Baseball Die Sehnsucht nach Baseball war zu groß
Solingen · Mit zwei 10:1-Erfolgen bei den Dohren Wild Farmers bleiben die Alligators an der Spitze der Bundesliga-Nord. Die Solinger Baseballer überraschten mit sieben Homeruns und der Rückkehr eines alten Bekannten: Dominik Wulf.
Dass er es nicht wirklich ohne Baseball aushalten kann, hatte sich bereits am ersten Spieltag abgezeichnet. Gegen die Bonn Capitals hatte Dominik Wulf auf der Bank gesessen. Bei den Dohren Wild Farmers rang sich der ehemalige Nationalspieler nun durch und trat wieder für die Solingen Alligators an. Bei seiner Premiere erzielte der Baseballer zwei Treffer, zeigte eine solide Defensivleistung an der ersten Base und half der Mannschaft damit bei zwei ungefährdeten 10:1-Erfolgen.
"Ich habe doch etwas Muskelkater", sagt Dominik Wulf. Der Baseballer wirkt tiefenentspannt und froh, sich zu der Entscheidung durchgerungen zu haben. "Was ich voriges Jahr gesagt habe, entsprach meinem Empfinden zu der Zeit. Ich wollte einen Schlussstrich ziehen, um mehr Zeit für andere Lebensinhalte zu haben." Doch in den vergangenen Wochen hat sich das Blatt gewendet. "Baseball ist einfach ein Ausgleich, den ich brauche. Es tut mir unheimlich gut, mit der Mannschaft zusammen zu sein."
Es hat trotzdem eine Weile gedauert, bis sich Wulf zum Rücktritt vom Rücktritt entschlossen hat. "Das entscheidende Quäntchen hat gefehlt." Den Ausschlag hat schließlich seine Frau Alina gegeben. "Sie war es, die mir gesagt hat, dass ich wieder spielen solle. Weil sie natürlich gemerkt hat, wie gut es mir tut." Als erstes Spiel kamen dem 31-Jährigen die Dohren Wild Farmers gerade recht. "Dort sind ja nicht so viele Zuschauer dabei, so dass ich ganz ohne Druck aufspielen konnte." Ein wenig nervös sei er vorher schon gewesen. Zwei Treffer erzielte Wulf in beiden Partien. "Und ich merke deutlich, dass ich Steigerungspotenzial habe. Dabei zu sein, war mir viel wichtiger als meine persönliche Statistik."
In Probleme sind die Alligators während beider Partien nicht geraten. Die Truppe begann dennoch etwas holprig. In den ersten vier Durchgängen luden die Solinger drei Mal die Bases, konnten aber jeweils keinen Profit daraus schlagen. "Ich fand es diesmal nicht so dramatisch", erklärt Trainer Norman Eberhardt. "Erstens hatten wir stets schon zwei Aus auf dem Konto. Zweitens war der Ball auf dem Dohrener Platz erwartungsgemäß schwer zu erkennen. Die Rotation war fast gar nicht zu sehen. Und drittens waren die Schiedsrichter auch nicht besonders konstant, wenn es um Strike-Entscheidungen ging."
Daher war Eberhardt erleichtert, als der Bann im fünften Durchgang brach. Moritz Buttgereit schlug die ersten Läufer zum 3:0 nach Hause. Der Routinier markierte später auch das 4:1. Daniel Sanchez hatte um zwei weitere Punkte erhöht, bevor Tanner Leighton den ersten von insgesamt sieben Alligators-Homeruns markierte. Der starke Markus Stryczek legte einen weiteren zum 10:1-Endstand nach.
Auf dem Wurfhügel genügte Harry Glynne eine solide Leistung zum Sieg. "Er hatte seine Schwierigkeiten mit der Strike-Zone der Unparteiischen", meint der Coach. Chris Mezger kam im zweiten Duell lockerer durch. Der US-Amerikaner schickte zehn Dohrener per Strike-out zurück auf die Bank und kam erst am Ende etwas mehr in Bedrängnis. Am Schlag erzielten Dustin Hughes und Florian Götze die frühe Führung. Die Antwort auf das zwischenzeitliche 1:2, gaben die Solinger erst im sechsten Durchgang mit einem Götze-Homerun. Einen Abschnitt später schlugen Buttgereit, Hughes und Leighton den Ball über den Zaun. Der fünfte Homerun der Begegnung ging auf das Konto von Robin Drache.
