Fußball Fehler und Geschenke im Dauerregen

Solingen · Das Bezirksliga-Derby zwischen der SG Vatanspor und dem VfB Solingen endete an der Zietenstraße 2:2. Mit ausschlaggebend für das Ergebnis waren Fehlentscheidungen des recht unglücklich pfeifenden Unparteiischen.

Das erste Stadtderby in der Fußball-Bezirksliga hielt alles, was sich die Zuschauer sowie die Spieler der SG Vatanspor und des VfB Solingen im Vorfeld erhofft hatten. Und so sprachen beide Trainer nach dem Abpfiff dann auch von einem guten Spiel und einem gerechten Ergebnis. 2:2 lautete der Endstand in einer Partie mit zwei grundverschiedenen Hälften.

"Vatanspor war in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft, wir in der zweiten", brachte es VfB-Coach Uwe Rütjes auf den Punkt. Insgeheim aber ärgerte sich Rütjes, denn in der Schlussphase, als Vatanspor nach der Verletzung von Mehmet Sezer (80.) in Unterzahl agieren musste, wäre für seine Mannschaft mehr möglich gewesen. Was auch SG-Coach Sahin Sezer selbstkritisch einräumte: "Wir gehen zweimal in Führung und geben diese zweimal aus der Hand. Und am Ende müssen wir sogar froh sein, dass wir das Spiel nicht verlieren."

Trotz schlechter äußerer Bedingungen mit Dauer- und teilweise Starkregen entwickelte sich an der Zietenstraße von Beginn an eine temporeiche Partie, in der sich beide Mannschaften in den Zweikämpfen wenig schenkten. "Wir waren darauf eingestellt, dass Vatanspor zu Beginn ein hohes Tempo gehen würde. Trotzdem haben wir die ersten 20 Minuten keinen Zugriff gefunden", erklärte Rütjes. Folgerichtig gelang den Gastgebern auch die frühe Führung - durch einen für VfB-Keeper Daniel Nohlen unhaltbaren Sonntagsschuss von Mustafa Sisman (12.) aus 20 Metern in den Winkel. In der 16. Minute hätte Serkan Gürdere nachlegen können, doch der Torjäger scheiterte freistehend an Nohlen.

Vatanspor hatte das Spiel in dieser Phase klar im Griff, auch, weil die Gastgeber im Mittelfeld alle entscheidenden Zweikämpfe gewannen. Doch die Drangphase der Elf von Sahin Sezer wurde in der 26. Minute abrupt durch eine Fehlentscheidung des Unparteiischen unterbrochen. Nach Flanke von der rechten Seite kam Eray Bastas zum Kopfball - und die Kugel traf den hochspringenden Eiko Motzko am angelegtem Unterarm. Trotzdem pfiff der Schiri Elfmeter, den Bastas zum mehr als schmeichelhaften 1:1 verwandelte.

Der Ausgleich brachte Vatanspor völlig aus dem Tritt. Plötzlich wurde der VfB spielbestimmend, während bei den Gastgebern nichts mehr zusammenlief. Allerdings konnten die Baverter bis zum Halbzeitpfiff kein zählbares Kapital aus ihrer Überlegenheit schlagen. Die zweite Halbzeit begann mit zwei VfB-Paukenschlägen. Erst setzte Florian Heuschkel (48.) aus 20 Metern einen Ball an den Pfosten, dann musste Theo Tserekpasopoulos einen Schuss von Denis Petti entschärfen (51.). Sahin Sezer sah Handlungsbedarf und wechselte sich selber ein. Aber nicht in der Defensive, um diese zu stabilisieren, sondern für Gürdere in der Angriffsspitze. Der VfB war jetzt klar überlegen - bis der Unparteiische mit einer weiteren Fehlentscheidung ins Spiel eingriff. Diesmal zugunsten Vatanspors. Gut einen Meter im Abseits stehend erhielt Goran Stojanovic den Ball, doch der Pfiff blieb aus und so konnte der Außenbahnspieler in die Mitte flanken, wo Fatih Sezer wenig Mühe hatte, den Ball zur 2:1-Führung über die Linie zu drücken (71.). Doch die Gäste schlugen postwendend zurück. Mit dem Wiederanstoß gelang ihnen der erneute Ausgleich durch Bastas (71.), der einen langen Ball in den Strafraum perfekt zum 2:2 verwertete.

In der 80. Minute musste dann Mehmet Sezer verletzt vom Platz. Da die SG bereits ihr Wechselkontingent ausgeschöpft hatte, mussten die Gastgeber in einer hektischen und teilweise überhart geführten Schlussphase in Unterzahl agieren. So musste Vatanspor die Partie sogar in doppelter Unterzahl beenden, denn in der Nachspielzeit hatte Sisman die Gelb-Rote Karte gesehen.

(RP)
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