Handball Die kleinen Überraschungen

Beim glücklichen 23:23 im Hinspiel hatte der Bergische HC zu spüren bekommen, wie sehr sich der TuSEM Essen kämpferisch ins Zeug legen kann. Daher spielen die 13 Tabellenplätze, die beide Klubs trennen, im Derby keine Rolle.

Keinen anderen Verein kennt Ha De Schmitz so gut wie den TuSEM Essen. Mit dem Traditionsverein von der Margaretenhöhe hat der 62-Jährige als Trainer oder später als Sportlicher Leiter Deutsche Meisterschaften oder Triumphe im Europapokal gefeiert. Der Chefcoach des Bergischen HC ist lang genug im Handball-Geschäft, dass ihn die Vergangenheit im morgigen Zweitliga-Derby nicht beeinflussen wird.

Ha De Schmitz überlegt zwar kurz, ob er im Vergleich zu den bisherigen Begegnungen nervöser sei. Dann aber antwortet er: "Eigentlich ist es nicht anders als sonst." Vielleicht sei die Vorfreude etwas größer, weil in der Bayerhalle mit einer großen Kulisse zu rechnen ist. So gibt er auch zu, dass das Spitzenspiel kommende Woche beim TV Bittenfeld vor vermutlich 6000 Zuschauern in der Stuttgarter Porsche-Arena noch mehr Spaß machen werde. "Diese beiden Begegnungen müssen wir aber seriös trennen – erst ab Sonntag wird Bittenfeld angegangen."

Keine andere Mannschaft kennen die Spieler des Bergischen HC so gut wie TuSEM Essen. Nicht nur in der Meisterschaft haben sich beide Teams gegenüber gestanden und sich nach vielen hitzigen Momenten mit einem 23:23-Unentschieden getrennt. In der Vorbereitung gab es zwei weitere intensive Testduelle. Ein Nachteil ? "Wenn, dann gilt das ja für beide Teams", sagt Ha De Schmitz. Und so richtig auf dem falschen Fuß könne man in der heutigen Zeit keinen Gegner mehr erwischen. "Seitdem alle Videos ins Internet gestellt werden, kann man nur noch überraschen, wenn man etwas in der Deckung taktisch oder personell umstellt."

Die Wahl des Torhüters

Eine dieser kleinen Überraschungen ist die Wahl der Torhüters. Eine klare Nummer Eins zwischen den BHC-Pfosten gibt es in dieser Saison nicht. "Das ist auch gut so", sagt Ha De Schmitz, der sich vor jedem Spiel mit Chrischa Hannawald bespricht, ob Jan Stochl oder Mario Huhnstock beginnen soll. "Bislang hatten wir vom Bauch her stets die gleichen Ideen." Beide Keeper seien gut in Form, was ihre Teamkollegen beim Schusstraining zu spüren bekommen. "Hier halten beide sensationell, was sie dann in den Spielen fortgesetzt haben." Nicht umsonst hatte es der Bergische HC zuletzt gegen den TuSpo Obernburg und zuvor gegen den HSC Coburg leicht, weil Stochl und Huhnstock in den Anfangsphasen geglänzt und ihren Vorderleuten damit Sicherheit gegeben haben.

"Gegen Essen wird's nicht so leicht werden", vermutet Ha De Schmitz, auch weil er die Philosophie seines Trainerkollegen und Zöglings Kristof Szargiej zu gut kennt: "Er ist ein Kämpfer. Und seine Einstellung hat die junge Mannschaft zu hundert Prozent übernommen." Der Tabellenstand, der TuSEM belegt nur den Relegationsplatz 16, sei nur Folge dessen, dass viele Spiele knapp verloren gegangen seien.

(RP)
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