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Interview: Was Nebenan Passiert Aus Dem Bezirk Burg/Höhscheid Sportplatz für Jugendherberge frei halten

Solingen · Bezirksvertreter wollen für den Neubau in ihrem Stadtteil kämpfen und Kontakt mit Wermelskirchen aufnehmen.

Der ehemalige Sportplatz an der Talsperrenstraße ist nach Ansicht der Bezirksvertretung Burg /Höhscheid ein ideales Grundstück für den Neubau einer Jugendherberge. "Wir sollten nicht in die Vergangenheit zurückverfallen und dort ein Wellnesshotel propagieren", sagte Paul Westeppe in der jüngsten Sitzung des Gremiums im Oberburger Feuerwehrgerätehaus. Und der CDU-Sprecher kritisierte damit indirekt die Stadt, die auf ihrer Homepage unter den Immobilienangeboten die 24 600 Quadratmeter große Fläche mit unverbaubarem Fernblick auf Schloss Burg als Standort für ein Wellness oder Reiterhotel oder eine Privatklinik anpreist.

In die Bemühungen, das Jugendherbergswerk dazu zu bewegen, für einen Neubau Burg zu favorisieren, soll nach dem Willen der Bezirksvertretung auch einbezogen werden. Auch der Schlossbauverein, so Westeppe, habe bereits für den Jugendherbergsstandort Burg geworben. Vertreter des Jugendherbergswerks, das seine Entscheidung erst im kommenden Sommer treffen will, waren nach Auskunft von Bezirksbürgermeister Axel Birkenbeul (SPD) bereits mehrfach vor Ort, um sich mögliche Standorte anzusehen. "Wir haben mit dem Beverly bereits einen wichtigen Wirtschaftsfaktor verloren, jetzt dürfen wir nicht auch noch die Jugendherberge verlieren", so Birkenbeul weiter. Klar ist bislang nur, dass es künftig in Solingen keine zwei veralteten Jugendherbergen, sondern einen Neubau geben wird.

Auch im Regionalen Strukturprogramm für die EU-Förderperiode 2014 bis 2020 ist die Jugendherberge mit Standort Burg genannt. Carsten Zimmermann von der Bergischen Entwicklungsagentur und Markus Lütke Lordemann von der Stadt Solingen stellten das Programm vor und die Projekte, mit denen sich Solingen um Fördermittel bewerben will. Die Bewerber müssen sich bemühen, denn nur die besten Projekte werden zur Förderung angemeldet und Solingen konkurriert mit anderen Städten aus der Region, wie Carsten Zimmermann erklärte. Der Rat soll das Strukturprogramm in seiner Sitzung am 11. Dezember verabschieden. Im Programm, so Markus Lütke Lordemann, sind Schloss Burg und die Müngstener Brücke ebenso wie die Entwicklung von Gewerbeflächen, das Projekt Soziale Nordstadt und eben die Jugendherberge Burg. Für Schloss Burg sind 3,5 Millionen Euro für die weitere Sanierung beantragt, wie Paul Westeppe erklärte.

Für einen Neubau in Oberburg macht sich auch der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) stark. "Radfahren im Rheinland" wirbt bereits bundesweit mit dem neuen Panorama-Radweg, ebenso das Jugendherbergswerk mit seiner Radwander-Karte. Gerade rund um Wermelskirchen gebe es viele attraktive Wege für Radwanderer, zum Beispiel über die Balkan-Trasse. Die CDU-Fraktion in Wermelskirchen sucht daher momentan politische Unterstützung für das Vorhaben, vonseiten der Stadt auf das Jugendherbergswerk zuzugehen - mit dem Ziel, die neue Jugendherberge unbedingt im Bereich Oberburg zu bauen. Ein Vorhaben, das Solingen nur unterstützen kann.

(RP)
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