Fußball Sezer-Elf zeigt Nerven und verliert

Solingen · Vatanspor unterliegt im Spitzenspiel Vohwinkel, der VfB Solingen leistet mit Sieg Schützenhilfe für den BSC Union.

 Vatanspors Mittelfeldspieler und Kapitän Fatih Sezer musste gestern viel einstecken: in Form von zahllosen Fouls und übler verbaler Attacken.

Vatanspors Mittelfeldspieler und Kapitän Fatih Sezer musste gestern viel einstecken: in Form von zahllosen Fouls und übler verbaler Attacken.

Foto: Köhlen

SG Vatanspor - FSV Vohwinkel 1:2 (1:2). Die Enttäuschung war Sahin Sezer nach dem Schlusspfiff mehr als deutlich anzumerken. Nicht nur die 1:2-Niederlage gegen den FSV Vohwinkel schmerzte den Coach der SG Vatanspor, sondern ganz besonders auch die Art und Weise, wie diese zustanden gekommen war: "Wir haben uns durch Provokationen aus der Ruhe bringen lassen. Und so haben wir uns selber aus dem Spiel genommen." Und noch etwas wurmte Sezer - er muss sich nach dem verlorenen Spitzenspiel wohl von der angestrebten Vizemeisterschaft in der Bezirksliga verabschieden. Auch wenn der Trainer, der gestern auf Grund seines Platzverweises im Pokalendspiel gegen Monheim unter der Woche nur zuschauen konnte, betonte: "Ich werde die Mannschaft jetzt wieder aufbauen, und am kommenden Sonntag greifen wir wieder an." Zu Gast ist die SG dann allerdings beim Tabellenführer Heiligenhaus.

Trotz strömenden Regens entwickelte sich an der Zietenstraße eine gute Bezirksliga-Partie zweier spiel- wie auch kampfstarker Mannschaften. Nach schneller Kombination über die linke Seite passte Serkan Gürdere genau in den Lauf von Mesur Pjetrovic (19.), der wenig Mühe hatte, die Führung Vatanspors zu erzielen. Doch ein Patzer von Torhüter Yasin Yüksel, der völlig unnötig Sandro Avanzato (32.) im Strafraum von den Beinen holte, zwang den Unparteiischen zum Elfmeterpfiff. Toni Musto verwandelte sicher zum Ausgleich. Und durch einen Kopfballtreffer von Avanzato (36.) nach einer Ecke stellten die Wuppertaler den Spielverlauf kurze Zeit später völlig auf den Kopf.

Nach der Führung der Gäste wurden die Zweikämpfe härter, die verbalen Auseinandersetzungen lauter. Doch während diese Begleiterscheinungen die Vohwinkler Spieler beflügelten, brachten diese Vatanspor völlig aus dem Rhythmus. "Es geht doch nicht an, dass ein gegnerischer Trainer meine Spieler beleidigt", ärgerte sich Sezer.

In der zweiten Halbzeit verflachte die Begegnung, und es häuften sich die Fouls - auch die der härteren Sorte. Vohwinkel verteidigte den Vorsprung clever, tat aber nur noch wenig fürs Angriffsspiel. Nach der Gelb-Roten Karte für den den Wuppertaler Martin Lyttek (64.) stellte Sezer auf Dreierkette um und verstärkte die Offensive. Vatanspor war jetzt zwar optisch überlegen, doch zu einer klaren Einschussmöglichkeit sollten die Gastgeber bis zum Schlusspfiff nicht mehr kommen.

VfB Solingen - SV Jägerhaus Linde 6:1 (3:0). Enttäuscht zeigte sich Uwe Rütjes vom Auftritt Jägerhaus Lindes am Bavert. "Da hatten wir mehr erwartet. Man hat zu keinem Zeitpunkt gemerkt, dass die Mannschaft im Abstiegskampf steckt. Bezeichnend, dass die einzigen Gelben Karten in der Partie erst in der Schlussminute gezeigt wurden", erklärte der Trainer des VfB Solingen.

90 Minuten hätte seine Mannschaft die Begegnung kontrolliert und dominiert. "Wir haben den Ball gut laufen lassen", so Rütjes. Schon zur Pause war die Partie nach Treffern von Ennio Orsillo (8.), Cihan Demirtas (29.) und dem A-Jugendlichen Kubilay Aker (42.) entschieden. Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild nicht. Jägerhaus Linde versuchte es weiter ausschließlich mit langen Bällen, die aber die VfB-Abwehr vor keinerlei Probleme stellten. Auf der anderen Seite schraubten Mehmet Karakus (54./68.) und Demirtas (88.) - bei einem Gegentreffer der Gäste (77.) - das Ergebnis auf ein für Jägerhaus Linde durchaus noch schmeichelhaftes 6:1 hoch.

(RP)
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