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Leichtathletik Einmal um die ganze Klingenstadt

Solingen · Viele Langstrecken- und Hobbyläufer aus verschiedenen Städten nahmen am Sonntag am 11. Klingenpfadlauf teil. 50 Starter umrundeten dabei das gesamte Solinger Stadtgebiet.

Binnen weniger Minuten verwandelte sich der ruhige Parkplatz am Hermann-Löns-Weg in ein belebtes Etappenziel. Mehrere Helfer sprangen aus einem Lieferwagen und bestückten einen Campingtisch mit Getränkebechern, Kuchen, Bananen und Apfelstücken. Kurz darauf erreichten über 70 Läufer die staubige Fläche vor dem alten Union-Stadion. Wer die gesamte Strecke lief, hatte an dieser elften Station bereits 62,5 von 73,5 Kilometern hinter sich.

"Jetzt wird' s schwer", schnaubte einer der Sportler und kühlte sein Gesicht mit einem Wasserbecher. Nahezu tiefenentspannt wirkte hingegen Ingolf Winkler. Der Triathlet von der TG Neuss nahm zum dritten Mal am Klingenpfadlauf teil. "Wir bewegen uns ja in einem lockeren Tempo und werden sehr gut verpflegt", sagte er.

Der Tross hatte sich am Sonntagmorgen um 7 Uhr am Gräfrather Marktplatz in Bewegung gesetzt. Den ersten Zwischenstopp legten die Langstrecken- und Hobbyläufer am Café Hubraum ein. Weitere Haltepunkte waren unter anderem der Sportplatz Oberburg, der Parkplatz Hohenscheid und die Oelmühle. Der Schreck fuhr Veranstaltern und Teilnehmern auf einem Teilstück bei Widdert in die Glieder: Ein Solinger Läufer stürzte und musste mit einem doppelten Schienbeinbruch ins Krankenhaus gebracht werden. Dort wurde er noch am Sonntag operiert. "So etwas ist bei diesem Lauf noch nie vorgekommen", sagte Organisator Hans-Jürgen Reuter (Solinger LC). Mit einer guten halben Stunde Verspätung setzten die Sportler den Freundschaftslauf fort.

Ein- und aussteigen konnten die Teilnehmer an jedem der zwölf Etappenziele. Rainer Krüth gesellte sich auf den letzten 30 Kilometern zu den übrigen Läufern. Seine Paradestrecke ist ansonsten der Marathon. Gelassen sah er am Etappenziel in Ohligs dem abschließenden Anstieg in Richtung Gräfrath entgegen. Auch die hochsommerlichen Temperaturen konnten ihm nichts anhaben. "Vor einigen Tagen wäre es sicher anstrengender gewesen", sagte Krüth. "Außerdem führt unsere Strecke durch viele Waldstücke, so dass wir meist im Schatten laufen." Nach einigen Minuten der Erholung machten sich die Leichtathleten wieder auf den Weg zum vorletzten Etappenziel, dem Parkplatz Heidberger Mühle. Die fleißigen Helfer packten in Windeseile Tisch und Verpflegung ein, um dem Feld wieder zehn Minuten voraus zu fahren.

"Mir macht die Aufgabe als Organisator Spaß", bekräftigte Leichtathlet Hans-Jürgen Reuter. Als Läufer ist der 71-Jährige sogar noch längere Strecken gewohnt: 73 mal bewältigte er bereits die 100-Kilometer-Distanz. Seine Bestzeit erreichte er darin 1981 mit acht Stunden und 43 Minuten. Die gestoppte Zeit ist für Reuter aber heute nicht mehr entscheidend. "Laufen entspannt mich", erklärte er.

(ied)
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