Schwimmen Mit viel Ehrgeiz Richtung Nationalteam

Solingen · Um ihre Ziele zu erreichen, wechselt Synchronschwimmerin Pauline Paffrath vom TSV Aufderhöhe nach Bochum.

 Pauline Paffrath wird zukünftig ihre Wochenenden in Bochum verbringen. Um für das Training nicht ständig aus Solingen anreisen zu müssen, wohnt die Synchronschwimmerin bei ihrer Duettpartnerin.

Pauline Paffrath wird zukünftig ihre Wochenenden in Bochum verbringen. Um für das Training nicht ständig aus Solingen anreisen zu müssen, wohnt die Synchronschwimmerin bei ihrer Duettpartnerin.

Foto: TSV Aufderhöhe

Ihre Zeit ist knapp bemessen. "Ich brauche immer häufiger Entschuldigungen für die Schule", sagt Pauline Paffrath. Denn während ihre Klassenkameraden Mathe und Deutsch pauken, ist die 14-Jährige, die die neunte Jahrgangsstufe des August-Dicke-Gymnasiums besucht, immer häufiger in Europa unterwegs. Sie war schon in Schweden, Luxemburg, Belgien und auch in Serbiens Hauptstadt Belgrad. Vor Kurzem reiste sie für ein paar Tage nach Berlin. Dort präsentierte sich die Synchronschwimmerin des TSV Aufderhöhe mit dem D/C-Bundeskader dem internationalen Wertungsgericht bei den Europameisterschaften. "Das war einer der schönsten Momente bislang", blickt Pauline Paffrath zurück. "Die Halle war fast voll, und wir sind lautstark angefeuert worden."

Die nächste Entschuldigung ist längst abgegeben worden, denn morgen geht es für die Neuntklässlerin nach Bonn, wo ein Lehrgang mit dem Bundeskader auf dem Programm steht, ehe es am Montag mit dem Flieger nach Athen und weiter nach Alexandroupoli geht. Dort findet bis zum 8. September der COMEN Cup statt. Bei diesem internationalen Jugendwettkampf wird sie mit dem deutschen Team in der Kombination an den Start gehen.

Angefangen hat Pauline mit dem Synchronschwimmen vor sieben Jahren. Gerätturnen und Schwimmen wurden der damals Siebenjährigen, die bereits mit vier Jahren ihr Seepferdchen machte, schnell zu langweilig. "Ich war schon immer ehrgeizig und bin von Anfang an zwei bis drei Mal pro Woche zum Training gegangen", sagt die 14-Jährige, deren zwölfjährige Schwester Sofie bereits zum NRW-Kader zählt. Der erste richtige Wettkampf, ein NRW-Pflichttest, folgte mit neun Jahren - Pauline wurde Erste. Seitdem hat sich viel getan. Nun ist sie im Bundeskader und hat sich vorgenommen, schon bald der Jugendnationalmannschaft anzugehören und es später auch in die Nationalmannschaft zu schaffen.

Um diese Ziele zu erreichen, hat sie sich gemeinsam mit dem TSV und ihren Eltern dazu entschlossen, zu den Freien Schwimmern Bochum zu wechseln. "Dort haben wir mehr und auch bessere Trainingsmöglichkeiten", sagt Pauline Paffrath. "Man wird stärker gefördert, es ist insgesamt leistungsorientierter." Nur noch einmal wird sie in Solingen trainieren, dreimal hingegen in Bochum - freitags, samstags und sonntags. Neben dem Training im Wasser stehen unter anderem Ballett und Krafttraining auf dem Plan. Da Pauline die älteste von fünf Geschwistern ist, können und wollen ihre Eltern sie nicht jeden Tag hin- und herfahren. Deshalb wohnt die 14-Jährige von Freitag bis Sonntag bei der Familie ihrer neuen Duett-Partnerin. Und dort bleibt für die Schülerin wahrscheinlich auch etwas Zeit, sich um Mathe, Deutsch und Co. zu kümmern. "Denn ich muss alles, was ich verpasst habe, selbstständig nacharbeiten", erklärt Pauline. Bei einem Notendurchschnitt von 1,8 scheint das allerdings bislang bestens zu klappen.

(sobi)
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