Der Stürmer erzielte auch das 2:0 nach schöner Vorarbeit von Sebastian Zupanic und Ennio Orsillo. Ansonsten lief nicht viel beim VfB. Zwar hatte das Team nach der Pause zahlreiche Konterchancen, "aber die haben wir so gespielt, als ob wir es noch nie gemacht hätten", wie Rütjes es bezeichnete.

Gleichzeitig hätten die schwachen Burscheider großes Glück haben müssen. Die Gäste waren relativ ungefährlich, kamen aber immerhin zu zwei Lattenkrachern nach Freistößen. "Ich frage mich wirklich, woran das liegt. Ob es an Einstellung fehlt gegen schwächere Gegner? Die Mannschaft kann so viel mehr", haderte Rütjes. "Aber Schwamm drüber. Wir haben die drei Punkte." Übrigens hatte es vor dem Anpfiff von den Spielern eine Transparent-Aktion für den verletzten Mensur Pjetrovic und den erkrankten Betreuer Jürgen Schmidt gegeben.

SG Vatanspor - Lohausener SV 2:6 (1:2). Zweimal konnte Vatanspor einen Rückstand ausgleichen - durch Blerton Balaj (28.) und Mehmet Sezer (53.) - doch dem Tor der Gäste zum 2:3 (60.) folgte eine Gelb-Rote Karte für Balaj. "Das war nicht die einzige Fehlentscheidung des Unparteiischen", ärgerte sich Sahin Sezer. Für den Spielertrainer Vatanspors war die Hinausstellung der Knackpunkt in einer bis dahin insgesamt sehr munteren und ausgeglichenen Begegnung. "Zu Beginn der zweiten Halbzeit haben wir viel Druck gemacht und uns auch mit dem Ausgleich belohnt, leider aber weitere gute Möglichkeiten nicht genutzt", erzählte Sezer. "Und nach dem 2:4 waren wir richtig geknickt. Allerdings ist die Niederlage dann unnötig hoch ausgefallen."

(RP)
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