Volleyball Volleys erobern sich Platz drei zurück

Solingen · Das Mini-Aufgebot des Zweitligisten überzeugte beim Fünf-Satz-Sieg gegen den SV Lindow-Gransee.

 Libero Julian Stuhlmann (l.) strahlte im Annahme-Zweierriegel viel Sicherheit aus.

Libero Julian Stuhlmann (l.) strahlte im Annahme-Zweierriegel viel Sicherheit aus.

Foto: Köhlen

Solingen Volleys — SV Lindow Gransee 3:2 (18:25, 25:23, 25:20, 22:25, 15:9). Justin Wolff sitzt bei Spielen der Solingen Volleys auf der Bank, um mit Stift und Zettel ausgestattet Statistik zu führen. Im letzten Heimspiel der Zweitliga-Saison streifte der Assistent von Trainer Stefan Hübner das Trikot über, weil sonst schlichtweg kein Akteur zum Wechseln bereit gestanden hätte. Dass Daniel Wernitz (Beach-Trainingslager in der Türkei) und Mats Gerhard (Trainer der Sitz-Nationalmannschaft) den Saisonabschluss vor eigenem Publikum verpassen würden, hatte festgestanden. Nicht eingeplant war die kurzfristige Absage von Martin Kern. In der Nacht auf Samstag ist der Kapitän Vater einer Tochter geworden. "Bei diesem erfreulichen Grund darf er natürlich gerne fehlen", sagt Stefan Hübner.

Der Coach konnte sich somit ausschließlich auf die Taktik konzentrieren, weil der einzige Wechsel im Volleys-Sextett die übliche Rotation mit Libero Julian Stuhlmann betraf. Justin Wollf war nur für den absoluten Notfall vorgesehen. "Ende des ersten Satzes hatte ich schon die schlimmsten Befürchtungen, als wir weggebrochen sind." Hübners Mini-Aufgebot hatte sich bis zum 17:18 behauptet, um dann dem SV Lindow Gransee den Durchgang mit 25:18 zu überlassen. Die Brandenburger machten deutlich, dass sie mit ihrem Kader durchaus das Potenzial für eine Top-Platzierung im Zweitliga-Norden besitzen.

Unbeeindruckt von dem Satzverlust hielten die Solinger an ihrem geduldigen Spiel fest. Julian Stuhlmann und Christian Gosmann strahlten im Annahme-Zweierriegel viel Sicherheit aus. Wenn nötig, kam Patrick Stellmann als Unterstützung hinzu. Der 32-Jährige hat Fuß gefasst, nachdem er bis vor wenigen Wochen aus beruflichen Gründen kaum zur Verfügung gestanden hatte. "Man merkt, dass er uns helfen kann, wenn er regelmäßig trainiert", sagt Stefan Hübner über den Außenangreifer.

Wenig direkte Fehler leistete sich der Tabellendritte, der so die Abschnitte zwei und drei mit 25:23 und 25:20 gewann. Lindows Trainer Victor Eras setzte daraufhin alles auf eine Karte und veränderte seine Formation gleich auf vier Positionen. Es war nicht zu übersehen, dass die Gastgeber Probleme hatten, sich auf das neue Personal einzustellen. Dafür reichte auch nur ein Blick auf die Anzeigetafel: Erst nach dem 0:6 gelang der erste Punkt — der Rückstand war eine zu große Hypothek, auch wenn es anschließend spielerisch wieder besser lief. Dafür gelang ein optimaler Start in den Tiebreak. Nach einigen erfolgreichen Block-Aktionen sprang sogleich eine Drei-Punkte-Führung heraus, die bis zum 15:9 solide heruntergespielt wurde.

"Was wir in diesen Wochen in dieser Besetzung spielerisch zeigen, ist sensationell", findet Stefan Hübner. Im Kollektiv haben sich die Volleys den dritten Tabellenplatz zurückerobert, den sie zuletzt am Grünen Tisch verloren hatten.

(gra)
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