Baseball Härtetest für den Meister

Solingen · Die Solingen Alligators treten heute und morgen (jeweils 14 Uhr) zu den ersten beiden Spielen des Play-off-Halbfinales bei den Regensburg Legionären an. Zwischen den beiden Teams hat sich inzwischen eine echte Rivalität entwickelt.

 Sascha Steffens ist zwar leicht angeschlagen, wird aber am Wochenende in Regensburg spielen können.

Sascha Steffens ist zwar leicht angeschlagen, wird aber am Wochenende in Regensburg spielen können.

Foto: Köhlen, Stephan (TEPH)

Seit Jahren steht in den Play-offs um die Deutsche Meisterschaft die gleiche Partie an. Die Solingen Alligators treffen auf die Regensburg Legionäre. Norman Eberhardt absolviert seine vierte Saison als Trainer der hiesigen Baseballer und ist bisher immer auf die Bayern getroffen. In den Jahren 2012 und 2013 gewannen die Legionäre, in der vergangenen Saison setzten sich die Alligators durch. Der Sieger wurde in der Folge jeweils Deutscher Meister. So fühlt sich auch das heute beginnende Halbfinale, in dem drei Siege zum Weiterkommen nötig sind, wie ein vorgezogenes Endspiel an.

"Tief stapeln werde ich nicht", betont Eberhardt. "Wir haben das Ding letztes Jahr gewonnen. Regensburg muss beweisen, dass es uns schlagen kann." Der Coach räumt ein, dass die Chancen realistisch bei 50 Prozent liegen würden. "Man kann uns statistisch leider nicht vergleichen, weil die Nord- und Südliga doch zu unterschiedlich sind." Die Legionäre sind im Vergleich zur Vorsaison, in der die Solinger im Halbfinale mit 3:1 gewonnen haben, etwas verändert.

Zum einen hat das Team sich von Trainerlegende Martin Helmig getrennt und mit Ivan Rodriguez einen neuen Mann an der Seitenlinie. Im Verlauf der Saison haben sich einige junge Spieler in der Mannschaft etabliert. "Spieler wie Marcel Jimenez müssen erstmal beweisen, dass sie in solch wichtigen Begegnungen auch da sind", meint Eberhardt, der keinen Zweifel hat, dass auf seine Truppe in den Play-offs Verlass ist.

Daniel Sanchez und Sascha Steffens sind zwar noch angeschlagen, beide werden aber die Reise in den Süden antreten und heute zum Einsatz kommen. Der Fokus liegt natürlich auf dem Vergleich der Werfer. Hier sind die Alligators mit André Hughes und Chris Mezger als Startwerfer gut gerüstet. Regensburger bietet Mike Bolsenbroek und Gianny Fracchiolla auf. "Nur in welcher Reihenfolge wissen wir nicht", sagt der Coach. 2013 und 2014 haben die Alligators gegen den starken Bolsenbroek immer gut getroffen. Das könnte auch diesmal ein psychologischer Vorteil sein. Zudem haben die Solinger mit Enorbel Marquez Ramirez noch einen Spitzenpitcher in der Hinterhand, während bei den Legionären ein wenig Erfahrung fehlen könnte.

Zwei Dinge bringen Norman Eberhardt im Vorfeld der Begegnung übrigens auf die Palme. Es beginnt mit dem Wiedersehen mit Kai Gronauer. Der Solinger wechselte im Winter überraschend nach Regensburg und trifft nun erstmalig auf sein Ex-Team. "Ich will zu dem Thema nichts sagen, weder im Positiven noch im Negativen", erklärt der Trainer. "Ich will auch nicht, dass es Thema innerhalb der Mannschaft ist." Noch mehr aber regt sich Eberhardt über die Ansetzung der Unparteiischen auf. Mit Carsten Jahn ist der Vater des verletzten Regensburgers Lukas Jahn für die Partie nominiert. "Wir fragen uns ernsthaft, wie und warum so etwas möglich ist. Es hat einen sehr faden Beigeschmack, und natürlich werden seine knappen Entscheidungen auch von uns anders beäugt, als wenn es sich um einen neutralen Mann handeln würde", findet der Coach klare Worte.

Im vergangenen Jahr gewannen die Solinger Baseballer beide Matches in Regensburg souverän. "So klar wird es diesmal nicht. Sie sind 2014 zum ersten Mal seit langer Zeit besiegt worden. Dafür werden sie Revanche wollen", ist Eberhardt überzeugt.

(trd)
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