Handball Rückfall in alte Zeiten

Solingen · Die Drittliga-Handballerinnen des HSV Gräfrath verlieren zum Saisonauftakt beim Aufsteiger Bayer Leverkusen II mit 28:35.

Viel vorgenommen hatten sich die Handballerinnen des HSV Gräfrath für die neue Spielzeit. Die bitteren Erfahrungen der Vorsaison sollten hilfreich sein für eine Platzierung sehr weit vorne. Nach der unerwarteten wie überraschend deutlichen 28:35 (13:19)-Niederlage bei Bayer Leverkusen II jedoch herrscht allgemeine Ratlosigkeit. "Die Mannschaft hatte eine gute Vorbereitung abgeliefert, und auch als Team sind wir eigentlich ein gutes Stück weiter als vor einem Jahr", sagt Trainer Rene Baude. "Ich verstehe diesen Rückfall nicht."

Bis zum 12:13 (23.) begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe. Der Aufsteiger lag permanent in Führung, der HSV zog stets nach. Gerade in Halbzeit eins war Kamila Caluzynska ein Aktivposten, die polnische Rückraumspielerin setzte viele Akzente gegen die offensiv ausgerichtete Leverkusener Abwehr. Doch in den letzten sieben Minuten vor der Pause kam gehörig Sand ins HSV-Getriebe. Die Gastgeberinnen setzten sich mit einem Zwischenspurt bis auf 19:13 ab. "Das war sicherlich ein Knackpunkt. Wir haben im Angriff keine guten Lösungen gefunden und uns dadurch einige Konter eingefangen", berichtete der Coach, der bei den Torhüterinnen Lisa Klanz und Sabine Nassenstein keinen guten Tag ausmachte. So fehlte die Initialzündung, die durch gehaltene Bälle entstehen kann. Allerdings war auch das Zusammenspiel zwischen Abwehr und den Torhüterinnen nicht gut.

Nach Wiederbeginn blieb es bei dem Vorhaben, alles besser machen zu wollen. Spätestens beim 30:19 (47.) für den Klassenneuling war das Aufeinandertreffen entschieden. In Johanna Heldmann, Pia Adams und Jennifer Jörgens hatten die Leverkusenerinnen drei Akteure aus dem Erstliga-Team aufgeboten, das wollte Rene Baude aber nicht als Ausrede gelten lassen: "Wir haben genügend gestandene Spielerinnen in unseren Reihen. Es darf nicht passieren, dass uns eine Partie so aus den Händen gleitet."

Neben den Ballverlusten sah Baude zu wenig Aktionen über die Außenpositionen. Hatten Michaela Kovacova und Madeleine Hoffmann in der Vorbereitungszeit zu den Aktivposten gezählt, so wurde das Duo gestern kaum in Szene gesetzt. "Dann ist klar, dass sich alles in der Mitte drängelt." Auffällig war aber auch, dass der Mannschaft die Lockerheit aus der Vorbereitung komplett abhanden gekommen war.

Erfreulich war hingegen das Drittliga-Debüt von Jugend-Nationalspielerin Lena Heider. Die in Witzhelden wohnende Rückraumspielerin brachte es bei ihrer Premiere gleich auf zwei Treffer.

(lhep)
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