Lokalsport Hoffen auf ein normales Fußball-Derby

Solingen · Lange gab es die Ungewissheit, ob das Bergische Derby zwischen dem VfB Solingen und dem FC Remscheid wegen angeblich drohender Auseinandersetzungen rivalisierender Gruppen ausgetragen werden kann.

 Früher Spieler von Union Solingen, jetzt Trainer des FC Remscheid: Zdenko Kosanovic.

Früher Spieler von Union Solingen, jetzt Trainer des FC Remscheid: Zdenko Kosanovic.

Foto: Jürgen Moll (Archiv)

Der VfB Solingen hat seine Hausaufgaben gemacht. "Wir sind vorbereitet", erklärt Manuel Habljak im Hinblick auf das morgige Bergische Bezirksliga-Derby gegen den FC Remscheid. So hat der Verein die Zahl der Ordner laut dem Sportchef der Baverter um 20 Mann erhöht und zudem - für die Kontrollen am Eingang - "ein professionelles Securityteam" engagiert. "Auch wird es für die Gäste aus Remscheid einen separaten Bereich mit eigenen Cateringständen geben", erklärt Habljak. Dieser Bereich findet sich auf der Gegengeraden, der Straßenseite der Sportanlage, also unmittelbar am Eingang. "So müssen die Remscheider nicht über die ganze Anlage gehen, um zu ihren Plätzen zu kommen."

All die Sicherheitsmaßnahmen waren nötig geworden, weil es unter der Woche Hinweise gegeben hat, dass rivalisierende Fangruppen die Partie als Plattform nutzen könnten. "Wir haben daraufhin sogar über ein Tausch des Heimrechts nachgedacht", erzählt Habljak. Das habe aber Remscheid abgelehnt - mit dem Hinweis auf das folgende Heimspiel gegen den BSC Union Solingen. "Wir stehen im intensiven Austausch mit der Polizei und der Stadt. Derzeit steht einer Austragung der Begegnung nichts im Wege." Die Polizei hat dennoch angekündigt, "vor Ort" zu sein. Natürlich hatten die Diskussionen rund um das Spiel massive Auswirkungen auf die sportliche Vorbereitung beim VfB. "Zwar haben wir versucht, so gut es geht, das alles von der Mannschaft fernzuhalten. Aber das war natürlich nicht möglich", erzählt Trainer Uwe Rütjes.

Der Coach findet vor dem Derby und nach sieben Spieltagen in der Bezirksliga klare Worte: "Da brauchen wir nicht drumherum zu reden. Der Saisonstart ist in die Hose gegangen." Wofür es natürlich Gründe gibt, etwa eine schlechte Vorbereitung. "Deshalb greifen die Automatismen auch noch nicht", weiß Rütjes. Der aber überzeugt ist: "Die Qualität ist da." Einen Vorwurf für den schlechten Start möchte der Coach seinen Spielern nicht machen: "Es ist ja nicht so, dass sie nicht wollen. Sie versuchen ja alles."

Und jetzt kommt der ungeschlagene Tabellenführer an den Bavert. "Ohne das Drumherum könnten wir fast sorgenfrei nach Solingen fahren", sagt Zdenko Kosanovic. Auf dem Platz hofft der FCR-Trainer darauf, dass sein Team weiter so selbstbewusst und zielstrebig wie zuletzt agiert: "Wir dürfen nicht nachlassen und müssen aufpassen, dass wir den VfB nicht stark machen." Die Rolle im Derby nimmt Kosanovic an: "Aus der Favoritenrolle kommen wir nicht raus - und die nehmen wir auch an."

Auch Rütjes gibt eine klare Marschroute vor: "Wir wollen zeigen, dass wir auf Augenhöhe agieren können und uns ein Erfolgserlebnis holen." Allerdings sind die personellen Voraussetzungen beim VfB alles andere als optimal. Insgesamt auf sieben Spieler muss Rütjes verzichten - aufgrund von Verletzungen oder Kartensperren. "Trotzdem werden wir eine schlagkräftige Truppe aufbieten. Auch wenn ich natürlich gerne Optionen gehabt hätte. Aber ich will nicht jammern, denn unser Kader ist groß."

(RP)
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