Volleyball Die Volleys leben noch

Solingen · Mit einem Drei-Satz-Sieg gegen den TV Rottenburg erkämpfen sich der Erstligist ein drittes Spiel um den Klassenerhalt.

 Mit seinem guten Auge setzte Huib den Boer vor allem in den ersten beiden Sätzen seine Nebenleute glänzend in Szene. Neben Dirk Pietzonka (r.) war Christoph Marks ein dankbarer Abnehmer, der sich berechtigt über die Auszeichnung zum Spieler des Tages freuen durfte.

Mit seinem guten Auge setzte Huib den Boer vor allem in den ersten beiden Sätzen seine Nebenleute glänzend in Szene. Neben Dirk Pietzonka (r.) war Christoph Marks ein dankbarer Abnehmer, der sich berechtigt über die Auszeichnung zum Spieler des Tages freuen durfte.

Foto: Imago

Die Entscheidung um den sportlichen Abstieg in der Volleyball-Bundesliga ist vertagt. Die Solingen Volleys erlaubten sich nur im dritten Satz eine Schwächephase und glichen die Best-of-Three-Serie in den Playdowns mit einem 25:17, 25:20, 25:23-Erfolg gegen den TV Rottenburg aus. Am Sonntag wartet in Tübingen die entscheidende dritte Partie.

Nach 23 Minuten war der erste Durchgang unter Dach und Fach. "Es war wohl der beste Satz, den wir in dieser Saison gespielt haben", sagte Manager Helmut Weissenbach. Nach ausgeglichenem Beginn setzten sich die Volleys nach der ersten Technischen Auszeit (8:6) erstmals auf vier Punkte ab und behaupteten diesen Vorsprung sicher bis zum 20:16. Huib den Boer suchte bei seinem Zuspiel immer wieder Benny Nibbrig oder Christoph Marks auf der rechten Außenbahn, deren Bälle fast jedes Mal einen Punkt bedeuteten. Weil aber auch Dirk Pietzonka auf der Mitte jederzeit Gefahr ausstrahlte, waren die Solinger nicht berechenbar. Bestes Beispiel war die Vier-Punkte-Serie bei Aufschlag von Christoph Marks, bei der jeder Punkt auf andere Art herausgespielt wurde - ein Ass des Universalangreifers inklusive. Gleich der erste Satzball blieb im Block von Christian Gosmann hängen und tropfte zum 25:17 zurück ins Feld des TV Rottenburg.

Im zweiten Satz dauerte es etwas länger, bis sich die Volleys für ihren selbstbewussten Einsatz belohnten. Den entscheidenden Zwischenspurt leitete Huib den Boer mit einer ungewöhnlichen Aktion ein: Er schubste Dirk Pietzonka, um diesen bei der Ballannahme zu hindern. Stattdessen leitete der Niederländer den Ball weiter zu Christian Gosmann auf der linken Außenbahn weiter. Dessen Ball tropfte vom Rottenburger Doppelblock ins Aus. Das 18:16 war die erste Zwei-Punkte-Führung in Durchgang zwei, die die Solinger in Folge auf 22:16 ausbauten. Bei diesem Polster konnten sich die Gastgeber sogar einen Abstimmungsfehler und eine Fehlangabe erlauben, ohne dass der Gewinn des zweiten Satzes in Gefahr geriet (25:20).

Mit einem glatten Drei-Satz-Erfolg war Mitte des dritten Durchgangs kaum zu rechnen gewesen. 12:7 führten die Gäste, als die Volleys auch dank knapper Entscheidungen nicht höher in Rückstand gerieten. Aus oder nicht ? Ball touchiert oder nicht ? Netz berührt oder nicht ? Jedes Mal bekamen die Solinger den Punkt zu gesprochen. Mit Dirk Pietzonkas Soloblock zum 15:15 war das Spiel gedreht. Am Ende schien der 22:18-Vorsprung nicht reichen zu wollen. Die Rottenburger kamen Punkt für Punkt heran, bis schließlich TVR-Kapitän Dirk Mehlberg die Chance hatte, mit seinem Aufschlag den Satzball einzuleiten. Stattdessen blieb der Ball im Netz hängen - ein Geschenk zum Matchball. Pietzonka machte kurzen Prozess und verwertete eine zu lang geratene Angabe zum umjubelten 25:23.

(gra)
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