Lokalsport Volleys konnten den Meister nur kurz ärgern

Solingen · Bei den Berlin Recycling Volleys führten die Solinger im dritten Satz mit 16:13. Am Ende siegten die Gastgeber aber wie erwartet mit 3:0.

Lokalsport: Volleys konnten den Meister nur kurz ärgern
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Es war die Zeit des Ziga Zupanc: Der Slowene im Trikot der Solingen Volleys drehte im dritten Satz gegen die Berlin Recycling Volleys richtig auf. Erst donnerte der 28-Jährige einen Ball auf den Boden der Max-Schmeling-Halle - 11:10-Führung. Dann blockte der 1,95 Meter große Außenangreifer einen Schmetterschlag der Gastgeber - 12:11. Den nächsten Ball knallte Zupanc in den gegnerischen Block, von dort prallte er ins Aus - 13:11.

In den ersten beiden Sätzen, die deutlich an den Favoriten gegangen waren, hatte Berlins Trainer Roberto Serniotti nicht eine Auszeit genommen. Nun aber war es soweit. Doch nach der Unterbrechung spielten die Volleys aus Solingen weiter munter mit, allen voran der Slowene mit der Rückennummer 12, der später völlig verdient als bester Spieler seines Teams mit der silbernen MVP-Medaille ausgezeichnet wurde. Einen Aufschlag von ihm konnte die Berliner Abwehr nicht verarbeiten - 15:12. Beim Stand von 16:13 dürfte es auf Seiten des Teams von Trainer von Arno van Solkema berechtigte Hoffnungen gegeben haben, dem Spitzenreiter den ersten Satzverlust in dieser Bundesliga-Saison beizubringen. Über 16:16 und 19:19 hielt der Außenseiter noch mit, ehe die Berliner ihre ganze Erfahrung und Klasse ausspielten und letztlich doch mit 3:0 (25:17, 25:11, 25:20) gewannen. "Wir sind hier in Berlin nicht von einem Sieg ausgegangen", sagte Solingens Kapitän Oliver Gies. "Trotzdem hätten wir gerne einen Satz gewonnen."

Es war das Spiel Erster gegen Letzter, Meister gegen Aufsteiger. Die Rollen schienen klar verteilt. Das spiegelte sich auch ab Mitte des ersten Satzes deutlich wider. Bis zum 10:13 hatten Lennart Bevers, Toni Mester & Co. zwar gut mitgehalten, dann aber spielten die Berliner Volleyball vom Feinsten. Über 13:19 blieb der Satz mit 17:25 in Berlin. Mit ihren Aufschlägen setzte das Starensemble die Solinger Abwehr nun gehörig unter Druck. Zuspieler Sebastian Kühner hatte einen super Tag erwischt, ebenso der kanadische Außenangreifer Steven Marshall oder der Niederländer Wouter ter Maat auf der Diagonalposition. Auf Solinger Seite wechselte van Solkema zwar munter durch, ohne aber einen gewünschten Effekt zu erzielen. Der junge Max Horn kam für Zuspieler Huib den Boer, Benny Nibbrig und Christoph Marks tauschten auf der Diagonalposition, und Gies ersetzte Christian Gosmann, der nach seiner schweren Schulterverletzung zu immer mehr Spielanteilen kommt. Dennoch wurde der zweite Durchgang mit 11:25 deutlich verloren.

Doch die Gäste gaben vor 3200 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle noch einmal Gas. Auch wenn es nicht zu einem Satzgewinn reichte, konnten die Solinger die Bundeshauptstadt mit erhobenen Häuptern verlassen und durften sich sicher sein, die Berliner wenigstens ein wenig geärgert zu haben. "Hier zu spielen, war für alle ein tolles Erlebnis", so Gies. "Aber jetzt wird weiter trainiert, um wieder ein bisschen besser zu werden."

Gegen Herrsching sollen nun die ersten Punkte her. Dann dürfte auch der Kader wieder komplett sein. Denn Mittelblocker Oskar Klingner, der weiterhin mit einem grippalen Infekt zu kämpfen hat, wurde gegen Berlin geschont, soll aber gegen die Bayern mitwirken.

(RP)
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