Schach Teamchef Scheidt sorgt sich um die ersten Bretter

Solingen · Die Schachgesellschaft Solingen empfängt Essen und Dortmund zum Heimwettkampf in der Bundesliga.

 Herbert Scheidt ist der Teamchef des Schach-Bundesligisten SG.

Herbert Scheidt ist der Teamchef des Schach-Bundesligisten SG.

Foto: gra

Die Schachgesellschaft Solingen richtet am Wochenende ihren zweiten Heimwettkampf dieser Bundesliga-Saison aus. Morgen trifft die Mannschaft um Großmeister Markus Ragger auf die Sportfreunde Katernberg, am Sonntag geht es gegen den SC Hansa Dortmund. In beiden Begegnungen ist die SG leichter Favorit. "Essen und Dortmund spielen gegen den Abstieg, während wir in der Endabrechnung mindestens Sechster sein möchten", sagt Teamchef Herbert Scheidt.

Dennoch sind die Solinger gewarnt. Der akut abstiegsbedrohte Hamburger SK hatte für die Begegnungen gegen Katernberg und Dortmund aufgerüstet, aber dennoch verloren. "Also müssen wir aufpassen", weiß Scheidt, der sich ohnehin ein wenig um seine Schachspieler sorgt. Speziell die Ergebnisse an den ersten vier der insgesamt acht Bretter lassen in dieser Saison noch zu wünschen übrig. "Von 28 Kämpfen haben wir an den Spitzenbrettern nur vier gewonnen", erläutert der Teamchef. "In dieser Saison fehlt uns vorne der Reißer, den wir in der Vergangenheit immer gehabt haben." Topspieler Ragger spielte in sechs seiner sieben Partien remis, eine verlor er. Großmeister Alexander Naumann befindet sich nach seiner überragenden vergangenen Spielzeit in dieser Saison bisher in einer Formkrise. Einem Sieg stehen schon vier Niederlagen gegenüber.

Die gute Bilanz von acht Punkten aus sieben Wettkämpfen haben die Solinger vor allem den Brettern fünf bis acht zu verdanken. Mads Andersen gewann drei von vier Partien. Jörg Wegerle und Nico Georgiadis blieben bei ihren jeweils zwei Einsätzen schadlos. Gerne würde Scheidt seine Spieler schon am Wochenende auf allen Positionen gewinnen sehen, "aber gerade mit Blick auf die kommende Saison müssen wir oben wieder stärker werden". Wer bei den Wettkämpfen in der Hauptstelle der Sparkasse dabei ist, möchte der Teamchef weitestgehend für sich behalten. Immerhin verrät er, dass in Ragger erneut der stärkste Spieler der Mannschaft dabei ist. "Er ist ja auch einer unserer zuverlässigsten überhaupt", betont Scheidt.

Dass die Begegnungen in Solingen stattfinden, ist im Übrigen kaum von Belang. Die Anfahrt für Scheidt ist nicht weit, aber "ansonsten hat ein Heimwettkampf überhaupt keinen Vorteil". Beim Schach fehlt schließlich das Publikum, das - wie im Fußball oder Handball - die Mannschaft anstacheln könnte. "Eigentlich ergeben sich nur höhere Kosten, weil wir die gesamte Veranstaltung ins Internet übertragen müssen", erklärt Scheidt. "Aber wir machen das gerne und bewerben uns immer dafür, zwei Mal in der Saison zu Hause zu spielen."

(trd)
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