Fußball Post SV wehrt sich gegen den MSV nach Kräften

Solingen · Der Fußball-A-Kreisligist unterliegt im mit 1902 Zuschauern bestens gefüllten Walder Stadion dem Drittliga-Tabellenführer mit 0:7.

 Prächtig gefüllt wie lange nicht mehr: Die Tribüne im Walder Stadion. Gegen den MSV begrüßte die Post insgesamt 1902 Zuschauer.

Prächtig gefüllt wie lange nicht mehr: Die Tribüne im Walder Stadion. Gegen den MSV begrüßte die Post insgesamt 1902 Zuschauer.

Foto: Stephan Köhlen

So heftig wie bei den U 11-Mannschaften beider Klubs wurde es nicht: Im Vorspiel hatten die kleinen "Zebras" des MSV Duisburg ihre Kontrahenten vom Post SV Solingen mit 21:2 auseinandergenommen, in der ersten Runde des Niederrheinpokal zwischen den ersten Mannschaften beider Vereine war es zwar auch eine klare Angelegenheit, mit der 0:7 (0:3)-Niederlage zog sich der Fußball-A-Kreisligist aber gegen den Tabellenführer der Dritten Liga achtbar aus der Affäre.

 Die Spieler des Abends: MSV-Stürmer Kingsley Onuegbu und Post-Torwart Marcel Siemes.

Die Spieler des Abends: MSV-Stürmer Kingsley Onuegbu und Post-Torwart Marcel Siemes.

Foto: Köhlen Stephan

Die Stadt hatte alles dafür getan, dass die Begegnung im Walder Stadion bestmögliche Bedingungen hatte und den Rasen akribisch gepflegt. Im Stadtteil zeigte die Polizei Präsenz, und auch im Stadion wurde sie eine Viertelstunde vor dem Anpfiff benötigt, als sich zwei Fan-gruppierungen in der Kurve zu einer Prügelei treffen wollten. Ordner und Polizei sorgten aber dafür, dass der Sturmlauf beider Gruppen endete, bevor sie aufeinandertrafen. Leider blieb es auch nach Schlusspfiff nicht ruhig, die Polizei musste gegen Anhänger eines anderen Solinger Fußball-Klubs mit Schlagstöcken und Pfefferspray vorgehen.

Dazwischen verlebten die insgesamt 1902 Zuschauer - übrigens exakt die Zahl, die das Gründungsjahr des MSV markiert - einen entspannten Abend, die Spieler der Post wurden bei jedem gelungenen Zweikampf oder einem angekommenen Pass von ihren Fans gefeiert. Der MSV wiederum machte naturgemäß das Spiel und verzeichnete schon in der zweiten Minute die erste Großchance, als Ahmet Engin an den linken Pfosten köpfte. Sieben Minuten später war es Simon Brandstetter, der das Gestänge auf der anderen Seite prüfte. Nach rund 18 Minuten machte es der Duisburger besser: Seinen Kopfball aus kurzer Distanz musste Post-Kapitän Marcel Siemes nach vorne abklatschen lassen, den zweiten Ball verwertete Brandstetter zur überfälligen Führung. Martin Dausch erhöhte nach 30 Minuten auf 2:0.

Vier Minuten darauf verzeichnete die Post den ersten Torschuss: Kevin Engels, der sich in vorderster Front abrackerte und mit seinen Sololäufen hinter Ball und Gegner her nicht zu beneiden war, zog aus gut 25 Metern ab, schoss aber über das Tor. Im Gegenzug gelang Kingsley Onuegbu das 3:0 für den MSV, der Nigerianer traf insgesamt vier Mal. Die Duisburger spielten keinesfalls überragend, brauchten aber auch nicht mehr als das Nötigste zu tun, um ihre haushohe Favoritenrolle zu bestätigen. Ohne Siemes im Tor wäre es für die Post wohl deutlicher geworden. Den Ehrentreffer hatte Niklas Schwab auf dem Fuß, er setzte den Ball aber knapp neben das Tor.

Hinterher waren alle zufrieden. Duisburgs Trainer Ilia Gruev damit, dass sein Team das "Spiel sehr, sehr ernst genommen und es souverän zu Ende gebracht" hatte. Post-Coach Rudi Mirtic damit, dass "wir unter zweistellig geblieben sind. Das war das große Ziel." Er ergänzte: "Für unsere Jungs war es ein Erlebnis. In der Regel spielen wir vor 60 Zuschauern, heute vor knapp 2000. Das kann den Jungs keiner mehr nehmen." Gruev fand noch einen anderen Aspekt, der ihn begeisterte: "Ich freue mich, dass ich so etwas noch einmal erleben durfte, so eine Atmosphäre, ein altes Stadion, eine romantische Stimmung aus einer Zeit, wo der Fußball noch nicht so kommerziell war." MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt sprach der Post ein "Dankeschön vom Verein aus. "Es war alles super organisiert. Und ich habe hier die beste Frikadelle der Saison gegessen." Als Dank lud er das Organisationsteam zu einem Heimspiel der Duisburger ein. Post-Präsident Thomas Höttges war "gerührt" ob des Lobes. Die Ausschreitungen nannte er den "Wehmutstropfen".

(RP)
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