Volleyball Volleys verpassen die Revanche in Delbrück

Solingen · Der Volleyball-Zweitligist hat trotz der 2:3-Niederlage kommendes Wochenende ein Spitzenspiel gegen Lindow.

Mit 1:3- oder mit 2:3-Sätzen verlieren - das kann im Volleyball einen Riesenunterschied ausmachen. Eigentlich hatte Bernd Werscheck, Headcoach der Solingen Volleys, gedacht, sein Team müsse in Delbrück gewinnen, um am 31. Januar ein Spitzenspiel gegen Lindow zu haben. Doch es kam anders: Nach der durchaus vermeidbaren 2:3 (20:25, 25:16, 25:20, 26:28, 12:15)-Niederlage gegen den Tabellenzehnten sind die Solinger wieder Zweiter, freuen sich aber dennoch auf das Top-Duell um 18 Uhr in der Halle Wittkulle. Der Grund dafür: Für eine Pleite im Tiebreak gibt es für den Verlierer immerhin noch einen Punkt, bei einer 1:3-Niederlage hingegen geht der unterlegene Klub leer aus.

Dieses eine Pünktchen konnte Werscheck am Samstagabend kurz nach der vierten Saisonniederlage dennoch nicht trösten. "Man kann es gar nicht richtig erklären. Es lag an uns, wir hätten es machen müssen", sagte der 53-Jährige. "Aber es gibt halt Mannschaften, die liegen uns nicht - und das ist wohl Delbrück." Bereits im Hinspiel hatte es eine 1:3-Pleite gegeben.

Werscheck schickte dieselbe Startformation aufs Feld, die vor zwei Wochen im Schnelldurchgang Schüttorf mit 3:0 besiegt hatte: Als zweiter Außenangreifer neben Daniel Wernitz, später zum "Mann des Spiels" des Verliererteams ernannt, kam Christian Gosmann erneut für den verletzten Oliver Gies zum Einsatz. Für Gosmann sprang Oliver Schmäschke wieder diagonal ein. Hinzu kamen Zuspieler Huib den Boer, die Mittelblocker Dirk Pietzonka und Toni Mester sowie Libero Tom Weber. Im Verlauf des Spiels kamen Tim Grozer und Tom-Julius Werscheck noch zu Kurzeinsätzen.

Doch im ersten Satz wollte gar nicht viel klappen, zu viele Chancen wurden vergeben. Die schnee-bedingt lange Anreise mit viel Stau und das Eintreffen knapp vor Spielbeginn schienen sich bemerkbar zu machen. Im zweiten und dritten Durchgang lief es plötzlich viel besser. Nach 25:16 und 25:20 ging der Gast mit 2:1-Sätzen in Führung. Delbrück ging nach dem 3:1-Sieg gegen das Volleyball-Internat Frankfurt am Abend zuvor scheinbar die Puste aus. Als es 8:4 im vierten Abschnitt stand, sollte doch eigentlich nichts mehr schiefgehen. Ging es aber. Delbrück kam auf 7:8 heran. Zudem kochten die Emotionen hoch. "Die Schiedsrichter waren für beide Seiten eine Katastrophe. Man wusste nie, wer den Punkt bekommt", sagt Solingens Trainer. Sein Gegenüber Ulrich Kussin bekam sogar die Rote Karte. Im spannenden vierten Durchgang hatte Delbrück schließlich denkbar knapp mit 28:26 die Nase vorn und ließ sich den Sieg im Tiebreak nach insgesamt 115 Spielminuten nicht mehr nehmen.

"In Satz vier hatten wir den Gegner eigentlich am Boden, waren aber nicht konsequent genug", lautete Werschecks Analyse. Allerdings wurde zu oft in den gegnerischen Einer-Block geschlagen. Annahme und Angriff hingegen präsentierten sich in Normalform. Werscheck: "Wir können so toll abwehren wie wir wollen, wir müssen aber auch dann den Punkt machen." Vielleicht klappt es ja am kommenden Samstag mit der Revanche für eine Hinspiel-Niederlage - denn auch gegen Lindow gab es eine 1:3-Pleite.

Volleys: Weber, Wolff - den Boer, Stark, Pietzonka, Mester, Schmäschke, Renzelmann, Werscheck, Wernitz, Grozer, Gosmann

(sbi)
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