Baseball "Ich habe begonnen, das Spiel zu lieben"

Solingen · Der elfjährige Baseballer Matteo Pizzo von den Solingen Alligators war erstmals beim Länderpokal dabei.

Zum Auswahltraining war Matteo Pizzo schon vorher eingeladen gewesen. Trotzdem hat den elfjährigen Baseballer die Nominierung in die NRW-Länderauswahl überrascht. Kein Wunder, schließlich hat der Solinger erst vor zwei Jahren mit dem amerikanischen Volkssport begonnen. Inzwischen möchte er Baseball nicht mehr missen. "Ich habe begonnen, das Spiel zu lieben", sagt der Fünftklässer des August-Dicke-Gymnasiums.

Begonnen hat alles in der Grundschule Wiener Straße. Die nimmt bereits seit Jahren an der von den Solingen Alligators ausgerichteten Schulliga teil. "Da habe ich dann mit ein paar Schlägen ein paar Punkte hereingeholt", erinnert sich Pizzo. Der Verein erkannte das Talent und lud ihn direkt zum Training der Schüler, also der jüngsten Altersgruppe, ein. Seitdem gab es kein Zurück mehr für den Baseballer. "Matteo kennt nur Vollgas - bei allen Dingen, die er macht", beschreibt Trainerin Ariane Fried ihren Schützling. "Sein Ehrgeiz, Siegeswille und Teamgeist treiben ihn an."

Deshalb hat sich der Infielder, der immer wieder auch als Werfer zum Einsatz kommt, die Nominierung in die Länderauswahl redlich verdient. Am Pfingstwochenende kam er in der Mannschaft mehrere Male zum Einsatz und schaffte einen Treffer bei seinen vier Auftritten am Schlag. "Ich finde es super, dass wir schon gegen andere Bundesländer spielen können. Es ist interessant zu sehen, wie gut die anderen sind." Team NRW schlug sich ordentlich, kassierte im Halbfinale aber eine vernichtende Niederlage gegen Baden-Württemberg: Mit 0:13 ging die Truppe unter und brachte dabei nicht einen Spieler auf Base. "So schlecht haben wir den Ball gar nicht getroffen", meint Pizzo. "Aber wir haben einfach immer auf die gegnerischen Leute geschlagen." In der Partie um den dritten Platz drehte die Mannschaft einen Rückstand gegen Hamburg/Schleswig-Holstein um, um doch noch 9:8 zu gewinnen. "Das war ein toller Abschluss", freut sich der Solinger.

Auch wenn der Länderpokal einer der größten Wettbewerbe für die jungen Baseballer ist, steht der Druck nicht im Vordergrund. "Die Trainer wollen schon, dass es Spaß macht", erläutert Pizzo. "Klar wollen sie, dass man den Ball sicher zur ersten Base werfen kann, aber Fehler passieren eben. Das wird uns auch immer wieder gesagt." Damit entschärft der Elfjährige die Kritik, dass sich Spieler in so jungem Alter noch nicht auf einem so hohen Level messen sollten.

Für andere Sportarten hat der Nachwuchs-Baseballer kaum noch Zeit. "Grundsätzlich mache ich aber alles gerne, was mit einem Ball zu tun hat", erläutert er. Doch sein Leben hat der Schüler inzwischen komplett um den Baseball organisiert. "Ich gehe auch zu den Spielen der Ersten in der Bundesliga." Denn dort will er über kurz oder lang auch selber spielen. Mindestens, denn: "Gerne würde ich auch in andere Länder reisen, um dort anzutreten." Das Zeug dazu habe er, bestätigt Fried.

(trd)
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