Tennis Emmrich / Begemann empfehlen sich für "French Open"

Solingen · Als Lokalmatadore haben der Solinger und sein Doppelpartner das ATP-Turnier im Düsseldorfer Rochusclub gewonnen.

Martin Emmrich beließ es bei einigen Schlücken Champagner aus dem Siegerpokal. Gerne hätte der Solinger Tennisprofi seinen Triumph noch etwas ausgiebiger gefeiert, "dafür war ich nur leider viel zu müde". Es war weniger die sportliche Belastung, die dem Doppelspezialisten in dieser Woche im Düsseldorfer Rochusclub zu schaffen gemacht hat, sondern der Druck, den er insbesondere an den beiden letzten Tagen des ATP-Turniers gespürt hat.

Nacheinander hatten sich beim "Power-Horse-Cup" die deutschen Spieler verabschiedet, bis nur noch Martin Emmrich und André Begemann im Halbfinale der Doppel-Konkurrenz übriggeblieben waren. "Bei nationalen Turnieren bist du plötzlich der Superstar, wenn du so weit kommst." Im Halbfinale gegen André Sa (Brasilien) und Frederik Nielsen (Dänemark) hat sich gezeigt, was an Stimmung möglich ist, wenn sich nationale Kräfte vor heimischem Publikum präsentieren können. Bis die Atmosphäre Emmrich / Begemann zu den entscheidenden Punkten beim 6:7 (9), 6:1, 12:10-Erfolg tragen konnten, musste der Solinger seine Nervosität ablegen. "Ich kannte ja fast die Hälfte aller Zuschauer." In der vorigen Saison hatten Martin Emmrich und André Begemann für den Rochusclub in der ersten Ersten Liga gespielt und waren gemeinsam im Doppel ungeschlagen geblieben.

Vor dem Endspiel hat Emmrich große Vorfreude, aber auch noch mehr Druck gespürt. Familie, Freunde, Sponsoren und die gesamte Trainingsgruppe verfolgten das Match gegen Treat Huey (Philippinen) und Dominic Inglot (Großbritannien). "Das war anfangs eine Katastrophe. Meine Beine wollten sich gar nicht bewegen." Rechtzeitig löste sich die Anspannung, um das Finale mit 7:5 und 6:2 für sich zu entscheiden.

"Wir haben die gesamte Woche unglaublich gut gespielt", blickt Emmrich zurück. "Wenn wir jeden Tag so spielen würden, müssten wir uns keine Gedanken um unsere Weltranglisten-Postionen machen." Mit den 250 Punkten, die der Sieg in Düsseldorf mit sich bringt, muss sich das Duo kaum noch auf die zweite Ebene der Challenger-Turniere hinab bewegen. Damit war so schnell nicht zu rechnen gewesen, nachdem sich Martin Emmrich und André Begemann im August vergangenen Jahres entschieden hatten, als festes Doppel aufzutreten. "So langsam greift unser Spiel sehr gut ineinander", sagt der Solinger. So gut, dass er sich bei den jetzt beginnenden "French Open" nicht mehr nur mit dem Erlebnis, bei einem Grand Slam-Turnier starten zu dürfen, zufrieden geben will. "Wir wollen ein paar Runden spielen und ein paar Punkte holen." Ohne Druck.

(RP)
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