Volleyball Zweimal Delbrück binnen 46 Stunden

Solingen · Morgen treten die Solingen Volleys im Pokal-Halbfinal gegen denselben Gegner an, den sie am Sonntag in der Zweiten Liga empfangen.

"Mund abputzen, weitermachen", lautete die Devise schon kurz nach der 1:3-Pleite beim SV Lindow-Gransee am Samstag. Bernd Werscheck, Headcoach der Solingen Volleys, blieben nach der überraschend deutlichen Niederlage nur wenige Tage Zeit, um den Zweitligisten wieder aufzurichten. Denn morgen um 18 Uhr steht bereits das Halbfinale im WVV-Pokal auf dem Programm, und nur 46 Stunden später beginnt das nächste Liga-Heimspiel - beide Male gegen den Tabellennachbarn DJK Delbrück.

Grundsätzlich, sagt Werscheck, freue er sich, zweimal mit seinem Team Wettkampfpraxis zu sammeln: "Wir müssen uns noch einspielen. Deshalb bringt uns jede Partie weiter." Etwas unglücklich sei er aber schon, dass der Gegner zweimal in so kurzer Zeit derselbe sei. "Trotzdem: Wir wollen beide Spiele gewinnen." Ein bisschen wichtiger sei jedoch der Sonntag. "Die Meisterschaft hat oberste Priorität. Aber auch der Pokal ist uns wichtig, da wir als Nächstes Heimspiele hätten", erklärt der 53-Jährige, der gesehen hat, dass die Niederlage in Brandenburg Spuren bei seinen Spielern hinterlassen hat: "Das hat wehgetan und die Mannschaft ordentlich gewurmt." So herrschte im Training unter der Woche eine aggressive und gleichzeitig sehr konzentrierte Stimmung.

Gegen Delbrück gilt es, sowohl in der Annahme und im Spielaufbau als auch im Angriff wieder sicherer zu werden. "In Gransee hatten zu viele meiner Spieler zu viele Hochs und Tiefs", sagt Werscheck. Der konstanteste und verdient mit der silbernen Medaille als "Mann des Spiels" des Verliererteams ausgezeichnete Akteur, war Huib den Boer. Der Niederländer steht zwar erst seit August offiziell im Kader, trainiert aber schon mehrere Monate in Solingen. "Erst bestimmte Sponsorenzusagen haben uns die Personalie Huib den Boer ermöglicht", sagt Volleys-Manager Helmut Weissenbach. Denn der 32-Jährige - und damit Oldie des Teams - ist ein echter Stareinkauf der Solinger: Der 1,92 Meter große Zuspieler stand von 2009 bis 2013 bei Generali Haching unter Vertrag. Dort gewann er dreimal den DVV-Pokal, außerdem wurde er zweimal Vizemeister.

Seit Sommer 2013 konzentriert sich der Familienvater mehr auf seinen Beruf in der EDV-Branche, konnte die Finger aber doch nicht ganz vom Volleyball lassen - so hat er bei den Volleys eine neue sportliche Heimat gefunden und sich perfekt integriert. So übernimmt er zum Beispiel teilweise das Training der Zuspieler. Eine Aufgabe dabei: Trainersohn Tom-Julius Werscheck weiterentwickeln. Die beiden fungieren als Team - beim Training und im Spiel. So darf der 21-Jährige regelmäßig gegen Ende eines jeweiligen Satzes Spielpraxis sammeln.

"Huib weiß genau, wie das Spiel geht. Er hat jede Menge Erfahrung - und das kann natürlich helfen, Punkte zu holen", sagt der Headcoach. "Außerdem ist er ein absoluter Führungsspieler." Diese Qualitäten werden auch gegen Delbrück gefragt sein - sowohl im Pokal-Halbfinale als auch im Ligaspiel.

(RP)
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