Fußball Eintracht steht vor einem Neuanfang

Solingen · Beim Trainingsauftakt des Frauenfußball-Regionalligisten SV Eintracht konnte Trainer Erwin Althoff noch nicht seinen kompletten Kader begrüßen. Zur Zietenstraße soll auch die bosnische U 19-Nationalspielerin Merima Bujak kommen.

Ein wenig nervös waren die Verantwortlichen schon vor dem offiziellen Trainingsauftakt des Frauenfußball-Regionalligisten SV Eintracht Solingen. Warum? "Wir haben zwar Zusagen von Spielerinnen, aber teilweise noch keine unterschriebenen Vereinbarungen. Deshalb müssen wir abwarten, wer wirklich kommt", erklärte Ulrich von zur Gathen, der Sportliche Leiter der Damenabteilung, die Situation. Zudem würden einige bereits sichere Zugänge noch im Urlaub weilen. "Deshalb wollen wir auch noch keine Kaderliste herausgeben", so von zur Gathen weiter.

Grundsätzlich hatte Trainer Erwin Althoff aber auf einen weit größeren Kader gehofft, als er am Sonntagmorgen an der Zietenstraße eintrudelte. Trotz der fehlenden Spielerinnen war das Grün des Kunstrasenplatzes aber gut gefüllt, denn den offiziellen Trainingsauftakt bestritten die Frauen der ersten und zweiten Mannschaft der Eintracht gemeinsam. Was keine einmalige Sache bleiben soll, wie Althoff ankündigte: "In unserer siebenwöchigen Vorbereitungszeit trainieren wir drei Mal pro Woche. Alle aus der zweiten Mannschaft, die mittrainieren wollen, sind herzlich eingeladen."

Bevor es auf den Platz ging, hatte Althoff allerdings Überzeugungsarbeit zu leisten. In zwei Gesprächen mit Erfolg, einmal vergebens. Jennifer Ninaus und Nuccia Di Nisi waren nämlich ursprünglich nur auf die Anlage gekommen, um sich vom Verein abzumelden. "Aber ich konnte beide überzeugen, weiterzumachen. Was mir bei Sina Hübner allerdings nicht gelungen ist", sagte Althoff. Die Mittelfeldspielerin hat sich nun auch offiziell und endgültig von der Eintracht verabschiedet. Wie auch Torhüterin Verena Korm. Ein weiteres Jahr dranhängen wird dagegen - nach einem Gespräch mit dem neuen Trainer - Abwehrchefin Ann-Kathrin Hadamek, die eigentlich aus beruflichen Gründen kürzertreten wollte. Allerdings weiß Althoff auch, dass er wohl nicht die gesamte Saison mit seinen drei, vier älteren Leistungsträgerinnen im Kader wird planen können. "Deshalb laufen auch schon Gespräche, die eine oder andere weitere Spielerin in der Winterpause zu holen."

Apropos Zugänge. Augenblicklich verfügt Althoff über einen Kader von 20 Spielerinnen. Von den sicheren Zugängen beim Trainingsauftakt dabei waren Vivien Stellmach und Anna Sadzenica (beide SSVg. Haan), Jolina Niewiadomski (SGS Essen II), Jasmin Wagner (Eintracht II) und Torfrau Larissa Kröhling (Garather SV). Zu den Namen, die sich Althoff noch entlocken ließ: Auch Ann-Kristin Flor (Sportring Solingen/Bayer 04 Leverkusen II) und die bosnische U 19-Nationalspielerin Merima Bujak sollen in der neuen Saison für die Eintracht spielen. Und dann würde es zudem noch Kontakte zu zwei Spielerinnen aus seiner alten sportlichen Heimat Duisburg geben, so der neue Coach und Macher hinter dem Projekt "Neuanfang" bei der Eintracht.

Nicht geklappt hat dagegen die Verpflichtung einer Spielerin, die in der Jugend für den TSV Aufderhöhe und zuletzt für Bayer Leverkusen gespielt hat: Sonja Aha. "Ich habe auch gute Gespräche mit ihr gehabt, aber dann hat sie sich anders entschieden", bedauerte Akthoff.

"Wenn wir bei der Eintracht langfristig höherklassigen Fußball etablieren wollen, müssen wir nicht nur eine starke zweite Mannschaft, sondern auch eine U 19 haben", weiß Monika Heidrich. Die bekannte Solinger Fußballerin wird sich an der Zietenstraße um den Aufbau einer Nachwuchs-Mannschaft kümmern. "Ich habe lange überlegt, ob ich das machen soll, aber bei der Eintracht entwickelt sich gerade etwas, und da wollte ich meine Unterstützung nicht verweigern", erzählte Heidrich. Ihr Wunsch ist es, in Kooperation mit den anderen Solinger Vereinen, ein "Best of Solingen"-Team aufzubauen. "Das wird zwar nicht ganz einfach werden, aber erste Gespräche sind geführt. Wir müssen einfach schauen, dass wir talentierte Mädchen nicht an auswärtige Vereine verlieren, sondern ihnen hier in Solingen die Möglichkeit bieten, sich als Fußballerinnen weiterzuentwickeln."

(RP)
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