Volleyball Volleys überzeugen trotz Niederlage

Solingen · Zum Bundesligastart verliert der Neuling in Lüneburg 0:3, gefällt aber mit seiner erfrischenden Spielweise.

 Dirk Pietzonka (rechts) setzt sich gegen Scott Michael Kevorken (links) und Jannik Pörner durch.

Dirk Pietzonka (rechts) setzt sich gegen Scott Michael Kevorken (links) und Jannik Pörner durch.

Foto: Imago

Es dauerte acht, neun Minuten, dann waren die Solingen Volleys in der Ersten Bundesliga angekommen. Einen in dieser Situation fast aussichtslos wirkenden 3:8-Rückstand hatte der Aufsteiger binnen weniger Minuten in ein 8:8 verwandelt. Vor allem der erste Satz war dabei an Spannung kaum zu überbieten. Am Ende gab es bei der SVG Lüneburg dennoch eine 0:3-Niederlage (29:31, 23:25, 16:25). "Wir haben den Gegner mit unserer erfrischenden Spielweise überrascht, uns am Ende aber nicht selbst belohnt", lautete das größtenteils zufriedene Fazit von Volleys-Manager Helmut Weissenbach.

Der Beginn der Erstliga-Premiere des Teams von Headcoach Arno van Solkema war von Nervosität geprägt. Gegen den Dritten der vergangenen Play-offs, der in der regulären Saison nur eine Heim-Niederlage hatte hinnehmen müssen, durchaus verständlich. Zudem sorgten 800 Zuschauer in der "Gellersenhölle" in Reppenstedt für eine stimmungsvolle Kulisse. So wäre der erste Aufschlag der Partie, und somit auch der erste Erstliga-Aufschlag der Volleys-Geschichte, den Zugang Ziga Zupanc ausführen durfte, fast im Netz gelandet. Der Slowene war es auch, der kurz darauf einen harten Angriffsschlag der Gastgeber nicht abwehren konnte - 0:1 aus Solinger Sicht.

Beim Stand von 0:3 ergriff Kapitän Oliver Gies auf dem Feld das Wort, sprach beruhigend auf seine Mitspieler ein. Prompt folgte der erste Punkt der Bundesliga-Geschichte, weil ein Lüneburger Aufschlag im Aus landete. Doch die gegnerischen Angreifer und vor allem die Blocks schienen für den Liga-Neuling eine Nummer zu gut zu sein. Bis sich nach der ersten technischen Auszeit das Blatt wendete. Toni Mester legte eine starke Aufschlagserie hin. Nach zwei Punkten von Zupanc, einem einhändigen Block von Dirk Pietzonka und zwei gegnerischen Bällen ins Aus stand es plötzlich 8:8. Der 28 Jahre alte Zupanc entwickelte sich zum auffälligsten Volleys-Akteur. Er mit Gewalt, Benny Nibbrig mit Gefühl, Pietzonka schnell über die Mitte und Gies per Block sorgten für eine 16:14-Führung.

Beim Stand von 23:23 hatte Lüneburg den Ausgleich geschafft und kurz darauf Satzball. Mit Christoph Marks schickte van Solkema einen weiteren Neuen aufs Feld. Der erst 19-Jährige machte prompt seinen ersten Punkt - 24:24. Weil Zupanc erneut einen Hammer auspackte, hatten nun die Volleys ihrerseits Satzball. Und dieser wurde nahezu auf dem Silbertablett serviert. Eine missglückte Abwehr nach einem Gies-Aufschlag hätte Zupanc locker verwandeln können, der Ball ging aber ins Aus. Weissenbach: "Das passiert einmal in zwei Jahren, dass er so einen Ball verhaut." Es entwickelte sich eine dramatische Schlussphase. Satzbälle wurden abgewehrt und drei eigene nicht genutzt. Schließlich sorgte ein Ass, das als Netzroller Millimeter hinter das Netz auf den Boden tropfte, für die Entscheidung im ersten Abschnitt - 31:29 für Lüneburg.

Auch der zweite Durchgang verlief ausgeglichen. Beim 22:23 hatten die Volleys ihren Ex-Coach Stefan Hübner zu einer Auszeit gezwungen. Dennoch musste der Satz erneut knapp abgegeben werden. Im dritten Abschnitt, in dem alle Akteure mit Ausnahme von Oskar Klingner, der mit einem grippalen Infekt passen musste, zum Einsatz kamen, war spätestens beim Stand von 12:20 die Spannung weg. So stand nach 85 Minuten die erste Niederlage zu Buche, bei der sich Zuspieler Huib den Boer die silberne MVP-Medaille sicherte.

Volleys: Bevers - den Boer, Horn, Gies, Nibbrig, Gosmann, Ströbl, Marks, Zupanc, Pietzonka, Mester

(sbi)
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