Lokalsport Vatanspor ist aktuell das Maß der Dinge

Solingen · Zehn Spiele der Saison 2014/15 in der Fußball-Bezirksliga haben die SG Vatanspor, der VfB Solingen und Aufsteiger BSC Union absolviert - Zeit also, ein kleines sportliches Zwischenresümee zu ziehen.

Viel Freude hat Sahin Sezer in diesen Tagen, wenn er auf die Tabelle der Fußball-Bezirksliga schaut. Als Dritter ist seine SG Vatanspor (22 Punkte/24:10 Tore) nach zehn Spieltagen als bester Verein der Klingenstadt sportlich voll im Soll. "Unser Ziel in dieser Saison ist ein Platz unter den ersten Fünf. Natürlich wollen wir so lange wie möglich Dritter bleiben, aber auch wenn wir als Fünfter abschließen, werden wir zufrieden sein", erklärt der Spielertrainer. Doch Sezer weiß, dass die Ausbeute von den Punkten her noch hätte besser ausfallen können. Denn die Elf von der Zietenstraße hat bereits fünf Unentschieden auf dem Konto. "Zwei mögliche Siege haben wir leichtfertig hergeschenkt. Es hätten also vier Punkte mehr sein können."

 Sahin Sezer

Sahin Sezer

Foto: Köhlen

Trotz des hervorragenden Saisonauftakts schaut Sezer nicht auf die Tabellenspitze, zur SSVg Heiligenhaus (28 Punkte/32:7 Tore) und dem TV Dabringhausen (25/22:7). "Wir werden niemals sagen, dass wir um den Aufstieg mitspielen wollen. Dafür sind wir noch nicht perfekt." Sezer zitiert: "Wie sagt man? Man muss die Kirche im Dorf lassen."

 Uwe Rütjes

Uwe Rütjes

Foto: mak

Der Erfolg der SG Vatanspor kommt allerdings nicht überraschend. Schon in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit lief es gut für die Sezer-Elf. "Wir haben deshalb auch an unserem Spielsystem festgehalten und uns nur auf wichtigen Positionen verstärkt, etwa durch Goran Stojanovic und Serkan Gürdere." Besonders mit letzterem Namen ist allerdings auch das derzeitige Manko der SG benannt. "Unsere Chancenverwertung ist wirklich noch nicht optimal. Serkan etwa hat in zehn Meisterschaftsspielen noch nicht einmal getroffen. Und das regt mich auch ein wenig auf. Aber ich bin überzeugt, dass bei ihm bald der Knoten platzen wird. Er arbeitet sehr viel für die Mannschaft und wird sich belohnen, davon bin ich überzeugt."

 Alis Soysal

Alis Soysal

Foto: mak

Sezer macht seiner für die Liga sehr spielstarken Mannschaft ein Riesenkompliment: "Wir haben einen ganz tollen Kader. Egal, wen ich bringe, er fügt sich nahtlos ins System ein. Die Mannschaft lässt sich gut führen und es macht Spaß, mit ihr zu arbeiten."

Anders als an der Zietenstraße ist am Bavert spätestens seit vergangenen Sonntag die Stimmung - wieder einmal - auf dem Nullpunkt angelangt. Um den Aufstieg mitspielen möchte der VfB Solingen in dieser Spielzeit, die aktuelle Realität ist der achte Tabellenplatz (15 Punkte/25:19 Tore). 13 Punkte beträgt der Abstand zu Spitzenreiter Heiligenhaus bereits. Natürlich hat die magere Ausbeute der Elf von Uwe Rütjes ihre Gründe. Wohl kaum eine Mannschaft ist so von Verletzungen und Ausfällen geplagt, wie der VfB. Andererseits schwächt sich die Elf durch Rote und Gelb-Rote Karten regelmäßig auch selber. Was Rütjes aber besonders aufregt: Dass seine Mannschaft - was auch in der vergangenen Saison schon der Fall war - nach Führungen regelmäßig einen Gang herunterschaltet und dadurch leichtfertig mögliche Punkte verschenkt. Ein Beispiel dafür lieferte der VfB am vergangenen Sonntag. Zweimal verspielten die Baverter bei der SSVg. Velbert II eine Zwei-Tore-Führung. "Deshalb hatten wir den Sieg auch nicht verdient", ging Rütjes nach dem 4:4 mit seinen Spielern hart ins Gericht. "Gegen so einen schwachen Gegner dürfen wir keine vier Tore bekommen. Mit einer solchen Leistung werden wir auch nirgendwo anders mehr in dieser Saison gewinnen." Dass seine Akteure durchaus hervorragend Fußballspielen können und auch genügend Qualität im Kader steckt, weiß Rütjes. Mal abwarten, welche Reaktion der VfB am Sonntag gegen ASV Mettmann zeigen wird.

Den Klassenerhalt hat Ali Soysal für den Aufsteiger BSC Union vor der Saison ausgegeben. Und gemessen an dieser Vorgabe ist seine Mannschaft als Tabellenzehnter (14 Punkte/16:19 Tore) derzeit auch im Soll. Doch Soysal weiß: die Erwartungen der vielen Fans des BSC Union sind hoch. Die Enttäuschung bei Niederlagen - wie die gegen die Topteams Heiligenhaus und Vatanspor - ist sehr groß. "Wir müssen die Punkte für den Klassenerhalt in anderen Spielen holen", erklärt Soysal. Zum Beispiel in den nun anstehenden Partien mit Teams auf Augenhöhe. Und doch ärgert den Coach eine Sache: "Wir können Fußballspielen, leider zeigen wir es derzeit zu wenig."

(RP)
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