Leichtathletik Die Mischung macht's

Mit einem ehrgeizigen Ziel haben sich die Leichtathleten des SLC, Turnerbund und Wuppertaler SV zu einer Startgemeinschaft zusammengeschlossen: die Teilnahme an der Deutschen Schüler-Mannschaftsmeisterschaft.

Es war ruhig geworden um die Leichtathleten in Solingen. Mal hier, mal da gab es Platzierungen oder auch Titelgewinne auf Kreis- oder Landesebene zu verzeichnen. Neidisch blickte man insbesondere auf die Entwicklung am Stützpunkt Leverkusen, wohin es viele Talente der Region verschlagen hat.

"Bei Mannschaftswettkämpfen oder Staffeln hatten wir kaum eine Chance", sagt Detlef Steigerwald. Und dann setzt der Trainer des Solinger LC ein schelmisches Grinsen auf: "In diesem Jahr haben wir bei den Kreishallenmeisterschaften der Schüler sowohl bei den Jungen und Mädchen nicht nur eine Staffel mehr als Bayer Leverkusen an den Start gebracht, wir haben jeweils auch die Königsdisziplin über 4 x 200 Meter gewonnen."

Zugegeben. Alleine hätte der Solinger LC keine vier Quartette ins Rennen schicken können. Nachdem sich der SLC bereits im vorigen Jahr mit dem Solinger TB zusammengeschlossen hatte, fand 2011 der Wuppertaler SV als dritter Partner den Weg in die Startgemeinschaft. "Eine Zusammenarbeit funktioniert nur, wenn man sich untereinander versteht", sagt Detlef Steigerwald.

Dass das so ist, haben die Vereine in der Vergangenheit als Trainingsgemeinschaft bewiesen. Zudem haben die entscheidenden Personen schon einmal eine Startgemeinschaft ins Leben gerufen, bevor Wuppertals Abteilungsleiter Thomas Edinger mit fast 70 Leichtathleten des Polizei SV Wuppertal aus Leistungssportgedanken zum WSV wechselte.

Überragende Sportler fördern

Nun suchte Thomas Edinger abermals den Kontakt, nachdem einige junge Talente nicht gehalten werden konnten. "Wir wollen überragende Sportler bei uns im bergischen Verbund fördern, indem wir ihnen eine Perspektive bieten." Ehrgeizig ist das Ziel, das sich der Trainerstab in diesem Zusammenhang gesetzt hat: Die Qualifikation für die Endrunde der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften soll es sein.

"Die wenigsten Vereine sind noch in der Lage, ein Team zu melden. Wir stehen jetzt bei den Schülern und insbesondere bei den Schülerinnen sehr gut da", sagt Edinger, der nachgerechnet und die DM-Ergebnisse des Vorjahres der Jahrgänge 1996/97 zugrunde gelegt hat; "Wenn alle Mädchen ihre Leistungen nur halten, könnten wir es unter die Top drei in Deutschland schaffen." Bei den Jungen hingegen geben die Trainer ein bescheideneres Vorhaben aus, da fast alle dem jüngeren Jahrgang angehören.

Die Mischung macht's. Die Solinger Athleten sind stark in den Disziplinen Sprint, Sprung und Lauf, die Wuppertaler haben ihre Stärken in den technischen Kategorien Wurf und Stoß. "Wir werden uns daher gut ergänzen", erklärt Detlef Steigerwald. Um eine richtig starke Mannschaft zu bekommen, müsse allerdings noch an den Baustellen Stabhochsprung und Hürdenlauf gearbeitet werden. Stichtag ist der 2. Juni.

An diesem Tag ist in Leverkusen die Vorrunde zur Deutschen Meisterschaft terminiert. "Es ist Ansporn genug zu versuchen, in die Phalanx der Leichtathletik-Hochburgen einzudringen", sagt Thomas Edinger. Er und Detlef Steigerwald hätten demnach nichts dagegen, wie bei den Kreishallenmeisterschaften vor Leverkusen zu landen und neidische Blicke zu ernten.

(RP)
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