Volleyball Volleys zum vierten Mal in Folge Dritter

Solingen · Volleyball-Zweitligist gewinnt das Saisonfinale 3:0 gegen Absteiger Kiel, doch Lindow-Gransee feiert den Meistertitel.

Insgeheim hatten die Volleys-Spieler, die Verantwortlichen und natürlich die Fans noch auf eine Meisterfeier gehofft - am Ende freuten sich alle nach einem gelungenen Saisonfinale aber auch über den dritten Platz. Innerhalb von 74 Minuten hatte der Solinger Zweitligist gegen den Absteiger aus Kiel seine Pflichtaufgabe mit 3:0 (25:21, 25:22, 26:24) erfüllt. Da aber auch der Tabellenzweite VC Bitterfeld-Wolfen (3:0 gegen Bocholt) und Spitzenreiter SV Lindow-Gransee (3:1 in Delbrück) zeitgleich ihre Partien gewannen, blieb den Volleys am Ende wieder "nur" der dritte Platz - zum vierten Mal in Folge.

Fast 400 Zuschauer waren am Samstagabend in die Halle Wittkulle gekommen, um die Volleys im letzten Saisonspiel zu unterstützen - eine tolle Zahl, wenn man bedenkt, dass die Heimpartien sonst sonntagnachmittags ausgetragen werden, zeitgleich die BHC-Handballer spielten und die Kultur-Nacht lockte. Lautstark wurde die Mannschaft von Bernd Werscheck von Beginn an angefeuert. Der Headcoach konnte nach etlichen Wochen endlich wieder auf seinen bewährten Annahmeriegel setzen, da Kapitän Oliver Gies nach seiner zweimonatigen Verletzungspause erstmals wieder auf dem Feld stand und das Duo Tom Weber / Daniel Wernitz unterstützte. "Er hat heute dezent angefangen, war dann aber voll da, wenn er gebraucht wurde", sagte Werscheck über seinen Co-Trainer. Auch Libero Weber, der mit einer dicken Erkältung ins Spiel gegangen war, glänzte mit tollen Aktionen und wurde nach der Partie zum dritten Mal mit der Goldmedaille als bester Spieler des Siegerteams ausgezeichnet.

Zuspieler Huib den Boer war nach seiner Wadenverletzung ebenfalls wieder dabei. Im Gegensatz zu Diagonalangreifer Christian Gosmann, der sich beim Beachtraining am Sprunggelenk verletzt hatte und von der Tribüne aus zuschaute. Er wurde aber bestens von Allrounder Oliver Schmäschke ersetzt. Zudem standen die Mittelblocker Thomas Stark und Toni Mester auf dem Feld. Letzterer überzeugte vor allem durch seine perfekte Blockarbeit und ließ etliche gegnerische Angriffsversuche einfach an sich abprallen. Doch auch Schmäschke, der die Volleys aufgrund einer beruflichen Veränderung wahrscheinlich verlassen wird, spielte sich mit seiner Durchschlagskraft im Angriff immer wieder in den Vordergrund.

So hatte es zunächst den Anschein, als sollten die Gastgeber gegen den bereits feststehenden Absteiger aus Kiel keinerlei Probleme bekommen. Zwischenzeitlich stand es 17:10, die Gäste präsentierten sich einfach viel zu harmlos. Doch beim 21:19 war der Vorsprung geschmolzen, zu viele Fehler hatten sich bei den Volleys eingeschlichen. Eine Auszeit brachte die Mannschaft zurück ins Spiel, und der erste Satz wurde mit 25:21 gewonnen. Ähnlich der zweite Durchgang: 18:12 stand es, die jungen Svante Renzelmann und Tom-Julius Werscheck durften nun auch aufs Feld - doch dann stand es plötzlich wieder nur noch 22:21. Auch hier brachten eine Auszeit sowie die Rückkehr von Wernitz und den Boer den Satzgewinn.

Den ersten Rückstand mussten die Volleys im dritten Satz hinnehmen (8:9) und später sogar einen Satzball gegen sich (23:24). Zum einen, weil sich bei den Hausherren vermehrt unglückliche Angriffsaktionen einschlichen und die Annahme teilweise nun sehr wackelig war, zum anderen wollte sich Kiel anständig aus der Zweiten Liga verabschieden. "Ich bin glücklich, dass wir gewonnen haben. Denn Kiel hat wirklich viel Herzblut gezeigt", sagte Werscheck nach dem 26:24.

Volleys: Weber, Wolff - den Boer, Stark, Mester, Schmäschke, Renzelmann, Werscheck, Wernitz, Gies

(sbi)
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