Handball HSV gibt 17:10-Führung noch aus der Hand

Solingen · Beim 30:30 gegen den PSV Recklinghausen haben die Drittliga-Handballerinen Glück, zumindest einen Punkt zu behalten.

Zur Halbzeit scheint die Drittliga-Partie entschieden zu sein. Der HSV Gräfrath führt souverän mit 16:10 gegen den PSV Recklinghausen. Zwar haben die Solinger Handballerinnen nicht jeden Gegenstoß perfekt ausgespielt, doch insgesamt ist die Truppe von Trainer Alexander Müller klar überlegen. Das liegt neben einer starken Rückraumachse mit Kira Bohlmann, Kamila Caluzynska und Lena Feldstedt vor allem an Kreisläuferin Annika Ingenpaß und Torhüterin Lisa Klanz.

All der Glanz der ersten Hälfte ist wenig später vergessen. Der HSV kommt zwar mit dem 17:10 aus der Pause, doch danach spielen nur noch die Gäste. Die Recklinghäuserinnen stellen ihre Abwehr auf eine 5:1-Variante um, die den HSV prompt vor gewaltige Probleme stellt. Der PSV läuft einen Gegenstoß nach dem anderen und verkürzt binnen fünf Minuten auf 16:17. In der 38. Minute gleichen die Gäste sogar aus.

"Ich glaube, wir haben uns schon wie der sichere Sieger gefühlt", wird Trainer Müller später sagen. "Anders ist das kaum zu erklären. Uns fehlte völlig der Zugriff zum Spiel." Und es wird nach dem 17:17 nicht besser. Carina Püntmann bringt die Recklinghäuserinnen sogar zum ersten Mal seit der dritten Minute in Führung. Jetzt reagiert Alexander Müller mit der überfälligen Auszeit, um seine Mannschaft wieder zu ordnen.

Es dauert jedoch lange, bis der HSV zurück ins Spiel findet. Zwar lassen sich die Gräfratherinnen nie abschütteln, doch die Kontrahentinnen sind von nun an vorne. Auch Lisa Klanz kann nicht mehr an ihre starke Vorstellung der ersten Halbzeit zwischen den Pfosten anknüpfen. Müller denkt kurz darüber nach, Sabine Nassenstein zu bringen. "Aber ich habe mich dann dagegen entschieden, weil sie einfach nicht so im Training ist. Und Lisa hat dann ja wieder angefangen, gut zu halten." Eine Parade hätte im möglichen Gegenzug den Ausgleich bedeuten können. Doch Klanz' Pass landet in den Händen der neunfachen Torschützin Neele Gerick, die drei Minuten vor Schluss mühelos zum 30:28 für die Gäste vollstreckt.

Annika Ingenpaß ist es, die mit ihrem zehnten Treffer noch einmal für Hoffnung beim HSV sorgt. Eine Klanz-Parade später will Kira Bohlmann die Chance zum Ausgleich nutzen. Die Rückraumspielerin trifft nicht, bekommt aber einen Siebenmeter, den Caluzynska zum Ausgleich verwertet. Und beinahe wären die Solingerinnen sogar noch mit einem blauen Auge aus der Partie gegangen. Klanz hält den letzten PSV-Versuch und gibt ihrer Mannschaft bei 19 Sekunden auf der Uhr noch einen Angriff. Lena Beckers übernimmt Verantwortung, kassiert allerdings ein Stürmerfoul, was wieder die Gäste in Ballbesitz bringt. Im Chaos behält Nikki Schreurs die Übersicht und foult taktisch, um die Zeit herunterticken zu lassen. Nach der fälligen Zeitstrafe trifft der PSV zwar, doch die Schlusssirene ist bereits ertönt - es bleibt beim 30:30.

(lhep)
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