Lokalsport HSV-Frauen gewinnen Spiel eins nach Baude

Solingen · Mit 41:38 (17:16) bezwingen die Gräfratherinnen den ASC Dortmund. Überragende Spielerin ist Lena Beckers.

HSV Gräfrath - ASC 09 Dortmund 41:38 (17:16). Die Gräfratherinnen haben Spiel eins nach der Entlassung von Trainer René Baude gewonnen - bei dem regelrechten Wettschießen gegen Dortmund sorgte vor allem Lena Beckers für das glückliche Ende der Gastgeberinnen: Die Halblinke traf wie sie wollte, erzielte zehn Tore und bestach auch in der Abwehr. "Lena hat ein Wahnsinnsspiel gemacht", lobte so auch Interimstrainer Alexander Müller: "Sie hat uns die Dinger reingehauen und geackert. Das habe ich aber auch bei anderen gesehen. Vom Willen und Einsatz her können wir darauf aufbauen."

Auf der Abwehrleistung sicher nicht. Lisa Klanz hielt zwar im Tor immer mal wieder überragend, kassierte dann aber auch die ein oder andere "Gurke". Auf den Außenpositionen kamen die Dortmunderinnen immer wieder frei durch, weil zum Beispiel Kim Spiecker, die sich erst spät steigerte, immer mal wieder in der Abwehr nicht auf Höhe des Geschehens war. Zudem hatte der ASC in Nicol Bojda eine Spielerin, die nicht nur wie Beckers ebenfalls zweistellig traf, sondern auch immer wieder Vivien Busse am Kreis bediente. "Das Spiel mit dem Kreis haben wir nicht unterbinden können", sagte Beckers, die zudem völlig richtig mit ihrer Einschätzung lag, zu viele "Unkonzentriertheiten und Fehlwürfe" gesehen zu haben. Hier tat sich immer wieder Lena Feldtstedt unrühmlich hervor. Müller beschrieb das so: "Es gibt einen Unterschied zwischen schnell abschließen und überhastet. Wir suchen zu oft nicht die hundertprozentige Chance. Daran müssen wir arbeiten, ebenso an der Abwehr. Gegen Dortmund dürfen wir keine 38 Gegentore kassieren", sagte der 39-jährige selbstständige Programmierer, der mit Frau, zwei Kindern und Hund in Solingen lebt.

Müller nahm die HSV-Frauen trotz aller berechtigten Kritik auch in Schutz: "Es war eine emotional harte Woche. Wir haben im Training versucht, die Sache mit René mit viel Bewegung herauszuarbeiten. Das ist vielleicht noch nicht ganz gelungen." Beckers fand die Frage nach dem Einfluss des Trainerwechsels "schwierig", antwortete dann aber doch sehr differenziert: "Wir waren alle schockiert, aber dass nach so einer Entscheidung ein Ruck durch die Mannschaft geht, ist im Sport, glaube ich, normal. Und Alex hatte in der kurzen Zeit nicht die Chance, uns neu einzustellen. Von daher war vieles heute auch noch das Verdienst von Renés Arbeit." Starke Worte einer überragenden Spielerin.

(ame)
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