Fußball Ihr Rezept auf dem Platz ist simpel: keine Gnade

Solingen · Die 18-jährige Fußballerin Klaudia Michna ist beim Regionalligisten SV Eintracht die Entdeckung der abgelaufenen Spielzeit.

 Kann auch ganz lieb gucken: Klaudia Michna geht auf dem Platz keinem Zweikampf aus dem Weg.

Kann auch ganz lieb gucken: Klaudia Michna geht auf dem Platz keinem Zweikampf aus dem Weg.

Foto: Köhlen

Innerhalb nur einer Saison hat Klaudia Michna den Sprung aus der U 17-Mannschaft des TSV Aufderhöhe in das Frauenfußball-Regionalliga-Team des SV Eintracht geschafft. Mehr noch, die 18-Jährige gehörte in der Rückrunde sogar zu den unverzichtbaren Leistungsträgerinnen im Team der Solingerinnen. Denn im Kampf um den Klassenerhalt der Elf von der Zietenstraße waren besonders die Tugenden entscheidend, die Michnas Stärken ausmachen: Sicher am Ball, laufstark, und ganz besonders ihr Zweikampfverhalten ist außergewöhnlich. Michna gibt nie einen Ball verloren und geht einfach keinem Zweikampf aus dem Weg. "Keine Gnade" bezeichnet sie lachend ihren Stil auf dem Platz. "Ich habe eben keine Angst davor, in Zweikämpfe zu gehen, oder Sorge, dass ich mich verletzen könnte", erzählt die Mittelfeldspielerin. "Ich hau' immer alles rein." Ein dickes Lob bekam Michna für ihre kompromisslose Defensivarbeit dann auch von Abwehrchefin Ann-Kathrin Hadamek: "Klaudi ist echt eine Kampfsau. Sie geht auch dahin, wo es wehtut."

Bei der Eintracht spielte Michna in der abgelaufenen Saison häufig auf der linken Außenbahn, doch auch im Mittelfeld fühlt sie sich wohl - egal ob auf der defensiven oder offensiven Position. Und hier hat sie auch die beste Bilanz, wie Mitspielerin Kristina Wodsack erklärt: "Sie hat in der Saison drei Mal im Mittelfeld gespielt, und aus diesen drei Spielen haben wir sieben Punkte geholt." Trotzdem sah Interims-Coach Thomas Eigerdt die Stärken Michnas nach seiner Amtsübernahme eher auf der Außenbahn.

Ihren Start bei der Eintracht bezeichnet die Spielerin als "etwas holprig". Dann aber wäre sie im Laufe der Saison immer besser ins Spiel gekommen. "Auch, weil es für eine junge Spielerin natürlich von Vorteil ist, mit erfahrenen Spielerinnen zusammen in einer Mannschaft zu stehen. "Alle haben mir geholfen, mich motiviert und mir Tipps gegeben, wie ich mich noch verbessern kann", erzählt Michna, die in diesen Wochen vor einem neuen Lebensabschnitt steht: Das Abitur ist geschafft, der Führerschein schon in greifbarer Nähe, und jetzt hofft sie auf einen Studienplatz im näheren Umkreis von Solingen. "Ich möchte Mechatronik studieren", berichtet Michna von ihren außersportlichen Plänen. "Aber auch weiter bei der Eintracht Fußball spielen."

Ginge es nach der Spielerin, könnte die Sommerpause schon lange wieder vorbei sein. "Ich freue mich schon jetzt darauf, dass es endlich wieder los geht." Auch die Trainingsfrequenz von drei Einheiten pro Woche könnte ruhig höher sein, wie Michna schmunzelnd erzählt: "Ich würde auch fünf Mal pro Woche trainieren."

An einen Vereinswechsel denkt die Solingerin noch nicht. "Klar gibt es Überlegungen, irgendwann einmal noch höher zu spielen, aber jetzt konzentriere ich mich erst einmal auf die neue Saison bei der Eintracht und auf meinen neuen Trainer." Den hat Michna nur bei seiner Vorstellung am letzten Spieltag der Saison kurz kennengelernt. Dass sie bei Erwin Althoff und angesichts der vielen Zugänge ihren Stammplatz verlieren könnte, befürchtet die 18-Jährige nicht. Erstens verspricht sie "weiterhin alles zu geben" und zweitens konnte sich der neue Eintracht-Coach ja selber von den Qualitäten der Mittelfeldspielerin überzeugen. So auch am letzten Regionalliga-Spieltag, als Althoff mit seinem Ex-Verein MSV Duisburg II an der Zietenstraße zu Gast war.

(RP)
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