Volleyball Volleys setzen sich in der Spitzengruppe fest
Solingen · Das 3:1 gegen den TSV Giesen ist hart erkämpft. Unter den Zuschauern findet sich auch ein Neuzugang: Tim Grozer verstärkt den Zweitligisten.
Bernd Werscheck, Trainer der Solingen Volleys, hatte vor dem Zweitliga-Spiel gegen den TSV Giesen/Hildesheim auf seine vielen angeschlagenen Spieler verwiesen: Oliver Gies hatte unter der Woche mit einer Grippe gekämpft, Daniel Wernitz hatte Probleme mit seinem Knie und bei Huib den Boer zwickte die Wade. Letzterer blieb deswegen auch anfangs draußen, für den 33-Jährigen übernahm der 21-jährige Tom-Julius Werscheck das Zuspiel. Gies und Wernitz konnten spielen, zunächst war ihnen aber anzumerken, dass sie gehemmt waren. Doch sie bissen sich in die Partie und feierten am Ende einen umkämpften, aber verdienten 3:1 (31:29, 25:16, 24:26, 25:22)-Sieg.
Vor allem im ersten Satz hatten die Volleys Probleme mit Giesen, das seit dem Tod seines Mittelblockers Alexander Kurzbach (Autounfall) am 9. November kein Spiel mehr bestritten hatte und gestern mit Trauerflor auflief. Zwar gingen die Solinger mit 8:6 in Führung, doch Giesen drehte den ersten Satz, führte unter anderem mit 12:10 oder 17:15. Bei diesem Spielstand bewies Christian Gosmann, dass er derzeit in bestechender Form ist, als er zwei Mal in Folge die Punkte zum 17:17 lieferte. Er wurde später auch zum Mann des Spiels gewählt. Durchgang eins blieb aber extrem ausgeglichen, beide Teams hatten Satzbälle, die Volleys verwandelten dann ihren vierten.
Durchgang zwei war eine ganz eindeutige Geschichte, Gies und Wernitz fanden nun ins Spiel und sorgten mit wichtigen Punkten - etwa zum 13:7, 14:8 oder 16:8 - mit dafür, dass es ein sehr souveräner Gewinn wurde. Oliver Schmäschke, gerade eingewechselt, verwandelte zum 23:12 und Thomas Stark durch die Mitte zum 24:12, Schmäschke machte den Satz mit dem 25:16 zu. Diese starke Phase der Volleys hätte auch mehr Zuschauer verdient gehabt als die rund 300, die sich in der Wittkulle verloren. Der Effekt aus dem Pokalspiel gegen Rekordmeister Friedrichshafen, als die doppelte Anzahl Besucher die Halle in ein Tollhaus verwandelte, scheint verpufft.
Unter den Zuschauern fand sich aber auch ein Neuzugang der Volleys ein: Tim Grozer, Sohn des ehemaligen Weltklassespielers Georg Grozer senior, wird nach Solingen wechseln und schon beim nächsten Spiel in Braunschweig dabei sein. Der 16-jährige Bruder von Georg Grozer junior, der von 2010 bis 2013 durchgängig Deutschlands Volleyballer des Jahres gewesen war, sah einen hartumkämpften dritten Durchgang, den die Gäste für sich entschieden: Zwar hatten die Solinger Matchball, doch Giesen wehrte ab und machte seinerseits den Sack zu - die spektakulären Rettungsaktionen von Libero Tom Weber konnten das 26:24 nicht verhindern.
So ging es in Satz vier, und den Boer kam für Tom-Julius Werscheck zu einem Kurzeinsatz - es half: Die Volleys nutzten ihren zweiten Matchball, als der Giesener Angriff im Aus landete. Mit dem fünften Ligaerfolg in Serie haben sie sich in der Spitzengruppe festgesetzt. "Es war wirklich eine zähe Geschichte. Wir sind deshalb umso glücklicher, gewonnen zu haben", sagte Trainer Bernd Werscheck.
Volleys: Weber, Wolff - den Boer, Stark, Pietzonka, Mester, Schmäschke, Renzelmann, Werscheck, Wernitz, Walkenhorst, Gies, Gosmann
