Sportlerwahl Leighton ist defensiv eine Macht

Baseball liegt ihm im Blut. Tanner Leighton spielt den Lieblingssport der US-Amerikaner seit seinem vierten Lebensjahr - wie fast alle in seiner Familie. In seiner Heimatstadt Meridian im Bundesstaat Idaho gibt es sogar den "Leighton Baseball Complex", der nach der Familie benannt ist, "weil sie so viel für den Baseball in der Stadt getan haben". Kein Wunder, dass auch Tanner in jungen Jahren geträumt hat, es in die Major League (MLB) zu schaffen. "Das hat leider nicht geklappt, aber ich bin sehr zufrieden, wie sich alles entwickelt hat", meint der Baseballer der Solingen Alligators, der bereits seine dritte Saison beim hiesigen Bundesligisten absolviert.

"In der High School war ich gar nicht so gut", erinnert sich Leighton. "Aber im College bin ich gewachsen, habe etwas Muskelmasse aufgebaut, und es lief ziemlich gut." So gut, dass der Sportler am Ende sogar zu den besten Outfield-Talenten zählte und als einer der Favoriten für den Draft der MLB galt. Bei der Veranstaltung, bei der die größten Baseball-Organisationen aus dem Nachwuchs die besten Talente auswählen, blieb Leighton aber unberücksichtigt. "Das hat mich schon überrascht und auch ein bisschen traurig gemacht damals", erläutert der Baseballer. "Aber ich hatte den Glauben, dass alles aus einem bestimmten Grund passiert und kam darüber hinweg."

Seitdem ist Leighton weite Wege gegangen. Mit dem BWL-Abschluss in der Tasche wollte der US-Amerikaner mit Baseball die Welt sehen. Nach einer Zeit in der Independent League in den Vereinigten Staaten zog es ihn nach Australien und von dort aus nach Deutschland zu den Alligators. In den Wintermonaten spielte er zuletzt in Südafrika. "Zu Hause war ich in den letzten Jahren kaum", sagt der 25-Jährige. "Aber ich genieße es, die Welt und ihre verschiedenen Kulturen zu sehen." Leighton lässt keine Gelegenheit ungenutzt, sich die Städte anzuschauen. Als er zuletzt mit den Alligators zum Europacup in Frankreich war, nutzte er die Chance, um Paris zu sehen. "Das ist sowieso das Schöne hier in Solingen. Man ist in 20 Minuten in Köln oder Düsseldorf - das sind beides Städte, die ich sehr mag."

Auch deshalb ist der Baseballer jetzt schon in seiner dritten Saison hier. "Wie lange ich noch weiter den Baseball-Weg gehen werde, weiß ich noch gar nicht", sagt er. "Irgendwann steige ich in irgendeiner Form ins Geschäftsleben ein. Wie und wo das sein wird? Ich halte mir alle Optionen offen."

Baseballerisch läuft es in Deutschland ohnehin zu gut, um aufzuhören. Leighton gehört zu den besten Schlagleuten der Bundesliga und ist defensiv eine Macht. Bei den Alligators ist er spätestens nach seinem entscheidenden Homerun im zwölften Durchgang des ersten Finalspiels 2014 gegen die Heidenheim Heideköpfe unsterblich geworden. "Das war ein besonderer Tag, vor allem, weil meine Eltern zu Besuch waren und diesen Moment miterlebt haben." In dieser Saison rechnet sich der 25-Jährige alle Chancen aus, erneut Meister werden zu können. "Als Mannschaft sind wir immer davon überzeugt, auch wenn wir mal ein schlechtes Spiel dazwischen haben."

(trd)
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