Lokalsport Solingen Volleys sind nicht zu stoppen

Solingen · Dritter Sieg im dritten Saisonspiel: Solinger Zweitligist gewinnt 3:2 beim VC Bitterfeld-Wolfen.

Bernd Werscheck und Oliver Gies hatten auf der Bank immer wieder ihre Köpfe zusammengesteckt. Während die Spieler auf dem Feld körperlich und mental an ihre Grenzen gingen, war das Trainergespann der Solingen Volleys an der Seitenlinie nicht minder gefordert: Permanent waren der Headcoach und sein Co-Trainer auf der der Suche nach der passenden taktischen Lösung für die entsprechende Spielsituation. Die wichtigste Entscheidung fällten sie gestern Abend gegen 18 Uhr, als der Tiebreak entscheiden musste, ob der VC Bitterfeld-Wolfen oder der Gast aus Solingen als Sieger das Feld verlassen würde. Bernd Werscheck nahm Svante Renzelmann aus dem Spiel und beorderte Mittelblocker Thomas Stark auf die Außenposition. Der Routinier machte seine Sache sowohl in der Annahme als auch im Angriff richtig gut - sein Team gewann den Tiebreak gegen den Zweiten der vergangenen Saison mit 15:11 und so das Spiel mit 3:2 (25:19, 17:25, 25:20, 23:25, 15:11).

"Die Taktik ist aufgegangen. Aber es war eine tolle Teamleistung. Ich bin richtig stolz", sagte Werscheck und war begeistert von den mitreißenden 123 Spielminuten, die beide Mannschaften gezeigt hatten. "Das war wirklich was fürs Herz, emotional brutal und eines Spitzenspiels würdig." Dass seine Mannschaft durch den Tiebreak "nur" zwei von drei möglichen Punkten eingefahren hatte, war dem 54-Jährigen "sowas von wurscht". Es sei sensationell, gewonnen zu haben. Es war der erste Volleys-Sieg überhaupt in Bitterfeld. Selbst in der vergangenen Saison hatte es eine deutliche 0:3-Niederlage gegeben.

Schon im ersten Satz war die ursprüngliche Taktik des Trainerduos schnell über den Haufen geworfen worden. Diagonalangreifer Christian Gosmann verletzte sich beim Stand von 17:13 bei einer Abwehraktion so schwer an der Schulter, dass die Partie für ihn gelaufen war. Für ihn schickte Werscheck Svante Renzelmann aufs Feld. Gemeinsam mit Daniel Wernitz, Benny Nibbrig, Thomas Stark, Dirk Pietzonka, Lennart Bevers und Huib den Boer ging der Satz mit 25:19 an die Gäste.

Auch im zweiten Durchgang stimmte die Leistung der Solinger, doch Bitterfeld-Wolfen - eines der Topteams der Liga - glich nach Sätzen aus. Anschließend führte erneut eine taktische Änderung zum Erfolg: Außenangreifer Benny Nibbrig wechselte auf die Diagonalposition - mit Erfolg.

Im vierten Satz lagen die Volleys nahezu aussichtslos mit 15:21 zurück. Dann wechselte Werscheck Toni Mester und seinen Sohn Tom-Julius ein. "Die haben richtig Dampf gemacht und wir tatsächlich zum 21:21 ausgeglichen", sagt der Hadcoach. Trotzdem ging der Satz mit 23:25 verloren. Doch dann kam der Tiebreak - und das glückliche Ende aus Solinger Sicht.

Mit dem Sieg ließen sich anschließend auch die knapp 500 Kilometer Richtung Heimat besser ertragen. Mit im Gepäck hatte Lennart Bevers seine erste Goldmedaille im Volleys-Trikot. Der Libero, der sowohl in der Annahme als auch in der Abwehr eine tolle Leistung abgeliefert hatte, war als wertvollster Spieler seines Teams ausgezeichnet worden.

Nach insgesamt sechs Auswärtsspielen in Folge freuen sich alle, am 18. Oktober endlich das erste Heimspiel seit April bestreiten zu dürfen. Zu Gast in der Halle Wittkulle ist ab 16 Uhr der FC Schüttorf.

(sbi)
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