Motoball Segwaypolo-Turnier soll bleiben

Solingen · Der dreitägige Europa Cup am Weyersberg lief reibungslos, nun soll er eine dauerhafte Veranstaltung werden.

 Die Blade Pirates mit Jana Glabisch (rechts) trotzten gestern dem Regen und dem Mixed-Team aus Schweden und Engländern, Euro Trash United. Im Finale gegen die Balver Mammuts gelang Glabisch der Siegtreffer zum 1:0.

Die Blade Pirates mit Jana Glabisch (rechts) trotzten gestern dem Regen und dem Mixed-Team aus Schweden und Engländern, Euro Trash United. Im Finale gegen die Balver Mammuts gelang Glabisch der Siegtreffer zum 1:0.

Foto: Stephan Köhlen

Das leise Surren ist allgegenwärtig am Weyersberg. Es sind keine Insektenschwärme, sondern Elektroroller, die für diese sanfte Geräuschkulisse sorgen, denn zum Europa Cup waren am Wochenende zwölf Mannschaften am Start, die im Modus "Jeder gegen Jeden" spielten. Am Ende setzten sich die Hausherren, die Blade Pirates, im Finale mit 1:0 gegen die Balver Mammuts durch. Den Siegtreffer erzielte Jana Glabisch in der letzten Minute.

Im Endspiel stand auch ihr Mann Michael, der nicht nur wegen des Sieges hochzufrieden war. Der Vorstand des ausrichtenden Vereins Segwaypolo Bergisches Land freute sich, dass an den drei Turniertagen alles reibungslos abgelaufen war - immerhin war der Europa Cup aufgrund der Vielzahl von Spielen und auf vier Feldern gleichzeitig "mit das Größte, was es im Segwaypolo bislang gab". Auch Regenschauer störten die Teilnehmer nicht.

Ungefähr eine Stunde dauert ein Spiel, vier absolvierte jedes Team pro Tag. "Das ist mega-anstrengend. Uns allen tun die Knochen weh, die Oberschenkel brennen", meinte der Pirates-Chef. Immerhin werden die Segways mit dem Körper gelenkt und auf bis zu 20 Stundenkilometer beschleunigt - das geht schon in die Muskulatur. "Gut, es ist jetzt nicht die konditionelle Herausforderung, aber Herr Neuer stirbt auch nicht an Luft-Not", sagte Glabisch grinsend mit Blick auf den Torwart der Fußball-Nationalmannschaft, Manuel Neuer. Und die Segwaypolo-Spieler legen auch deutlich mehr an Distanz zurück, selbst wenn sie sie natürlich nicht laufen. "Ein Akku hat eine Leistung für 20 Kilometer, ich habe am ersten Tag zweieinhalb Akku-Ladungen verballert. Das wären so 75 Kilometer", rechnete Glabisch vor. Er wusste aber auch, dass die Akkus der Segways bei diesem Turnier natürlich ganz anders gefordert wurden, als beim gemütlichen Schippern über Straßen.

Beim Europa Cup rasten die Teams über die Anlage am Weyersberg, also über Kunstrasen. Im Vorfeld des Turniers war auf der Facebook-Seite unserer Redaktion die Befürchtung kommuniziert worden, die Segways würden den Untergrund kaputt machen. Dem widersprach Glabisch energisch: "Wer das meint, hat keine Ahnung von unserem Sport. Wir spielen seit sieben Jahren im Bergischen Sportzentrum auf Kunstrasen, auf einem kleinen Platz, und der leidet überhaupt nicht. Kunstrasen wird von uns regelrecht belebt, weil wir ein bisschen das Gummi rausziehen und er dadurch belüftet wird." Naturrasen würde, wenn es nass sei, natürlich unter den Rädern leiden, aber "da würden wir ja auch nie ein Turnier drauf machen". Und zu guter Letzt: "Es ist alles versichert, wir haben eine Turnierversicherung, auch für den Fall dass der Rasen kaputt gehen würde. Aber da müssten wir schon ein Stück rausbeißen. Unsere Zähne sind das Gefährlichste, was wir hier haben." Glabisch wies zudem noch darauf hin: "Wir bekommen die Plätze, wie etwa bei der WM letztes Jahr in Köln im Müngersdorfer Stadion ja auch, weil die Städte wissen, dass wir nichts kaputt machen. Das ist inzwischen weltweit anerkannt."

Mit ein Grund, warum es nicht bei der Europa-Cup-Premiere bleiben soll. "Wir wollen eigentlich jedes Jahr das Turnier veranstalten. Der nächste Termin wäre in den Herbstferien im nächsten Jahr", kündigte Glabisch an.

(ame)
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