Lokalsport STC-Herren bleiben weiter punktlos

Solingen · Ohne Gero Kretschmer ist der Niederrheinligist chancenlos. Die Damen des Klubs sind voll auf Aufstiegskurs.

 Trotz der Niederlage lobte Karsten Saniter Karlson Wegner für sein sehr gutes Spiel.

Trotz der Niederlage lobte Karsten Saniter Karlson Wegner für sein sehr gutes Spiel.

Foto: Stephan Köhlen

Er wollte unbedingt, aber es ging einfach nicht: Sonntagmorgen sagte Spitzenspieler Gero Kretschmer für das Tennismatch in der Niederrheinliga seines Solinger TC gegen den TV Osterath ab. Am Samstag hatte er noch mit Alexander Satschko das Finale eines Challenger Turnieres in Bangkok gespielt, das mit 3:6, 6:7 gegen die niederländische Paarung Wesley Koolhof/Matwe Middelkoop verloren gegangen war, nach dem Rückflug aus Thailand wollte er eigentlich direkt am Widdert auflaufen. "Er ist am Sonntag verspätet gelandet", berichtete Trainer Karsten Saniter. Und das auch noch in Frankfurt, von wo aus er einen Zug hätte nehmen müssen. "Das wurde dann einfach immer hektischer für ihn. Außerdem war er total platt nach zehn Stunden Flug. Das ist dann verletzungsgefährdend. Das Risiko wollten wir nicht eingehen", erklärte Saniter, der für diesen Fall vorgesorgt und Philip Rottschäfer eingeladen hatte: "Er hat allerdings immer noch seine alte Schulterverletzung und konnte nicht spielen. Da ich aber auch Malte Kippenhahn dabei hatte, wollte ich nicht einen anderen Spieler aus unserer zweiten Mannschaft einsetzen, der dann auch festgespielt gewesen wäre. Ich muss auch auf die Zweite Rücksicht nehmen."

So war es schon eine hohe Hypothek, mit der der STC in die Heimpartie gegen Osterath ging. Sie erwies sich als zu hoch, die Solinger unterlagen mit 1:5, nach dem 0:4 aus den Einzeln teilten sie die Doppel auf. Damit blieben sie punktloses Schlusslicht der Niederrheinliga, einen Einzelsieg hat es in dieser Saison noch nicht gegeben. Am nächsten war Marco Tesanovic gegen Sjors van der Velden dran: Die Nummer zwei des STC gewann den ersten Satz, zog sich aber gleich zu Beginn des zweiten eine Zerrung im Rücken zu, die ihn merklich behinderte, und so ging das Match im Champions Tie-Break noch verloren. "Das war wirklich schade", fand Saniter. "Ich glaube, Marco hätte das gewonnen. Er war gut drauf, hat viel Druck gemacht, gut aufgeschlagen. Aber am Ende hat er sich nur noch gequält."

Die anderen beiden Spieler hatten Saniter ebenfalls überzeugt: Karlson Wegner unterlag zwar Patrick Elias glatt in zwei Sätzen, aber der Trainer fand, dass beide sehr gut gespielt hätten. Und auch Kippenhahn überzeugte trotz einer glatten Niederlage gegen Pascal Wilkat. "Malte hat ein sehr gutes Spiel gemacht, hat aber viele Punkte bei seinen Aufschlagspielen verloren. Sein Gegner ist seit 15 Jahren dabei - da weiß ich vorher, dass er da Lehrgeld zahlen muss. Aber das ist einer der Jungs, die da hinten gut spielen können und mal diese Luft schnuppern müssen. Das tut ihm gut", befand Saniter, der auf den Rest der Saison gesehen meinte: "Wir haben noch zwei Spiele, mal sehen, wen wir noch hinter uns lassen können. Es ist ja auch immer die Frage, ob Gero spielen kann. Das ist ein Riesen-Unterschied." Ob der Abstieg noch vermieden werden kann, erscheint allerdings auch mit ihm fraglich.

Auf Aufstiegskurs sind dagegen die Damen des Klubs: Der Aufsteiger in die 2. Verbandsliga ist souveräner Tabellenführer und fertigte nun auch einen der beiden ärgsten Konkurrenten, den TC Bredeney III, deutlich mit 5:1 ab. "Das war ein guter Schritt Richtung Aufstieg", fand die Sportliche Leiterin Katharina Jacob, die selbst an Position zwei klar in zwei Sätzen gewann. Dahinter gewannen auch die beiden Talente Denise Hartmann und Johanna Sophie Kern ihre Einzel, so dass mit dem Erfolg von Marcella Koek im ersten Spiel die Frage nach dem Sieger schon vor den Doppeln beantwortet war. "An eins und zwei hatten wir die Erfahrung, und dahinter war es eine klare Ansage, dass unsere Jugend sehr konkurrenzfähig ist und es mit der Integration in die erste Mannschaft klappt", freute sich Jacob. "Bredeney war nach der Rangliste auf drei von vier Positionen besser besetzt als wir, wir waren also vom Papier her Außenseiter. Aber Denise hat eine starke Leistung gebracht, und Johanna war zwar anfangs nervös, hat dann aber das Spiel gedreht. Das war sehr gut."

Das nächste Spiel findet erst am 20. Februar statt, Gegner ist dann der Tabellenzweite TC Rheinstadion. "Es ist eine relativ lange Pause, aber dann kommt das allerwichtigste Spiel", meinte Jacob, die ergänzte: "Ein Unentschieden würde uns wohl zum Aufstieg reichen, aber sicherer wäre natürlich ein Sieg gegen Rheinstadion."

(ame)
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