Fußball Vatanspor schafft die Pokalsensation

Solingen · Der Solinger Bezirksligist gewinnt im Niederrheinpokal beim 1. FC Monheim nach Elfmeterschießen mit 6:5.

 Grund zur Freude hatte Sahin Sezer (rechts) gestern beim Pokalsieg Vatanspors in Monheim.

Grund zur Freude hatte Sahin Sezer (rechts) gestern beim Pokalsieg Vatanspors in Monheim.

Foto: Tinter (Archiv)

Eigentlich den Gegner nur ein wenig ärgern und im Spiel einige Dinge ausprobieren, hatte Sahin Sezer für das gestrige Niederrheinpokalspiel der SG Vatanspor beim Top-Team des 1. FC Monheim als Marschroute ausgegeben. Doch dann schafften die Solinger als selbsternannter Außenseiter der Erstrunden-Begegnung die Sensation: Sie schmissen das hochkarätig besetzte Monheimer Team mit 6:5 aus dem Pokalwettbewerb - nach Verlängerung und Elfmeterschießen.

Obwohl die Solinger im Duell der Bezirksligisten aufgrund von Urlaubern und Verletzten ersatzgeschwächt auflaufen mussten, hatte Sezer überraschend eine offensive Ausrichtung mit zwei Stürmern - seinen Bruder Mehmet und Mustafa Sisman - gewählt. Und vom Anpfiff an ging die SG zudem früh drauf - was Monheim völlig überraschte und zu Fehlern zwang. Und es waren noch keine 120 Sekunden gespielt, da führte ein erzwungener Ballgewinn auch zur Führung der Solinger. Mehmet Sezer hatte sich die Kugel 25 Meter vor dem Monheimer Tor erkämpft und sofort abgezogen - unhaltbar schlug der Ball im Torwinkel ein (2.).

Nach gut zehn Minuten hatten sich die Monheimer allerdings auf die Gangart der Gäste eingestellt, und auch erste Möglichkeiten ließen dann nicht lange auf sich warten. Eine davon nutzte FC-Zugang und Ex-VfB-Torjäger Eray Bastas (26.) zum Ausgleich. "Da haben wir uns nicht geschickt angestellt, denn wir hatten vorher zweimal die Möglichkeit, den Ball zu klären", erklärte Sahin Sezer.

Insgesamt schafften es die Solinger aber durch ihr geschicktes Pressing, keinerlei Monheimer Spielfluss aufkommen zu lassen. "Gegen so eine Mannschaft darf man sich nicht hinten reinstellen. Da muss man selber aktiv sein", so der Spielertrainer, dessen Rechnung auch in der zweiten Halbzeit voll aufging. Allerdings schraubten beide Teams nach gut einer Stunde das Tempo weit zurück. Zudem rieben sie sich jetzt in zahllosen Zweikämpfen auf. Und auch die Fouls häuften sich in den zweiten 45 Minuten.

In der Schlussphase drängten die Gastgeber auf die Entscheidung, was den Solingern die eine oder andre Kontermöglichkeit eröffnete. Allerdings wurden diese alle nicht gut ausgespielt. Sogar eine 2:1-Überzahlsituation in der Nachspielzeit ließ die SG liegen. Zur Strafe mussten die Solinger auf dem Rasen des Rheinstadions in die Verlängerung. In der aber keine Tore mehr fielen und es für die Gäste aus der Klingenstadt nur einen Schreckmoment in Form eines Monheimer Lattenknallers gab.

Ein Elfmeterschießen musste also die Entscheidung bringen und in diesem erwiesen sich die Solinger als die nervenstärkeren Schützen. Und als Ugur Ayten seinen Strafstoß verwandelte, war die Pokal-Sensation perfekt.

"Nach diesem Spiel wissen wir, wo wir stehen. Die Mannschaft hat heute aufopferungsvoll gekämpft und deshalb auch verdient gewonnen", zog Sahin Sezer ein zufriedenes Resümee. "Allerdings hat man auch gemerkt, dass uns noch wichtige Spieler fehlen. Deshalb konnte ich trotz 120 Minuten auch nur einmal wechseln."

(RP)
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