Eishockey EC Bergisch Land ist nun Eishockey-Oberligist

Solingen · Dank einer Neustrukturierung ist die Regionalliga umbenannt worden. Die Oberliga-West liegt unter der Oberliga-Nord.

 ECBL-Trainer Jörg Mülstroh weiß: Die Saison wird schwer.

ECBL-Trainer Jörg Mülstroh weiß: Die Saison wird schwer.

Foto: Köhlen (Archiv)

Etwas absurd klingt es schon, dass der EC Bergisch Land in der kommenden Saison in der Oberliga-West antreten wird. Schließlich hat der Solinger Eishockeyverein nur mit Ach und Krach den Abstieg aus der Regionalliga vermieden. Doch im Ligensystem des deutschen Eishockeys herrscht immer wieder etwas Durcheinander. Durch die Neugründung der Oberliga-Nord im Deutschen Eishockey-Bund (DEB) kommt es zu Verschiebungen und wegen der Namensgebung der Oberliga-West im Landesverband NRW (LEV) gar zur Irritation.

Denn die Oberliga-West ist nicht mit der Oberliga-Nord zu vergleichen. Die Nord-Variante ist die drittstärkste Liga unter der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und der DEL II. Aus der letztjährigen Oberliga-West sind zum Beispiel der EV Duisburg, die Moskitos Essen, der Herner EV und der EHC Neuwied in der neuen Nord-Liga wiederzufinden. Doch der LEV NRW hat den Namen Oberliga-West beibehalten. Auch einige Topteams wie die Ratinger Ice Aliens, Lippe-Hockey Hamm oder der Neusser EV bleiben der Zehnergruppe erhalten. Dazu kommen die besten Regionalligisten der vergangenen Saison - unter ihnen der EC Bergisch Land. "Ich glaube, der Name Oberliga wurde erhalten, um vor Sponsoren besser dazustehen", sagt ECBL-Trainer Jörg Mülstroh.

Sinn ergibt die Namensgleichheit sicher nicht, denn der Erstplatzierte der Oberliga-West erwirbt ein Aufstiegsrecht in die Oberliga-Nord. "So viel zur Transparenz im deutschen Eishockey. Es ist wirklich schwer zu verstehen", findet Mülstroh. Sportlich ist die Liga aber eine Aufwertung für die Solinger. "Sie ist eine große Herausforderung für uns. Mit dem letztjährigen Kader hätte das nicht funktioniert, aber wir arbeiten daran, mitspielen zu können." Die Mannschaft befindet sich im Sommertraining, das großen Anklang findet. "Am 23. August gehen wir in Köln zum ersten Mal auf's Eis", erklärt der Coach.

An die mögliche Verpflichtung von zwei ausländischen Spielern, die das Team noch ein mal gewaltig verstärken würden, sei aber nicht zu denken. "Das Geld, das wir dafür aufwenden müssen, stecke ich lieber in zusätzliches Eis. Ich möchte, dass wir uns langfristig als Mannschaft entwickeln." In der neuen Oberliga möchte Mülstroh am liebsten Sechster werden. Dann wären die Solinger sogar in der Aufstiegsrunde dabei. "Aber es ist klar, dass es ganz schwer für uns wird. Wobei ich davon ausgehe, dass wir auf keinen Fall Letzter werden."

Für das Publikum ist die Attraktivität in jedem Fall höher. Bereits am ersten Spieltag (Sonntag, 27. September) müssen die Bergischen beim Neusser EV ran. Das Duell gegen den einstigen Rivalen hat es schon lange nicht mehr gegeben. "Das Verhältnis unserer Fans zu dem Verein ist noch immer ein besonderes", meint Mülstroh. So könnte es zu einem kleinen Aufschwung kommen. Am 23. Oktober findet auch das sogenannte Remember-Game anlässlich der Oberliga-Meisterschaft von 1985 statt. Wie Chef-Organisator Uli Rudel gestern bestätigte, fliegt Publikumsliebling Ivan Krook aus Kanada ein.

(trd)
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