Faustball Ein Satz fehlt zum Einzug in die Hauptrunde

Solingen · Die neuformierte U 16 des Ohligser TV muss sich bei den Deutschen Faustball-Meisterschaften an das hohe Niveau gewöhnen.

 OTV-Duo: Bea Hetkamp (links) erwischt den Ball, Bianca Rockmann (Nummer 32) muss nicht eingreifen.

OTV-Duo: Bea Hetkamp (links) erwischt den Ball, Bianca Rockmann (Nummer 32) muss nicht eingreifen.

Foto: Guido Radtke

Auf den bei Faustball-Großereignissen traditionellen Einmarsch aller Mannschaften hat der Veranstalter verzichtet. Mit 48 teilnehmenden Teams bei der Deutschen Meisterschaft der Altersklasse U 16 hätte die Zeremonie den zeitlichen Rahmen eines straff organisierten Mammutturniers gesprengt. Zwei Tage lang wurde im norddeutschen Großenaspe auf acht Feldern parallel gespielt, um die Titelträger bei den Mädchen und Jungen zu ermitteln.

Für das Starterfeld der 24 besten Mädchen-Teams aus dem Bundesgebiet hatte sich der Ohligser TV als Vize-Meister des Landesverbandes Rheinland qualifiziert. Der Kader hatte sich zur neuen Feldsaison stark verändert. Obwohl drei Faustball-Neulinge integriert wurden, dominierte das Team um die Auswahlspielerinnen Kaja Hutz und Bea Hetkamp die Konkurrenz - mit Ausnahme von Bayer Leverkusen. Mit dem späteren DM-Zweitplatzierten bewegten sich die Solingerinnen in engen Duellen zwar auf Augenhöhe, für einen Prestigeerfolg jedoch fehlten Kleinigkeiten.

In den Auftaktspielen bei den nationalen Titelkämpfen gegen die Meister aus Hessen und Niedersachsen war es ähnlich: Gegen den TSV Pfungstadt und den TV Jahn Schneverdingen stand der OTV jeweils kurz vor dem Gewinn eines Satzes. "Mit der gleichen Leistung aus der Verbandsliga-Saison hätte es vielleicht zu mehr gereicht", bilanzierte Betreuer Felix Hutz. Die lange Pause seit dem letzten Meisterschaftsturnier machte sich gegen die starke Konkurrenz genauso bemerkbar wie die fehlende Abstimmung. In der Vorbereitung hatte das Team nur selten komplett trainieren und sich einspielen können.

Mit jedem Spiel wurde es besser. Nur fehlte in den folgenden Duellen gegen TSV Staffelstein (9:11, 11:4) und VfL Kellinghusen (7:11, 11:9) jeweils im ersten Durchgang die Konstanz, um frühe Führungen von bis zu drei Punkten zu behaupten. In der Endabrechnung sollte den Ohligserinnen aus diesen beiden Partien ein Satzgewinn fehlen, um sich als Vorrunden-Dritter für die Finalrunde zu qualifizieren. Denn zum Abschluss der Vorrunde lieferten Hutz, Hetkamp und Co. ihre beste Leistung ab und beherrschten den Sachsen-Meister FV Glauchau-Rothenbach trotz eines knappen Resultats (11:9, 11:9). Die Folgen eines langen Turniertages haben dem OTV-Quintett dabei in die Karten gespielt: Weil der Druck in den Angriffsschlägen generell nachließ, hatte die Feldabwehr weniger Mühe, die Bälle unter Kontrolle zu bringen. "Und so konnten wir unser Spiel aufziehen", bilanzierte Felix Hutz. Immer wieder wurde Kaja Hutz als Dreh- und Angelpunkt in beste Position gebracht.

Dieser Zwei-Satz-Erfolg setzte Kräfte frei für die Platzierungsrunde. Im Eiltempo wurde der SV Energie Görlitz bezwungen (11:4, 11:3). In der Partie um Platz 13 mussten die OTV-Mädchen nach einer langen Wartezeit erst in Tritt kommen. Den Verlust des ersten Abschnitts machten sie gegen den TSV Breitenberg wieder wett. Und so durfte nach dem 7:11, 11:8, 11:8-Erfolg gescherzt werden: "Jetzt sind wir zumindest die Besten vom Rest".

(gra)
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