Volleyball Volleys zeigen Aligse die Grenzen auf

Solingen · Solingen gewinnt im Schnelldurchgang 3:0, doch der Aufsteiger lässt sich seine gute Laune nicht vermiesen.

Der Jüngste war am Ende der Matchwinner: Tim Grozer hatte beim 3:0 (25:20, 25:17, 25:19)-Sieg der Solingen Volleys gegen die Sportfreunde Aligse zwar nur drei Kurzeinsätze. Diese waren dafür aber äußert effektiv und sehr erfolgreich. Im dritten Satz schickte ihn sein Trainer Bernd Werscheck beim Stand von 21:19 aufs Feld, um den Aufsteiger mit seinen extrem harten Aufschlägen unter Druck zu setzen.

Das gelang - wie auch schon gegen Ende des ersten Durchgangs - perfekt. Nach drei Punkten, die jeweils aus exakten Angaben resultierten, hatte der Zweitliga-Dritte seinen ersten Matchball. Wieder hämmerte der U 20-Nationalspieler den Ball über das Netz. Den längsten und auch spektakulärsten Ballwechsel des Spiels beendeten Thomas Stark und Christian Gosmann mit einem Doppelblock. Innerhalb von nur 68 Minuten war damit der schnellste Saisonsieg eingefahren.

"Kompliment an mein Team", sagte Bernd Werscheck. "Es hat nach der 0:3-Niederlage in Bitterfeld und dem spielfreien Wochenende eine tolle Leistung gezeigt." Dann wandte sich der Volleys-Headcoach mit einem Augenzwinkern an die Gäste aus dem 1700-Einwohner-Ort in der Nähe von Hannover: "Ihr spielt erfrischend anders, aber sehr nervig für uns." Auf die meisten der wilden und unkonventionellen Bälle hatte sein Team allerdings die richtige Antwort. Und immer wieder sorgten die Volleys selbst mit schnellen Angriffen über die Mitte für Druck.

Zuspieler Huib den Boer setzte Dirk Pietzonka und Thomas Stark mit flachen Bällen bestens in Szene - ebenso die Angreifer Christian Gosmann, Oliver Schmäschke und Daniel Wernitz. Letzterer wurde bereits zum fünften Mal in dieser Saison als "Mann des Spiels" ausgezeichnet. Im ersten Satz blieb es bis zum 17:17 ausgeglichen, dann sorgte Tim Grozer mit einer starken Aufschlagserie für die Vorentscheidung. In Durchgang zwei dominierten auf beiden Seiten Kampf und Leidenschaft - und eine schöne Geste: Aligses Außenangreifer Steffen Ahlborn, später zum besten Spieler des Verliererteams bestimmt und immer gut gelaunt, beglückwünschte Daniel Wernitz persönlich mit einem Handschlag zu seinem zuvor geschlagenen Ass. In Satz drei bewies den Boer, dass er nicht nur viele Varianten des Zuspiels beherrscht, sondern auch selber punkten kann. Bis zum bereits erwähnten 21:19 blieb es spannend, dann folgte der Auftritt von Grozer.

Doch auch von der 0:3-Niederlage ließ sich der Aufsteiger nicht die gute Laune vermiesen. Wie auch die Sieger hüpften die Aligser im Kreis und sangen - bejubelt vom eigenen und lautstarken Fan-Club. "Wir sind trotzdem sehr zufrieden", sagte Gäste-Trainer Harald Thiele. "Wir trainieren nur zwei Mal pro Woche, sind fünf Mal aufgestiegen und haben heute deutlich unsere Grenzen aufgezeigt bekommen."

Die Volleys hingegen haben den dritten Platz gesichert und immer noch beste Chancen, Meister zu werden. Und dabei setzt Bernd Werscheck auch auf die Hilfe des gestrigen Gegners. Denn am kommenden Wochenende empfängt dieser den VC Bitterfeld-Wolfen, der einen Punkt vor den Volleys liegt. "Bei einem Sieg, bekommt ihr drei Kisten Bier von uns, bei einem 3:1 oder 3:0 sogar vier", versprach der Trainer den Sportfreunden Aligse.

(sbi)
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