Hockey Neue Impulse für den Hockeysport

Solingen · Annette Brunner wechselte mit der gesamten Hockey-Abteilung des TSV Aufderhöhe zum Wald-Merscheider TV.

Irgendwie war Ende 2013 die Luft raus. "Es gab kein Weiterkommen. Dadurch hatte ich auch nur noch wenig Motivation", sagt Annette Brunner rückblickend. Die 55-Jährige hatte vor acht Jahren beim TSV Aufderhöhe eine Hockey-Abteilung gegründet. Zehn Kinder waren es zu Beginn, am Ende zählte die Sparte 130 Mitglieder. Auch wenn die Zahlen kontinuierlich gestiegen sind, war Annette Brunner nicht mehr zufrieden. "Es war ein Stillstand erreicht. Und Stillstand bedeutet für mich Rückschritt. Das hat mir sehr wehgetan, denn ich liebe diese Sportart." Und weil sie sich mit der Situation nicht zufrieden geben wollte, suchte sie im Mai das Gespräch mit Sportbund-Präsident Hartmut Lemmer.

Danach ging alles ganz schnell. Gemeinsam mit den Vorständen des TSV und des Wald-Merscheider TV wurde einvernehmlich beschlossen, dass die Hockey-Abteilung zum 1. Oktober den Verein wechselt. "Ich bin dem TSV sehr dankbar, er hat mir in der Vergangenheit viel ermöglicht und einem Neustart keine Steine in den Weg gelegt", sagt Annette Brunner, die sich keineswegs im Streit von Aufderhöhe getrennt hat: "Ich habe mich beim TSV sehr wohl gefühlt, wir hatten alle Freiheiten. Doch es fehlte auch etwas die Unterstützung seitens des Vereins. Zudem wollte ich noch andere Ziele erreichen, und so war es einfach Zeit für eine Veränderung."

Diesen Schritt begrüßt auch Sportbund-Präsident Hartmut Lemmer: "Annette Brunner hat eine hervorragende Aufbauarbeit im TSV geleistet. Ich bin froh, dass die Arbeit weitergeführt wird und der Hockeysport in Solingen nicht den Bach runter geht." Es soll sogar wieder bergauf gehen. Viele Ziele hat sich Annette Brunner, die mit zehn Jahren im Solinger Hockey-Club startete und es bis ins Tor der Jugend-Nationalmannschaft schaffte, für die Zukunft gesetzt: "Wir wollen mehr junge Spieler aufnehmen, aber auch über den Jugendbereich hinaus Damen und Herren im Spielbetrieb etablieren." Zudem würde sie gerne auch Menschen mit Handicap für "ihre" Sportart begeistern. Bei der Umsetzung kann die Lizenztrainerin auf die professionellen Strukturen des Großvereins setzen. Auch eine größere Bekanntheit durch vereinseigene Medien und Pressemitteilungen sowie eine Kooperation mit der NRW-Sportschule FALS werden angestrebt. Hinzu kommen Angebote am Offenen Ganztag und Kooperationen mit dem Solinger Sportbund. Zudem soll mit Hilfe der neuen Heimat an der Adolf-Clarenbach-Straße, dem vereinseigenen Restaurant, dem Sportpark Wald und den räumlichen Möglichkeiten ein "Wir-Gefühl" entstehen.

"Alles muss sich jetzt erstmal entwickeln", sagt Annette Brunner. Doch wenn sie von ihren Plänen erzählt, merkt man nichts mehr davon, dass vor einem Jahr für sie die Luft raus war. Der Wechsel zu Solingens größtem Sportverein hat neue Energie freigesetzt - und das kann für die Zukunft des Hockeysports in Solingen nur gut sein.

(sobi)
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