Baseball März — Monat der Entscheidung

Er hat das gemacht, was sich viele schon als Kind wünschen: Kai Gronauer ist als Profisportler in die USA gegangen. Im Sommer 2008 unterschrieb der Solinger Baseballer während der laufenden Bundesliga-Saison einen Vertrag in der Organisation der New York Mets.

Pech für die Solingen Alligators, Glück für den deutschen Baseball. Gronauer könnte der erste Spieler werden, der den Sprung in die Profiliga schafft.

Den Wechsel in die USA hat Kai Gronauer bislang nicht bereut. Zwar wurde er, weil er während der laufenden Spielzeit wechselte, nur in ein sogenanntes Rookie-Team in Florida gesteckt, doch die Erfahrungen und Erfolge, die der Catcher dort schon gesammelt hat, sind beachtlich. Gronauer erarbeitete sich Einsätze und hinterließ schnell seine Duftmarke. Am Ende der Saison war das deutsche Talent der beste Schlagmann auf seiner Position bei den Gulf Coast League Mets.

Die Saisonpause, die in Deutschland mehr als fünf Monate dauert, fand für Gronauer nicht statt. In einer Aufbau-Liga und später sogar an einer Akademie in der Dominikanischen Republik wurde er weiter gefördert. Nun hält sich der Baseballer zwei Monate in Deutschland durch Fitnesstraining in Form, bevor es spannend wird. "Im März reise ich zum Spring-Training", freut sich Kai Gronauer bereits jetzt. US-Amerikanern ist dieses Ereignis ein Begriff. Einen Monat bevor die Major League Baseball (MLB) mit ihrer Saison beginnt, empfehlen sich die Spieler für die Mannschaft. Neben den gesetzten Stars, die sich mit Testspielen für die Saison wappnen, kämpfen die Baseballer auch um vakante Positionen.

Für junge Baseballer ist der März also vielleicht der wichtigste Monat des Jahres. Theoretisch kann Gronauer den Sprung nach New York in die MLB schaffen, praktisch ist das Hauptziel jedoch die Einordnung in eines der besseren untergeordneten Teams. "Es ist zuletzt gut gelaufen, doch im März ist einzig und alleine meine Leistung zu diesem Zeitpunkt entscheidend", erklärt Gronauer, der auf einen Platz in der Double-A hoffen darf. Bei den Binghamton Mets wäre der deutsche Nationalspieler nur noch zwei Klassen unter dem Ziel seiner Träume, der Profiliga MLB, angesiedelt.

Beste Karten

"Ich bin schon sehr gespannt", mein Gronauer, der auch befürchten muss, erneut zu den Anfängern gesteckt zu werden. "Man weiß es nie. Das wäre schon frustrierend, doch auch dann würde ich den Kopf nicht hängen lassen und weiter an mir arbeiten." Kai Gronauer stellt derzeit eine der größten Hoffnungen des deutschen Baseballs dar. Außer ihm sind mit Jennell Hudson, Donald Lutz und Ludwig Glaser drei weitere Deutsche in US-Organisationen unterwegs. Der Solinger dürfte jedoch momentan die besten Karten haben. Schon Alligators-Teammanager Peter Krüger sagte nach Gronauers US-Wechsel: "Er ist der talentierteste Deutsche, der diesen Schritt bisher gemacht hat."

(RP)
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