Volleyball "Haben nie den Rhythmus gefunden"

Solingen · Für die Volleys steht ein Liga-Doppelpack an - wohl ohne Zuspieler den Boer.

 Etwas verschnupft wie Kapitän Oliver Gies (rechts) waren die Volleys um Trainer Arno van Solkema (mitte) nach dem Pokal-Aus im Tecklenburger Land.

Etwas verschnupft wie Kapitän Oliver Gies (rechts) waren die Volleys um Trainer Arno van Solkema (mitte) nach dem Pokal-Aus im Tecklenburger Land.

Foto: Imago

Erstliga-Aufsteiger Solingen Volleys ist nach der 2:3 (25:19, 22:25, 21:25, 25:15, 11:15)-Niederlage bei Zweitligist Tecklenburger Land Volleys im Achtelfinale aus dem deutschen Volleyball-Pokal geflogen. "Wir sind alle ziemlich angefressen und total enttäuscht", sagte Kapitän Oliver Gies kurz nach dem Spiel, und das hörte man ihm deutlich an. "Wir waren voll motiviert, aber absolut schlecht. Keiner hat heute seine Leistung gebracht." Den Knackpunkt sah Manager Helmut Weissenbach im Aus von Zuspieler Huib den Boer. Der 34-Jährige musste bereits im ersten Satz mit Verdacht auf Muskelfaserriss in seiner ohnehin anfälligen Wade vom Feld. Für ihn kam der erst 20-jährige Maximilian Horn. Weissenbach: "Ihm fehlt natürlich noch Erfahrung, ich mache ihm keinen Vorwurf. Aber so gab es einen Bruch im Spiel."

Von Anfang an gab der Außenseiter mächtig Gas, war bissiger als der Erstligist, der es als Pflichtaufgabe sah, erstmals ins Viertelfinale einzuziehen. "Vom Einsatz in der Abwehr war uns der Gegner haushoch überlegen. Ich bin enttäuscht, dass wir nicht dagegengehalten haben", sagte Weissenbach. "Wir haben nie in den Rhythmus gefunden."

Trotzdem holte sich die Mannschaft von Headcoach Arno van Solkema den ersten Satz, lag im zweiten aber nahezu permanent hinten und musste diesen überraschend abgeben. Doch damit nicht genug: Im dritten führte der Gast mit 9:8, um dann erneut zu verlieren. Im vierten wurde richtig Gas gegeben: Über 12:6 und 20:8 ging es zum ungefährdeten Satzgewinn, auch weil die Tebus ihre Stammkräfte schonten. Im Tiebreak lag Solingen mit 6:13 hinten, kämpfte sich zwar noch auf 11:14 ran, konnte die Niederlage aber nicht mehr verhindern.

Zeit zum Durchschnaufen bleibt nach der 112 Minuten langen und kräftezehrenden Partie kaum. Bereits heute steht die knapp 600 Kilometer lange Fahrt Richtung Osten auf dem Programm. Das Quartier fürs Wochenende wird in Berlin aufgeschlagen. Dort wird morgen um 12 Uhr trainiert, ehe es 40 Kilometer weiter nach Brandenburg geht. Ziemlich mittig zwischen Potsdam und Frankfurt/Oder liegt Bestensee. In der dortigen Arena trägt der Bundesligist Netzhoppers KW seine Heimspiele aus. Und die wollen es besser machen als in ihrem Auftaktspiel gegen Herrsching, wo sie ordentlich unter die Räder kamen und nur 46 Punkte holten. Zum Vergleich: Bei den Volleys waren es trotz der 0:3-Pleite in Lüneburg 68.

Nach der Partie, die um 19 Uhr angepfiffen wird, geht es zurück nach Berlin. Am Sonntag steht vormittags wieder eine Trainingseinheit an, ehe es ab 18 Uhr im Sportforum Hohenschönhausen Berlin gegen den VCO, das morgen Abend gegen Lüneburg seinen Saisonauftakt hat, erneut um Punkte geht. Sollte es welche geben, würde die lange Heimreise den Solingern bestimmt ein wenig mehr Laune bereiten.

Volleys: Bevers - den Boer, Horn, Gies, Nibbrig, Gosmann, Ströbl, Marks, Zupanc, Pietzonka, Mester, Klingner MVP der Volleys wurde Mittelblocker Toni Mester, der so die Silbermedaille bekam.

(sbi)
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